Die Frühzeit
des Vesuvs
Der Ausbruch von 79 n. Chr. war nicht der erste große Ausbruch
dieses Vulkans. Für die Zeit seit seiner Entstehung bis zum Untergang
von Pompeji sind neun bedeutende Ausbrüche bekannt. Der letzte
vor der Zerstörung Pompejis fand 800 v. Chr. statt. Die Lava im
oberen Teil des Vulkanschlotes, die damals nicht mehr nach außen
abfloss, erstarrte und verschloss ihn mit einem Pfropfen.
Katastrophen
können sich ankündigen:
Am 5. Februar 62 n. Chr. wurde Pompeji von einem starken Erdbeben
- 6,5 auf der Richterskala - erschüttert. Als Folge dieses Bebens
stieg der Druck in der Magmenkammer unter dem Vesuv an, mehr und
mehr Magma stieg in den Folgejahren nach oben. Sie drückte auf
den Pfropfen aus erstarrter Lava im oberen Abschnitt des Schlotes.
Der nächste
Ausbruch kommt bestimmt - aber wann?
Da die Prozesse der Plattenbewegung immer noch anhalten - Afrika
und Europa bewegen sich pro Jahre etwa einen Millimeter aufeinander
zu - gibt es auch noch die Ursache für die Aktivität des Vesuvs.
Die seit dem letzten Ausbruch vom 18. März 1944 eingetretene Ruhe
ist nur eine Pause, der Vulkan kann jederzeit wieder ausbrechen.
Wann dies geschieht, ist trotz aller modernen Erkenntnisse und
Beobachtungstechniken schwer zu sagen, aber je länger die Ruhephase
andauert, desto wahrscheinlicher wird die Eruption. Wie im August
des Jahres 79 n. Chr. wird der Vesuv vor seinem nächsten Ausbruch
sicherlich wieder Warnsignale senden, z.B. in Form von Erdbeben.
Werden diese Signale verstanden und beachtet, kann zwar die Zerstörung
von Städten und Dörfern nicht verhindert werden, aber zumindest
könnte eine Evakuierung die Bewohner der gefährdeten Zonen retten.
©
Text: REM
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