Literaturgeschichte themenorientiert

    ... und Epochen-übergreifend

    Es muss nicht immer Epoche für Epoche behandelt werden: erst die Aufklärung, dann der Sturm & Drang, dann die Klassik und dann und dann.
    Epochen sind diskussionswürdige Hilfskonstruktionen zur Einteilung von Zeit und Zeitgeist.
    Warum nicht einmal Literaturgeschichte an einem überschaubaren Thema entfalten oder entlang einer anregenden Fragestellung? Wie war das eigentlich früher, im 18. oder 19. oder 20. Jahrhundert? Die Lyrik ist daür immer gut geeignet, es gibt aber auch noch andere Themenfelder.

    NATURLYRIK von Sturm und Drang bis Gegenwart.

      Naturlyrik ist ein weites Feld und wurde von mir (wie vermutlich von den meisten) bisher nur punktuell unterrichtet und noch nicht in größeren, historischen Zusammenhängen. Darum sind diese Seiten auch nur eine nach Themen geordnete Sammlung von Texten, Gedichten, Zusatzinformationen und Ideen. Sie sind als Werkzeugkasten voller Material und Werkzeuge zu verstehen, nicht als Bauplan. Letzteres kann aber daraus entstehen.

    LIEBESLYRIK von Barock bis Gegenwart

      Diese Vorschläge sind das Ergebnis von einigen Jahren Beschäftigung mit dem Pflichtthema „Liebeslyrik von Barock bis Gegenwart” für das Abitur in Ba-Wü (bis 2015).
    • Vorkurs: Bevor wir in die literaturgeschichtlichen Ausformungen von Liebeskonzepten eintauchen, kann es sinnvoll sein, einen kleinen Vorkurs durchzuführen, der in die Weite und Aktualität der Frage: Was meint: Liebe? einführt und auch in die Grundlagen des Interpretierens von Gedichten.
    • Denkanstöße 1: Liebeslyrik ist ein weites Feld, auf dem es schon genügend didaktisch und methodisch aufbereitetes Material gibt. Darum biete ich hier lediglich einige Fundstücken zu diesem Thema an - zunächst zu der Frage: Was ist LIEBE?
    • Die Denkanstöße 2 sind zum historischen Stellenwert von Liebes-Lyrik: Wie sich das Verhätnis von Männern und Frauen verändert und welche Rolle die Liebeslyrik dabei spielt. Stichworte: Minne und Minnesang, barocke Liebe als reguliertes Ausdrucksverhalten, Liebe als klassisch-romantische Gegenreligion, Liebes- und Todeskult, Aufrichtigkeitsliteratur.
    • Fragen: Für das systematische Interpretieren (und nicht nur dort) gilt: Wer die richtigen Fragen stellt, bekommt meist auch gute Antworten. Dabei haben Fragen viel mit Vorwissen zu tun, das an der richtigen Stelle aktiviert wird.
    • Sieben Anregungen zum Verfassen von Liebesgedichten: zwar von unterschiedlichem Anforderungsniveau, sie fordern auch nicht zur Selbstoffenbarung oder Selbstreflexion auf und mit dem einen oder anderen Schreibimpuls kann man es sich einfach machen, wenn man will - es kommt aber immer mal der Zeitpunkt, an dem es genug sein muss mit dem sich Hineinversetzen und Herausarbeiten von komplexen Gefülslagen!

    Von Spießern, Kleinbürgern, Künstlern und Genies

      Was meinen wir, wenn wir andere Leute "Spießer" oder Kleinbürger nennen? Warum hat "Spießertum" einen schlechten Ruf und wer ist dafür verantwortlich? Wer wäre nicht lieber ein glücklicher Spießbürger als ein unglückliches Genies? Wären wir nicht gerne ganz normal und ein wenig spießig? Das ist hier die Frage.

    • Darum werden zunächst einige Begriffe geklärt: Spießer, Spießbürger und Philister
    •  Dann tauchen wir in das Selbstverständnis der deutschen Romantik (und Vor-Romantik) ein: Der aufgeklärte Bürger ist der Spießer, der Künstler das Genie.
    • Dazu wird der Genie-Begriff beleuchtet und zur Debatte gestellt: Damals und heute.
    • Im Weiteren geht es um den "Kleinbürger" im 20. Jahrhundert in Gesellschaft und Literatur, z.B. als Lehrer (nein, nicht Lehrer Lämpel!).
    •  Schließlich: Wie sieht der Spießer des 21. Jahrhunderts aus?

      Das Ziel ist es, sich anhand dieser Materialien und Denkanstöße über das angemessene Verhältnis von Angepasstheit und Außenseitertum Gedanken zu machen. Zu vielen Texten gibt es Aufgabenstellungen und Arbeitsaufträge.

    Kindsmord - ein unerfreuliches Thema seit dem Sturm & Drang

    • "... das tragische Schicksal eines verführten Mädchens ... als krasses Beispiel klassenmäßiger Unterdrückung der Bürger und Kleinbürger durch den Adel. Solche Dramen sind in dieser Zeit in großer Zahl entstanden, die hervorragendsten der jungen Generation sind die von Reinhold Lenz. Den Gipfelpunkt erreicht die Gestaltung dieses Beispiels der damaligen Klassenunterdrückung in Lessings "Emilia Galotti" und in Schillers "Kabale und Liebe".
      "Die Beliebtheit dieses Themas ist keineswegs zufällig (...) Sozial ist ... die Tragödie des verführten Bürgermädchens nur EIN Fall unter den vielen Übergriffen des Feudalismus. Vom Standpunkt der dichterischen Gestaltung aber hat dieses Thema solche Vorzüge, dass es nicht zufälligerweise zum dramatischen Hauptthema der deutschen Aufklärung wurde. Vor allem sind hier in ziemlich prägnanter Weise, in einem leicht nacherlebbaren typischen Einzelfall die widerwärtigsten, das ganze Bürgertum ... spontan empörenden Züge der Unterdrückung konzentriert ... " (Georg Lukacs)
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