Büchners Danton - ein Psychogramm |
1. Vorschlag für die Erarbeitung: |
2. Vorschlag für die Erarbeitung: Gibt es in dieser Figur, in diesem Drama eine Entwicklung, eine Peripetie?
Hierzu ein längeres Zitat aus dem Büchner-Buch eines berühmten Büchner-Kenners, Hans Mayer (1959):
Mit anderen Worten: der geschichtliche Danton steht in der Aktion und scheitert, da er die Weiterführung der revolutionären Bewegung zu hemmen sucht, die objektiv notwendig und unvermeidbar ist, deren Notwendigkeit und Unvermeidbarkeit Robespierre und St.Just klar erkennen. Er würde damit den Thermidor herbeiführen, den Robespierre und St.Just vermeiden wollen, dem aber ihr Sturz gerade erst den Namen verleihen soll. Büchners Danton dagegen sieht die Gefahr, mehr: die Unvermeidlichkeit des Thermidor. Er sieht nicht allein sich selbst, sondern auch Robespierre und St.Just scheitern. Er ist ihnen, den blind in der Aktion Befangenen, an Einsicht überlegen. Büchners Danton urteilt und handelt aus der Perspektive des Thermidor; die späte Erkenntnis des nachgeborenen Dichters, dem der Ablauf der Französischen Revolution als Ganze vor Augen steht, gibt die Erklärung ab für Inaktion und Todesbereitwilligkeit seines Danton. Die geschichtliche Gestalt des Tribunen von Paris wird dadurch verfälscht und verhüllt; um so klarer und eindringlicher aber wird sichtbar, was der scheiternde Revolutionär Büchner, vereinsamt nicht nur durch Erkenntnis jener Revolution, in der sein Danton steht, sondern jener deutschen Erhebung, der er sich selbst zum Opfer gebracht hatte, mit dem Danton-Stoff für sich aussprechen und gestalten wollte." Quelle: Hans Mayer, Georg Büchner und seine Zeit, Frankfurt 1972 (1959) S.214/5 |
Ohne ein bisschen Werbung geht es nicht. Ich bitte um Nachsicht, falls diese nicht immer ganz themengemäß sein sollte.