Johann Wolfgang von Goethe

Götz von Berlichingen
Werthers Leiden
Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten
Novelle
Iphigenie auf Tauris
FAUST

Aus Goethes Leben

* 28.8.1749 in Frankfurt/Main, der Vater ist Kaiserlicher Rat, der Großvater Schneidermeister mit großer Erbschaft. Erzogen wird Goethe vom Vater und von Hauslehrern, er hat keine Schule besucht. (siehe Privaterziehung oder öffentliche Schule? Eine Diskussion im ausgehenden 18. Jahrhundert)

1765-69 das Studium der Rechte in Leipzig endet mit einer schweren Erkrankung ("Blutsturz") und Goethe muss ins Elternhaus zurück zur Genesung.

1770/71 Fortsetzung und Abschluss des Studiums in Straßburg (Titel: Doktor der Rechte) - Freundschaft mit J. G. Herder (Liedersammlung: 'Stimmen der Völker') und Liebe zu Pfarrerstochter Frederike Brion ('Sesenheimer Lieder')

1772 Rechtsreferendar beim Reichskammergericht zu Wetzlar, wo er sich in Charlotte Buff (spätere Kestner) verliebt.

1773 Mit dem 'Götz von Berlichingen' gelingt ihm eine literarische Sensation und er wird schnell berühmt.

1774 Der Ruhm und das Aufsehen werden durch `Die Leiden des jungen Werthers' noch gesteigert. Das Werk ruft extreme Reaktionen aller Art hervor (Selbstmorde und Veröffentlichungsverbote).

1775 Die Verlobung mit Lili Schönemann - eine 16-jährige Bankierstochter - wird nach drei Monaten wieder aufgelöst. Goethe ist nun auf dem Absprung und wird (auf Vermittlung seines Studienfreundes J.G. Herder) an den Hof von Weimar gerufen, wo er den 18-jährigen Herzog Karl August betreuen (erziehen) soll. Wie dies auch geschah berichtet der Homer-Übersetzer J.H. Voss in einem Brief an seine Braut:

"Es geht da erschrecklich zu. Der Herzog läuft mit Göthen wie ein wilder Pursche auf den Dörfern herum, er besäuft sich, und geniesset brüderlich einerlei Mädchen mit ihm." (14.Juli 1776)
Zit. nach GoethezeitPortal

1776 Goethe steigt auf und wird zum 'Geheimen Legationrat' ernannt, mit Sitz und Stimme im 'Geheimen Rat' des Herzogtums Weimar (10 000 Seelen, davon 6000 in Weimar selbst). Seine Freundschaft mit der Freifrau Charlotte von Stein (33-jährige Mutter von sieben Kindern) beginnt, über die Innigkeit dieser Beziehung streiten die Biographen. Für die nächsten zehn Jahre macht Goethe hauptsächlich Politik und ist in diesen Jahren Minister für Bergbau, Leiter der Kriegskommission und Rekrutenerhebung, er hält die Aufsicht über das Steuerwesen inne, wird zum 'Geheimen Rat' ernannt und geadelt - er betreibt auch naturwissenschaftliche Studien und entdeckt 1784 den Zwischenkieferknochen - und leidet doch zunehmend unter diesen Geschäften, weil er nicht zum Dichten kommt und vielleicht - so vermutet die Forschung - ist die Beziehung zur Frau von Stein zu eng und alles andere in Weimar auch. Deshalb ergreift er

1786 bei Nacht und Nebel die Flucht und fährt in einer Kutsche unter dem Namen Johann Phillip Möller nach Italien, wo er sich nun zwei Jahre lang aufhält. In Italien studiert er die Reste des klassischen Altertum und schreibt er fleißig Briefe an Frau von Stein, die sie auch gewissenhaft sammelt (→ „Italienische Reise").

1788 kehrt er nach Weimar zurück mit dem festen Willen neu anzufangen: Er trennt sich von Charlotte von Stein und verbindet sich mit der jungen Christiane Vulpius, einer Arbeiterin in einer Fabrik für künstliche Blumen. Er verlobt sich heimlich mit ihr und nimmt sie in sein Haus auf. Die Weimarer Gesellschaft ignoriert diese Liaison. Ein Sohn wird geboren, August Vulpius. Erst als dieser 18 ist, im Jahre

1806 heiraten seine Eltern.

1832 stirbt Goethe im Alter von 83 Jahren. Der Sohn August stirbt zwei Jahre vor dem Vater.



(cc) Klaus Dautel


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