![]() |
Chemie in Rheinland-Pfalz ZUM
Internet![]() |
Seifen zeigen als Natrium- bzw. Kaliumsalze höhermolekularer Fettsäuren (Carbonsäuren) eine Reihe negativer Eigenschaften.
3.1.1. alkalische Reaktion
In Wasser gelöst fördert die alkalische Reaktion (Bildung von Hydroxidionen) zwar die Reinigung, jedoch wirken die Hydroxidionen mit der Zeit belastend bzw. schädigend auf die meisten Textilfasern , z.B. auf Wolle. Beim Händewaschen mit alkalisch reagierender Seife wird der Hautsäuremantel (pH 5,5) gestört, die Haut braucht etwa zwei Stunden, um diesen Schutzmantel wieder zu regenerieren.
3.1.2. Reaktion mit Säuren
Infolge der Reaktion der Seifenanionen mit Hydroniumionen
aus saurem Schmutz treten Seifenverluste auf. Es bildet sich waschunwirksame,
unlösliche Fettsäuren.
3.1.3. Härteempfindlichkeit
Seifen sind härteempfindlich. Sie reagieren mit den
Calcium- und Magnesiumionen zu schwerlöslicher Kalk - bzw. Magnesiumseife.
Daraus ergeben sich erhebliche Seifenverluste. Die entstehende Kalk- bzw.
Magnesiumseife führt zur Vergrauung der Textilien, nicht nur optische
sondern auch strukturelle Qualitätsverluste an der Textilfaser sind
die Folge.
Man spricht von Inkrustierung der Faser, insbesondere
werden Minderung der Saugfähigkeit und Benetzbarkeit der Faser sowie
die Minderung der Haltbarkeit der Faser beobachtet.
Kalk - und Magnesiumseife wirken außerdem als Schauminhibitor. Die Härteempfindlichkeit der Seife wird bei der Härtebestimmung nach BOUTRON / BOUDET ausgenutzt.
Fazit:
Wegen der Nachteile der Seifen, finden sie in Waschmitteln
kaum mehr Anwendung, sie werden durch andere anionische Tenside ersetzt,
die diese nachteiligen Eigenschaften nicht bzw. in geringerem Maße
zeigen.
Übersicht neue ZUM-Datenbank: Relevante Links zur Chemie.
letzte Änderung 21.11.1998