Schritt 5: Wir testen Googles Übersetzungsprogramm
Was kann es, was kann es (noch) nicht.
Die Schülerinnen und Schüler experimentieren mit deutschen Sätzen und reflektieren deren syntaktische und semantische Herausforderungen für ein Übersetzungsprogramm.
Dabei erkennen sie auch die Besonderheiten des Deutschen (Satzklammer, trennbare Verben, Wortstellungsvarianten) als Übersetzungsschwierigkeiten (nicht nur) für Google.
Die Internet-Adresse lautet translate.google.de,
und so soll vorgegangen werden:
-
1. Kursteilnehmer verfassen Texte mit lexikalischen und / oder syntaktischen Schwierigkeiten
2. geben die Texte zur Übersetzung ein
3. und analysieren das Ergebnis
4. und ziehen daraus Schlussfolgerungen über das Deutsche
5. z.B. Was muss das Programm noch lernen, was kann es schon ganz gut.
Diese Fünf-Punkte-Liste wurde z.B. so übersetzt (Juni 2015):
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1. Students write texts with lexical and / or syntactic difficulties
2. enter the text for a translation
3. and analyze the results
4. and draw conclusions about the German
5. example What the program has yet to learn what it can quite well.
Das ist schon ziemlich beeindruckend und - bis auf 5 - auch eindeutig.
Gibt man nun einen Satz mit Satzklammer und ausgedehntem Mittelfeld ein, so werden die Grenzen deutlich (Juni 2015):
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Margarete reiste, nachdem sie ihren beeindruckend schweren Koffer gepackt und auch die Schminksachen, ohne die es nicht geht, noch im letzten Augenblick hinzugefügt hatte, mit dem Nachtzug nach Lissabon ab.
Margaret traveled, from after they packed their impressive heavy suitcase and also the make-up things, without which it does not go, had added at the last moment, the night train to Lisbon.
Im Folgenden ein Arbeitsvorschlag für einen Google-Übersetzungstest in fünf Schritten
Nützliche Voraussetzungen:- Einführung in Prozesse und Probleme der digitalen Spracherkennung (vgl. Schritt 1 & 2).
- Einführung in die Syntax des Deutschen - anhand des Stellungsfeldermodells (vgl. Schritt 3 & 4).
Es geht los:
Wir testen Googles Übersetzungs-Tool: translate.google.de.I. Aufgabe:
Verfasse(n Sie) in Partnerarbeit (mindestens)
- einen einfachen Satz (d.h. einen einfach übersetzbaren Satz)
- einen komplexen Satz (d.h. einen schwer übersetzbaren Satz)
Überlege(n Sie), wodurch der jeweilige Satz a) leicht und b) schwer übersetzbar sein könnte.
Zur Verfügung stehen die Kriterien
- i: Flexionsreichtum: Deklination und Konjugation (Morphemik)
- ii: Wortschatz: konkret oder abstrakt, eindeutig oder mehrdeutig (Lexikon)
- iii: Satzstrukturen: Parataxe, Hypotaxe, Verbklammer (Syntax)
- iv: Wortbedeutungen und Idiomatik: Mehrdeutigkeit, übertragener Bedeutungsgehalt (Semantik)
v: Kontextabhängigkeit (Pragmatik)
II. Hole(n Sie) nun Ihr Smartphone/Tablet/Notebook heraus, und lassen sich erst zu a) und dann zu b) die Übersetzung geben. - (Oder: Wir gehen jetzt in den Computerraum.)
Möglicher Zusatzauftrag im Hinblick auf die spätere Auswertung im Plenum: Kopiere(n Sie) zur Dokumentation und Überprüfbarkeit für die Anderen Ihre Sätze mit den Übersetzungen in ein für alle zugängliches Dokument (Google-Dok oder Etherpad).
III. Überprüfe(n) und bewerte(n Sie) das Übersetzungsergebnis:
- Ist die Übersetzung korrekt, wörtlich, sinngemäß, noch verständlich, ______?
- Wo liegen die Schwierigkeiten, wo sind die Grenzen des Übersetzbaren?
Beginne(n Sie) z.B. so:
Auf der morphologischen Ebene ist/sind/zeigen sich ... |
IV. Ergebnissicherung im Plenum: Wir
- erstellen daraus eine Gesamtwürdigung der Leistung des Google-Tools.
- bestimmen die Verlässlichkeit je nach Übersetzungsaufgabe
V. Letzter Schritt:
- Formuliere(n Sie) Ratschläge an die gegenwärtigen und zukünftigen Benutzer des Google-Übersetzungs-Tools:
Was darf ich erwarten, wo muss man nacharbeiten, was geht nicht?
Beginne(n Sie) z.B. so:
Lieber / Sehr geehrter ... / Hallo ..., |
Ohne ein bisschen Werbung geht es nicht. Ich bitte um Nachsicht, falls diese nicht ganz themengerecht sein sollte.