Affenkomödie - Komik - Lustspiel | Vom Umgang mit literarischen Mustern |
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Der Begriff der I. Komödie in zwei Büchner-BriefenAn die Familie | |
II. Was ist KOMIK? -> komos gr. Festzug
2. Komisch finden wir die unfreiwillige Abweichung von einem erwarteten Verhalten: 3. Drei Mittel eignen sich vor allem zur Erzeugung des Komischen:
Sprachliche Missverständnisse, Aneinandervorbeireden, Wortspiele Verletzung der Normen des guten Geschmacks: Draufhauen, Fluchen, Rülpsen ...(-> stellvertretend für den gesitteten Zuschauer, der das nicht darf) Schwindeln und Betrügen (-> aber für den Zuschauer durchschaubar) Dummheit und Ahnungslosigkeit (-> bestätigt die Überlegenheit des Zuschauers) | |
Wie und wo findet man in 'Leonce und Lena' diese Elemente des Komischen wieder? |
III. Kleine KOMÖDIEN-Typologie
Komödie (gr. komodia von komos lustiger, ritueller Umzug als Bestandteil des Dionysos-Kults, und ode Gesang; lat. comoedia, ital. commedia, Ez. comedie) ist Gegenstück zur Tragödie. Erwächst aus der Haltung der Komik (im Ggs. zu dem aus dem Humor entstandenen Lustspiel). An die Stelle tragischer Erschütterung tritt komische Befreiung; an die Stelle des pathetischen Heroismus realistische Entlarvung menschlicher Schwächen. Die Komödie hat desillusionistischen Grundcharakter: in Verfall begriffene oder überholte geschichtliche bzw. soziale Erscheinungen bilden den Hintergrund; sie sieht aus der Nähe, ist mit der alltäglich erfahrbaren Realität verbunden. Das Komische beruht dabei auf dem Kontrast zum allgemein Gewohnten: diese Aufdeckung des Risses durch die Welt" führt die Komödie auf ihrem Höhepunkt in die Nähe des Tragischen (Möglichkeit des Kippens"), doch folgt in Erkenntnis der Unlösbarkeit des Widerspruchs die befreiende Lösung im reinigenden Dennoch" des Lachens.
1. Antike Komödie Entstanden aus gleichem Ursprung wie die gr. Tragödie. Übergang bildete das Satyrspiel (Satyrn= Fruchtbarkeitsdämonen aus dem Gefolge des Dionysos). Künstlerisch auf die Höhe geführt (z.Z. der Aufführung während der Dionysien = Festspieltage zu Ehren des Dionysos) durch ARISTOPHANES. Von 44, zwischen 425 und 388 v. Chr. geschriebenen Komödien sind 11 erhalten (z.B.: Der Frieden, Die Frösche Lysistrata, Die Wolken, Die Vögel); die meisten gehören noch dem 5.Jh. an. (Er) verspottete die neuen, aufklärerischen Gedanken, die Naturphilosophie und die künstlerischen Entwicklungen seiner Zeit. Demgemäß galt seine Liebe dem Aischylos, sein Hohn dem Euripides. Als einem Verächter des damals Modernen, der Avantgarde seiner Zeit, war ihm der Beifall der Menge sicher. Doch fühlte er sich als frommer Patriot, der bewährte Ideale zu verteidigen hat. Ob seine Satiren dazu beigetragen haben, das Vertrauen des Volkos in die Demokratie zu untergraben, oder ob die Demokratie zu ihrer Selbstreinigung solcher Satiren bedarf - das war schon damals eine Streitfrage." (Georg Hensel, 124) Da Witz und Komik oft sehr zeitgebunden, kein eigentliches Weiterleben der antiken Komödie als Ganzes, wohl aber Weitergeben komödiantischer Formen.(...) 2. Charakterkomödie
Im Mittelpunkt steht eine Figur, die auf Grund ihrer Eigenart den Zuschauer zunächst verblüfft und in ihrer scheinbaren Mächtigkeit täuscht. Indem sich diese Mächtigkeit schrittweise von Szene zu Szene in nichts auflöst, löst sich auch die Dissonanz. Dies anzuschauen, erheitert.
3. Intrigenkomödie Nach der oft listig angelegten Verwicklung bezeichnet (frz. intrigue Ränkespiel). Im Ggs. zur Charakterkomödie hat die Handlung Vorrang. Bspe der Weltliteratur: SHAKESPEARE, Kaufmann von Venedig, Die lustigen Weiber von Windsor, Viel Lärm um nichts, Wie es euch gefällt, Was ihr wollt (alle vermutlich zwischen 1595 und 1600); CALDERON, Die Dame Kobold,1636; BEAUMARCHAIS, Figaros Hochzeit,1784. - In dt. Dichtung auch LESSINGS Minna von Barnhelm, 1767, hierher zu rechnen. 4. Situationskomödie Akzentuierung durch Komik der Situationen, die dadurch entsteht, daB nur der Zuschauer von ihrem Unwert weiß. Situationskomik ist im Volksstück beliebtestes Strukturelement; von KLEIST aber auch mit Wendung bis an die Grenze des Tragischen benutzt in Amphitryon, 1807. 5. Dramatische Satire
Entstanden aus moralischer Haltung der Anklage und nicht aus der Haltung des befreienden Humors, daher in der Regel lustspielfeindlich; kann sich in den besten Beispielen bis zur tragikomischen Groteske steigern.
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Ohne ein bisschen Werbung geht es nicht. Ich bitte um Nachsicht, falls diese nicht immer ganz Themen-gerecht sein sollte.