Pompeji - Die Stunden des Untergangs
24. August 79 n. Chr.


28. November 2004 -17. April 2005 |
Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim | D5

 
Der Vesuv - ein immer noch aktiver Vulkan
Warum und seit wann gibt es den Vesuv?
Die Erdkruste ist kein durchgängig geschlossenes Gebilde. Sie ist in mehrere unterschiedlich große Platten zerbrochen, die sich gegeneinander bewegen, was mit den Begriffen "Plattentektonik" und "Kontinentaldrift" beschrieben wird. Im Bereich von Italien stoßen die Afrikanische Platte und die Eurasische Platte gegeneinander, wobei die Eurasische Platte unter die Afrikanische Platte gedrückt wird und abtaucht. Dieser Vorgang wird als Subduktion bezeichnet. Im Erdmantel, wo hohe Temperaturen herrschen, werden die abgetauchten Teile der Eurasischen Platte geschmolzen. Diese Schmelzmasse steigt dann als Magma wieder im Erdmantel auf und sucht sich durch Risse und Spalten in der darüber liegenden Erdkruste einen Weg nach oben. Erreicht das Magma die Erdoberfläche, so kann sich ein Vulkan bilden. Vor etwa 30 000 Jahren entstand so der Vesuv. Dieser von der Plattentektonik bewirkte Prozess dauert bis heute an, der Vesuv ist immer noch aktiv.

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Die Stadt Pompeji
Der Vesuv

Die Frühzeit des Vesuvs
Der Ausbruch von 79 n. Chr. war nicht der erste große Ausbruch dieses Vulkans. Für die Zeit seit seiner Entstehung bis zum Untergang von Pompeji sind neun bedeutende Ausbrüche bekannt. Der letzte vor der Zerstörung Pompejis fand 800 v. Chr. statt. Die Lava im oberen Teil des Vulkanschlotes, die damals nicht mehr nach außen abfloss, erstarrte und verschloss ihn mit einem Pfropfen.

Katastrophen können sich ankündigen:
Am 5. Februar 62 n. Chr. wurde Pompeji von einem starken Erdbeben - 6,5 auf der Richterskala - erschüttert. Als Folge dieses Bebens stieg der Druck in der Magmenkammer unter dem Vesuv an, mehr und mehr Magma stieg in den Folgejahren nach oben. Sie drückte auf den Pfropfen aus erstarrter Lava im oberen Abschnitt des Schlotes.

Der nächste Ausbruch kommt bestimmt - aber wann?
Da die Prozesse der Plattenbewegung immer noch anhalten - Afrika und Europa bewegen sich pro Jahre etwa einen Millimeter aufeinander zu - gibt es auch noch die Ursache für die Aktivität des Vesuvs. Die seit dem letzten Ausbruch vom 18. März 1944 eingetretene Ruhe ist nur eine Pause, der Vulkan kann jederzeit wieder ausbrechen. Wann dies geschieht, ist trotz aller modernen Erkenntnisse und Beobachtungstechniken schwer zu sagen, aber je länger die Ruhephase andauert, desto wahrscheinlicher wird die Eruption. Wie im August des Jahres 79 n. Chr. wird der Vesuv vor seinem nächsten Ausbruch sicherlich wieder Warnsignale senden, z.B. in Form von Erdbeben. Werden diese Signale verstanden und beachtet, kann zwar die Zerstörung von Städten und Dörfern nicht verhindert werden, aber zumindest könnte eine Evakuierung die Bewohner der gefährdeten Zonen retten.

© Text: REM

   

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