Fünf Schritte zur Erarbeitung einer Rede
3. Antike Rhetorik als Muster
INVENTIO: Die Ermittlung der Aspekte und Fragestellungen sowie der stichhaltigen und wirkungsvollen Gedanken und Arqumente. Diese werden zwar aus (der Kenntnis) der Sache heraus, aber immer im Hinblick auf die Zuhörer entwickelt. | |
DISPOSITIO: Die bewusste Anordnung der einzelnen Redeteile. Diese kann sich zwar auch an der Reihenfolge orientieren, die von der Sache her erkennbar ist z.B.: Ursache, Verlauf, Folge. Vorrang hat aber immer die du-orientierte Anordnung der Gedanken, etwa: Was ist für den Zuhörer ein Ärgernis? Wie konnte es dazu kommen? Wie kann dies im Interesse des Zuhörers künftig vermieden werden? | |
ELOCUTIO: Das Ausformulieren der Rede (meist schriftlich oder mithilfe von Stichworten, mitunter aber auch nur gedanklich). Der Redner sucht in dieser Phase nach der angemessenen Ausdrucksweise. Vor allem soll der Text verständlich und wirkungsvoll formuliert sein. | |
MEMORIA: Die Aneignung der Rede durch das Gedächtnis. In der Antike wurde der gesamte Text auswendig gelernt. Der Redner sollte frei sprechen, wobei er sich zur Sicherheit auf eine Textvorlage oder einzelne Stichworte stützen kann. Gut einprägen sollte er sich aber den Einstieg, einzelne Höhepunkte der Rede und den gezielten Schlusssatz. | |
PRONUNCIATO: Beim abschließenden Probesprechen werden Lautstärke, Betonung und Pausentechnik sowie Gestik, Mimik und Medieneinsatz geübt. Auch eine Zeitkontrolle gehört zu dieser letzten Vorbereitungsphase. | |
Aus "Schule der Rhetorik. Ein Lese- und Arbeitsbuch" von St. Gora, Klett 2001, S. 13 ff P.S.: Stephan Gora ist ein Freund der Zahl 5: In seinem "Grundkurs Rhetorik, eine Hinführung zum freien Sprechen" (Klett 1993) findet man die "Fünf Grundregeln der Rhetorik (S.14), Fünf Grundregeln des verständlichen Sprechens (S.19f), Fünf Spickzettelmethoden (S.26 ff) und fünf Anregungen zur systematischen Analye einer Rede (S.60). Empfehlenswert! |
2. Antike Rhetorik als Formular
1. exordium (Vorstellung)
und captatio benevolentiae (Gewinnung des Publikums) |
Deine Notizen: |
2. narratio (Darstellung des Sachverhaltes) |
|
3. propositio (Formulierung der abzuhandelnden Fragen) |
|
4. probatio (Beweisführung) |
|
5. peroratio (Schluss/Folgerung) |
|
Mein Einleitungssatz:
|
3. Stimme und Körper
- Mit dem Mund, den Augen und den Händen reden!
- Gleich zu Beginn Blickkontakt mit dem Publikum aufnehmen
- Ab und zu die Zuhörerschaft anschauen (nicht anstarren oder auch den Blick schweifen lassen) und/oder direkt ansprechen.
- Die Rede mit einer Anrede beginnen (Guten Tag/Abend/Morgen, meine Damen und Herren, liebe Sportskameraden, Mitschüler, Landsleute, Leidensgefährten ...) und
- mit einem deutlichen Schlusssignal enden (Danke, ich danke Ihnen, nicht: So, das wars!)
- Was macht man mit den Händen? Am besten ist es, etwas zum Festhalten zu haben, z.B. einen Kuli, Stift, ein Blatt Papier, einen Pult!
- Keine Angst vor der Sprechpause, der Zuhörer ist vielleicht dankbar dafür!
4. Tipps gegen das Lampenfieber
- Gründlich vorbereiten.
- Den Eröffnungssatz im Manuskript ausformulieren und gut merken.
- Eine Redeprobe vorher abhalten.
- Freunde mitnehmen zum Vortrag.
- Entspannen vor Redebeginn (z.B. 10 tiefe Atemzüge)
- Dann erst einmal freundlich in die Runde schauen ...
- ... und gerade zu Beginn langsamer reden, als man es gewohnt ist.
Ohne ein bisschen Werbung geht es nicht. Ich bitte um Nachsicht, falls diese nicht immer ganz Themen-gerecht sein sollte.