Novellen - Novellen - Novellen
K. Dautels Zusammenfassungen - Unterrichtsprojekte - Vorschläge
Die Materialien stehen unter der Creative Commons Lizenz: BY 4.0.
Der Ich-Erzähler erinnert sich an Lena Brücker, die im Hamburger Hafenviertel eine Imbissbude betrieben hat, in der er bis vor 12 Jahren immer mal wieder eine Curry-Wurst aß. Er entwickelt die Idee, dass die Curry-Wurst hier in Hamburg und genau von dieser Frau erfunden worden sei und macht sich auf eine Entdeckungsreise in die Lebensgeschichte der Lena Brücker. Er spürt sie im Altersheim in Harburg auf, wo sie die Zeit Pullover strickend - obwohl fast blind - verbringt, und lässt sich von ihr an sieben Nachmittagen (→ sieben Kapitel) die Geschichte erzählen, die Ende April 1945 in Hamburg mit Hitlers Trauung und Selbstmord beginnt.
Hamburg wird schon von den Engländern beschossen, soll aber nach dem Willen der Oberen bis zum letzten Atemzug verteidigt werden. Frau Brücker leitet eine Volkskantine zusammen mit dem Koch Holzinger. Beide sind nicht gerade regimetreu, jedoch so weit es geht unauffällig. Demgegenüber gibt es den Blockwart Lammers, welcher sehr parteitreu ist .
An einem regnerischen Tag lernt Lena in der Warteschlange vor dem Kino den 24-jährigen Bootsmann Kremer kennen, der eigentlich in Oslo die Seekartenkammer leitet, aber jetzt zum Verteidigungseinsatz in Hamburg eingeteilt worden ist und am nächsten Tag sich beim letzten Aufgebot melden soll. - Es gibt einen Bombenalarm, man geht in den Luftschutzkeller und danach nimmt Lena Brücker (40-jährig) den jungen Mann mit zu sich in die Wohnung. - Am nächsten Morgen um vier Uhr steht Kremer auf, zieht sich an, sie sagt "Komm!" zu ihm, er zieht sich wieder aus und legt sich erneut zu ihr ins Bett: Jetzt ist er ein Deserteur.
2. Von nun an verbringt Bremer die Tage in der Wohnung, er kann sie nicht mehr verlassen, denn Deserteure werden gesucht und erschossen. Er hatte das selbst gesehen und er hatte auch keine andere Kleidung als seine Uniform. Er beobachtet die Welt aus dem Fensterwinkel der Wohnung und wartet, bis Lena am Abend zurückkommt. Diese wiederum verwendet ihr ganzes Organisationstalent, um ihn zu verwöhnen. - Natürlich wird der Verdacht der Nachbarn und des Blockwarts Lammers erregt, schon durch die nächtlichen Geräusche.
Noch hält der 'Gauredner' in Lena Brückers Kantine die letzten Durchhaltereden und eines Abends kommt Blockwart Lammers und schnüffelt in der Wohnung herum.
3. Das Radio ist kaputt, Bremer ist von der Außenwelt abgeschlossen. Er durchstöbert die Wohnung, findet das Fotoalbum von Lena und sieht darin die Bilder von ihrem Mann und ihren beiden Kindern.
Eines Abends kommt die Rede auf Curry, Bremer war mit der Marine in Indien gewesen und hatte diesen dort kennengelernt, er könnte Reis mit Curry machen, aber natürlich gibt es nur Reis mit Brühe. Auch Lena entdeckt - allerdings zufällig - ein Foto, das Bremer mit Frau und Kleinkind zeigt.
4. Mai: Hitler bringt sich um, Hamburg kapituliert und der Krieg ist aus.
Lena beschließt, Kremer nichts zu sagen, denn dann würde er sie doch verlassen und seine Familie aufsuchen. Jetzt ist er ihr Gefangener. - Zwar merkt er, dass das Straßenbild sich verändert hat, er erfährt auch, dass die Engländer in Hamburg sind, vermutet jedoch, dass die Deutschen mit den Engländern jetzt gemeinsame Sache gegen die Russen machen.
Lena Brücker erzählt von ihrem Mann, dem Weiberhelden und Küstenschmuggler, den die Kripo mitgenommen hatte.
An diesem Tagen erhängt sich der alte Kriegsveteran und Luftschutzwart Lammers.
5. Die Engländer übernehmen die Verwaltung in Hamburg, auch in Lenas Kantine, wo die Offiziere speisen. Bremer sitzt in der Wohnung und langweilt sich. Er putzt die Wohnung, geht weiterhin auf Socken und beobachtet das Straßenbild, auf dem sich langsam ein Schwarzmarkt bildet.
Am 17. Tag nach der Kapitulation bekommt er einen Koller und es kommt zur handgreiflichen Auseinandersetzung; er verstaucht sich die Hand, entschuldigt sich, beruhigt sich, jedoch verschlimmert sich sein seelischer Zustand: Er verliert den Geschmackssinn, alles was Lena ihm so liebevoll vorsetzt, schmeckt er nicht mehr. Ja, denkt sich Lena, wenn man jetzt etwas Curry hätte, es soll ja auch - wie ihr ein Engländer sagte - gegen jede Art von Koller helfen ...
6. Die Engländer veröffentlichen die grauenvollen Bilder aus den deutschen und polnischen KZs, alle sind sehr verwirrt, und als Bremer die Bilder von den KZs für plumpe Feindpropaganda erklärt, da platzt es aus ihr heraus: Der Krieg ist aus ... Deutschland hat kapituliert. Danach verschwindet er spurlos und ohne ein Wort.
Dafür kommt nach einigen Monaten Lena Brückers Mann aus der russischen Kriegsgefangenschaft nach Hause.
Und wir wissen immer noch nicht, was das alles mit der Currywurst zu tun hat. Davon wird im letzten, dem 7. Kapitel, berichtet. - Hier aber nicht !
|