Goethe, Schiller und Zeitgenossen
K. Dautels Ideen, Materialien, Vorschläge für den Deutschunterricht
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Übersicht Hälfte des Lebens Eichbäume Hyperion
Einstieg
zunächst ohne Gedicht-Text, stattdessen mit einem Eichenblatt, dem Bild einer Eiche, dem Wort EICHE ... und der Frage:
Aus den Gärten komm ich zu euch, ihr Söhne des Berges! (1796/8) |
Aufgaben:
ICH/Mensch IHR/Bäume Gärten Söhne des Berges! Natur geduldig und häuslich, Pflegend und wieder gepflegt fleißige Menschen Aber ihr ... zahmere Welt ein Volk von Titanen gehört nur euch und dem Himmel, Der euch nährt` und erzog, und der Erde, die euch geboren. die Schule der Menschen fröhlich und frei, aus der kräftigen Wurzel, wie der Adler Mit gewaltigem Arme heiter und groß. Eine Welt ist jeder von euch, jeder ein Gott, Knechtschaft in freiem Bunde erdulden zusammen neiden ans gesellige Leben fesseln das Herz von Liebe nicht läßt, wie gern würd' ich unter euch wohnen. |
Beantwortet schriftlich:
In dem Gedicht „Die Eichbäume” von Friedrich Hölderlin schildert ein lyrisches Ich die Gedanken und Gefühle, die es beim Anblick gewaltiger Eichbäume empfindet.
Das lyrische Ich ist allein, es hat die Gesellschaft von seinesgleichen/der Menschen hinter sich gelassen und führt nun eine Art Gespräch mit diesen Geschöpfen der Natur.
Hilfen und Vorschläge zur Interpretation des Gedichtes:
Textarbeit exemplarisch und Textblatt (pdf) zum Download. Hier auch noch Informationen zum biografischen Hintergrund.
Gedichtvortrag
Schauen wir uns noch zwei andere Gedichte über "Bäume" an.
Vergleicht sie mit Hölderlins Gedicht. Erstellt eine Rangfolge und begründet sie:
Am besten gefällt mir ..., weil ...
Das Gedicht ... finde ich weniger gut, weil ...
Am wenigstens gefällt mir ..., weil ...
Bertolt Brecht (1898 - 1956) Der Pflaumenbaum Im Hofe steht ein Pflaumenbaum Der ist klein, man glaubt es kaum. Er hat ein Gitter drum, So tritt ihn keiner um. Der Kleine kann nicht größer wer`n. Ja größer wer`n, das möcht er gern. s'ist keine Red davon Er hat zu wenig Sonn. Den Pflaumenbaum glaubt man ihm kaum Weil er nie eine Pflaume hat, Doch er ist ein Plaumenbaum Man kennt es an dem Blatt. |
Wilhelm Müller (1794 - 1827) Der Lindenbaum Am Brunnen vor dem Tore Da steht ein Lindenbaum: Ich träumt in seinem Schatten So manchen süßen Traum. Ich schnitt in seine Rinde So manches liebe Wort; Es zog in Freud und Leide Zu ihm mich immer fort. Ich mußt` auch heute wandern Vorbei in tiefer Nacht, Da hab ich noch im Dunkel Die Augen zugemacht. Und seine Zweige rauschten, Als riefen sie mir zu: Komm her zu mir, Geselle, Hier find`st du deine Ruh`! Die kalten Winde bliesen Mir grad ins Angesicht, Der Hut flog mir vom Kopfe, Ich wendete mich nicht. Nun bin ich manche Stunde Entfernt von jenem Ort, Und immer hör` ich`s rauschen Du fändest Ruhe dort! |