Goethe, Schiller und Zeitgenossen
K. Dautels Ideen, Materialien, Vorschläge für den Deutschunterricht
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Götz von Berlichingen Unterrichtsvorschläge
Überblicke, Zusatzinformationen, Arbeitsaufträge etc.
Tableau: Das LEBEN und STERBEN von GUT und BÖSE |
+---------+ BAUERN ←-------→ |GÖTZ V.B.| ←------→ FÜRSTEN & SCHWÄBISCHER +---------+ BUND & neuer Kaiser tragischer Held Helden: ? Intriganten Georg & Götz Weislingen Adelheid & Franz | | | | | Heldentod Opfer der Vergiftetes Femegericht Selbstmord in der neuen Zeit Opfer seiner Schlacht Wankelmut \_____________/ Fortleben in der Erinnerung der Nachkommen (Wunsch) |
Siehe auch die Arbeitsanweisung für Gruppenarbeit: Visualisierung von Personen- und Kräfte-Verhältnissen (Einige Ergebnisse siehe unten) |
Die TRAGIK in der FIGUR des GÖTZ v. BERLICHINGEN |
Def.: TRAGISCH nennen wir das Schicksal eines Charakters, wenn er in einen KONFLIKT gerät, Ein tragischer KONFLIKT entsteht aus dem Widerstreit gegensätzlicher Werthaltungen. "UNSCHULDIG" "VERSCHULDET" Um der Gerechtigkeit willen trägt Götz ständig Fehden aus (seine Idee von G.) Weil er sich im RECHT fühlt, widersetzt er sich der kaiserlichen (das alte Recht) Gerichtsbarkeit (mit Gewalt) Weil er Ordnung und Ehre in die Bauernhaufen bringen will, wird er wortbrüchig und rebellisch. \____________________________ ____________________________/ || \/ Sein kompromissloser Einsatz für seine Idee von Recht und Gerechtigkeit und Ritterehre → führt zu Streit, Unordnung und Unrecht || \/ durch die er immer mehr zum einsamen Außenseiter und zur unzeitgemäßen Figur wird! Er bleibt sich und seinen Idealen treu, das zeichnet ihn aus, und dadurch wir der zum tragischen Verlierer. |
STRUKTUR UND REGELN DES KLASSISCHEN (FRANZÖSISCHEN) DRAMAStd> |
III. KRISE und SCHICKSALS- WENDE (PERIPETIE) Höhepunkt der Verwirrung Zuspitzung des Konfliktes II. DER KNOTEN WIRD IV. VERZÖGERUNG UND GEKNÜPFT SCHEINLÖSUNGEN Handlung setzt ein Spannungssteigerung Konflikt nimmt Gestalt an I.EXPOSITION V. LÖSUNG DES KONFLIKTES Einführung in Ort, als KATASTROPHE (Tragödie) Zeit und Personal der oder Handlung, Andeutung als Erlösung (Komödie) des Konflikts |
„Durch die fortdauernde Teilnahme an Shakespeare's Werken hatte ich mir den Geist so ausgeweitet, dass mir der enge Bühnenraum und die kurze, einer Vorstellung zugemessene Zeit keineswegs hinlänglich schienen, um etwas Bedeutendendes vorzutragen. Das Leben des biederen Götz von Berlichingen, von ihm selbst geschrieben, trieb mich in eine historische Behandlungsart, und meine Einbildungskraft dehnte sich dergestalt aus, dass auch meine dramatische Form alle Theatergrenzen überschritt und sich den lebendigen Ereignissen mehr und mehr zu nähern suchte."Dies schreibt Goethe in seinen Jugenderinnerungen mit dem Titel "Dichtung und Wahrheit"
Französisches oder Goethe-Shakespeare-Theater? -> Drei Einheiten: Handlung - an einem Ort Vielzahl von Schauplätzen - an einem Tag oft viele Jahre umspannend - ohne Nebenhandlung Haupt- und Nebenhandlungen -> Nur standesgemäßes Personal Personen aus allen Ständen, schafft tragische Fallhöhe vom Kaiser bis zum Zigeuner -> Gehobene Sprache Sprachenvielfalt \_______________________/ \______________________/ Zwang der inneren Logik Wirklichkeitsnähe und Aristokratisch Lebensfülle ("Natur") |
Arbeitsauftrag für Gruppen: | |
Stellt die Personen des Dramas in einem Schaubild so dar, dass darin möglichst viel von deren Beziehungen und Machtverhältnissen erkennbar wird. Einige Grundmuster für solche "Figurenkonstellationen" seht ihr hier: |
"Durch die fortdauernde Teilnahme an Shakespeare's Werken hatte ich mir den Geist so ausgeweitet, dass mir der enge Bühnenraum und die kurze, einer Vorstellung zugemessene Zeit keineswegs hinlänglich schienen, um etwas Bedeutendendes vorzutragen. Das Leben des biederen Götz von Berlichingen, von ihm selbst geschrieben, trieb mich in eine historische Behandlungsart, und meine Einbildungskraft dehnte sich dergestalt aus, dass auch meine dramatische Form alle Theatergrenzen überschritt, und sich den lebendigen Ereignissen mehr und mehr zu nähern suchte."
Beschreibe, welche "Theatergrenzen" gemeint sind und in welcher Weise Goethe sie überschritten hat.