Die neue Rechtschreibung
Regelung 2005:
0. BeschlusslageNeuregelung
ab August 2006:
Zu den Bereichen 'Getrennt-und Zusammenschreibung', 'Zeichensetzung' und 'Trennung' erarbeitet der “Rat für deutsche Rechtschreibung” noch Änderungsvorschläge, da sich hier die größten Widerstände ergeben haben und auch tatsächlich einige Ungereimtheiten zu beklagen sind. Der zum Zweck der Klärung eingesetzte “Rat für deutsche Rechtschreib”, in dem auch Vertreter aus Österreich, der Schweiz, Liechtenstein und sogar Belgien sowie maßgeblicher Verlage mitarbeiten, hat im Februar 2006 seine Vorschläge vorgestellt, die dann von der deuschen Kultusministerkonferenz und der Konferenz der Ministerpräsidenten angenommen wurden. Damit stehen seit September 2006 alle Bundesländer hinter der neuen Rechtschreibung, die ab dem 1. August 2006 für Schulen und Behörden verbindlich ist. Für Schulen ist eine Übergangsfrist von einem Jahr vorgesehen, innerhalb derer Fehlertoleranz geübt wird. Die akzeptierten Vorschläge des “Rates” werden in Kapitel 11 und 12 (“Kompromisse”) dargestellt.
Die Getrennt- und Zusammenschreibung ist nie amtlich festgelegt worden. Damit war ein Raum relativer Freiheit gegeben, der von manchen als Unsicherheit erlebt wurde. Eine Schwierigkeit bestand z.B. darin, »wörtlichen« und »übertragenen« Gebrauch auseinander zu halten: Sie ist trotz verschneiter Straßen gut vorwärts gekommen. – Sie ist beruflich gut vorwärtsgekommen.
Als Lösung schlugen die Reformer eine ziemlich radikalen Weg ein:
Spielen wir die grammatischen Kombinationen durch:
Sitzen oder setzen bleiben - das ist hier die Frage |
Die Problematik dieser formalgrammatischen Regelungen sei kurz verdeutlicht:
Es ist nicht egal, ob Schüler etwas zusammen schreiben (Teamwork) oder irgendwas zusammenschreiben (Schlamperei). Nach Regel 7 muss aber immer zusammengeschrieben werden!
Es ist auch nicht egal, ob sich Schüler mit einer Aufgabe fleißig auseinandersetzen oder ob sie der Lehrer auseinander setzen muss. Nach Regel 4 muss aber immer auseinander geschrieben werden!
P.S.: Genau hier setzten auch die Änderungsvorschläge des “Rates” ein, siehe Kompromisse (August 2006).