Georg Büchner  LEONCE & LENA

Shakespeare - zum Vergleich

Vom Umgang mit einem literarischen Muster
William Shakespeare: Wie es euch gefällt

Komödie in 5 Akten. Erste Aufführung: etwa 1599 in London

Pe r s o n e n: Der Herzog in der Verbannung — Friedrich, sein Bruder, Usurpator des Gebietes — Amiens, Jacques, Edelleute — Le Beau, ein Hofmann — Charles, Herzog Friedrichs Ringer — Oliver und Orlando, Brüder — Adam, ein alter Diener — Ptobstein, Narr— Eh'rn Olivarius Textdreher, ein Pfarrer — Sylvius, ein Schäfer — Phoebe, Schäferin — Rosalinde, Tochter des vertriebenen Herzogs — Celia, Friedrichs Tochter — Kätchen, ein Bauernmädchen u. a.

O r t und Z e i t: Am Hofe Herzog Friedrichs und im Ardenner Wald, Renaissance.

H a n d I u n g: Am Hofe des Herzogs Friedrich gehen schlimme Dinge vor sich. Friedrich hat seinen Bruder, den rechtmäßigen Herzog, vertrieben, und der Verbannte hat sich in den Ardenner Wald zurückgezogen, wohin ihm eine Reihe getreuer Edelleute gefolgt ist. Nicht besser ergeht es dem jungen Orlando, den sein älterer Bruder, Oliver, um sein Erbteil betrogen hat. Orlando muß es sogar erleben, daß sein Mut, seine körperliche Gewandtheit und sein edler Sinn ihm nur zum Nachteil werden. Denn er muß, nachdem er den prahlerischen Ringer des Herzogs Friedrich, Charles, wider aller Erwarten besiegt hat, fliehen, da sein böser Bruder ihm nach dem Leben trachtet. Aber eines hat Orlando sich durch seine Tapferkeit doch gewonnen: das Herz der edlen Rosalinde, der Tochter des verbannten Herzogs, die gleichfalls des Landes verwiesen wird und sich als Knabe verkleidet in den Wald aufmacht. Sie wird begleitet von dem Narr Probstein und von ihrer Base Celia, der Tochter des Herzogs Friedrich, die in inniger Freundschaft an Rosalinde hängt und das Unrecht, das ihr angetan wird, mit ihr tragen will.
Im Ardenner Wald spielen sich nun an verschiedenen Schauplätzen die weiteren Szenen ab: der vertriebene Herzog hält hier unter Bäumen Hof und fühlt sich in der Natur weit sorgenfreier als im Leben des "gemalten Pomps". Aus seinem Gefolge ragt als melancholischer Sonderling der geistvolle Jacques hervor, dem der Dichter die berühmt gewordenen Verse "Die ganze Welt ist Bühne, und alle Frauen und Männer bloße Spieler" in den Mund gelegt hat. Orlando stößt mit dem treuen Diener Adam zu den Vertriebenen und wird freundlich von ihnen aufgenommen. Rosalinde, Celia und Probstein erleben den Wald auf ihre Weise: sie kaufen sich eine Schäferei und entdecken an den Bäumen lauter Liebesgedichte, die der nach Rosalinde schmachtende Orlando aufgehängt hat. Es kommt zur Begegnung der Liebenden, und die Knabenrolle, die Rosalinde spielt, gibt Anlaß zu einem ebenso langwierigen wie überaus reizvollen Versteckspiel, das ganz von Rosalindes Charme getragen wird. Der Narr Probstein findet ein ländliches Kätchen, das ihm zugetan ist, und den Landpfarrer Eh'rn Olivarius Textdreher, der sie trauen soll. Rosalindes Knabenaufzug schafft Verwirrung bei einem ländlichen Paar, dem unglücklich liebenden Schäfer Sylvius und der Schäferin Phoebe, die sich in den vermeintlichen Knaben Ganymed (dies Rosalindes Name in der Verkleidung) vergafft. Doch auch Celia findet ihr Glück in Oliver, dem bösen Bruder Orlandos, dem Orlando vor wilden Tieren das Leben rettet und der sich dadurch zum Besseren wandelt und bekehrt. Zum Schluß sieht sich Herzog Friedrich genötigt, das Herzogtum dem echten Fürsten zurückzugeben.
Vier Paare können nun beglückt den Hochzeitsreigen tanzen: Orlando und Rosalinde, Celia und Oliver, Sylvius und Phoebe, Probstein und Kätchen. Nur Jacques will im Walde verbleiben und in der verlassenen Höhle der Befehle seines Herzogs harren.

Quelle: Reclams Schauspielführer, Stuttgart 1954 S. 134/5

Arbeitsaufträge:
  • Verfassen Sie einen ähnlich aufgebauten und auf die Handlung konzentrierten Lexikon-Eintrag zu Büchners Lustspiel.
  • Halten Sie anschließend Unterschiede fest im Hinblick auf
    • Zahl der dramatis personae
    • den Stellenwert von Verwechslung und Verwirrung,
    • die Qualität des glücklichen Ausganges,
    • den Zeitbezug,
    • worüber soll gelacht bzw. wer oder was soll belacht werden?.
  • Ziehen Sie hierbei Definitionen der Begriffe Komödie und Lustspiel heran.


© Klaus Dautel, 2001

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Ohne ein bisschen Werbung geht es nicht. Ich bitte um Nachsicht, falls diese nicht immer ganz Themen-gerecht sein sollte.
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