Die "Protestperson"

In der deutschen biographischen Enzyklopädie wird Professor Frucht folgendermaßen charakterisiert:

Frucht, Adolf-Henning, Physiologe, * 02.09.1913 Torgau, gest. 22.10.1993 Berlin. Während der nationalsozialistischen Herrschaft unterstützte F., der das Studium der Medizin 1949 in Leipzig mit der Promotion ("Zur Physiologie des Blasinstrunemtespielens") abgeschlossen hatte, als Kurier seines Onkels Ernst von Harnack im Goerdeler-Kreis die Arbeit des Widerstandes. Im zweiten Weltkrieg Truppenarzt, organisierte er nach 1945 das Krankenhauswesen in Sachsen, bevor er Professor für Physiologie an der Humboldt Universität in Berlin wurde (Habilitation 1953, Ultraschalldiagnostik) und die Leitung des Instituts für Arbeitsphysiologie übernahm. F. erfuhr von Plänen der Sowjetunion, einen Kampfstoff zur Ausschaltung des Frühwarnsystems der USA in Alaska zu entwickeln, und informierte den amerikanischen Geheimdienst. Er wurde 1967 verhaftet und war bis zu seinem Austausch gegen einen Funktionär der chilenischen kommunistischen Partei 1977 in Bautzen inhaftiert. Nach seiner Entlassung lebte Frucht in West-Berlin und beschäftigte sich mit Fragen der wissenschaftlichen Moral. (Q1)

Biographische Hintergründe

Protest und Widerstand lassen sich, wenn sie sich auf einzelne Personen beziehen, häufig dann besser verstehen, wenn man die Umstände kennt, in denen die betreffende Person aufgewachsen ist und deshalb werde ich an dieser Stelle noch einige biographische Daten und Fakten anführen, die Professor Dr. Adolf-Henning Fruchts Leben stark mitgeprägt haben.

Adolf-Henning Frucht wurde am 2. September 1913 in Torgau an der Elbe in eine preußische Offiziersfamilie hineingeboren. Sein Vater, Ernst Emil, fiel als Hauptmann schon in den ersten Tagen des 1. Weltkrieges. A.-H.‘s Mutter Annie (geborene Harnack) übernahm deshalb die Erziehung des Jungen und seiner Schwestern Gisela und Karin. Die jungen Jahre waren durch den Krieg und die Probleme der Weimarer Republik geprägt. Auch die sehr national orientierte Erziehung der Mutter beeinflußte die Entwicklung von Adolf-Henning stark. Die Familie war nicht reich und Adolf-Henning, der als zehnjähriger die große Not des Krisenjahres 1923 mit der Inflation mitbekam, führte mit seiner Familie ein entbehrungsreiches Leben. Er spielte mit seinen Freunden häufig in den Trümmerlandschaften des Krieges - es gab zu der Zeit sonst nicht viel Anderes zum Spielen; bis auf das gemeinsame Musizieren in der Familie, welches ihm viel Freude bereitete. Erst langsam begann er, sich gegen die deutsch-nationale Erziehungsweise der Mutter aufzulehnen, als er nämlich bemerkte, daß er ein Teil einer Familie mit großer akademischer Tradition war. (Q2) Diese Tatsache hatte jedoch keineswegs nur positive Folgen, wie ein gewisses Bewußtsein von Eigenverantwortung, sondern genau dies belastete ihn auch sehr. Er, ein klassischer Spätstarter in der Schule litt die meiste Zeit seines Lebens unter dem hohen Anspruch, den man aufgrund seiner berühmten Vorfahren an ihn stellte.

Sein Ururgroßvater Justus von Liebig hatte von 1834 bis 1863 die kleine Gießener Hochschule zum Zentrum der europäischen Chemiewissenschaft gemacht und durch seine Forschung im Bereich der Agrikulturchemie große Erfolge zu verzeichnen. Seine Erkenntnisse über den menschlichen, pflanzlichen und tierischen Stoffwechsel und die daraus folgenden Regeln für die Anreicherung von Ackerboden mit Mineralien reformierten die Landwirtschaft und machten eine moderne Massenproduktion in der Landwirtschaft überhaupt erst möglich. (Q3)

Adolf von Harnack

Ein weiterer berühmter Vorfahre war sein Großvater, Adolf von Harnack, ein bedeutender deutscher Theologe der Jahrhundertwende. Er gründete die "Kaiser-Willhelm-Gesellschaft", die seit 1948 unter dem Namen "Max-Planck-Gesellschaft" bekannt ist und war ihr erster Präsident. Die Gesellschaft hatte es sich zum Ziel gesetzt, in eigenen, unabhängigen Instituten wissenschaftliche Studien als Gegenpol zur Forschung der Hochschulen durchzuführen. Die heutige Max Planck Gesellschaft unterhält 74 Institute, die auf den Gebieten der Physik, Chemie, Astronomie, Mathematik, Medizin, Biologie und in den Geisteswissenschaften forschen und versuchen, Brücken zwischen den sonst häufig isoliert dastehenden Einzelwissenschaften zu schlagen. (Q4)

Adolf von Harnack ersetzte zeitlebens, so gut er konnte, den so früh verstorbenen Vater Adolf-Hennings und hatte deshalb einen großen Einfluß auf die Entwicklung seines Enkels. Er stellte ihm Aufgaben aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung und begeisterte ihn mit Rätseln und mathematischen Spielen. Wie auch andere berühmte Forscher scheiterte Adolf-Henning in der Schule in Mathematik. Er blieb deshalb zweimal sitzen und verbrannte nach der Abiturprüfung öffentlich seine Logarithmentafel. (Q5) Sein Leben lang noch war er geängstigt, wenn er wieder einmal von der Schule geträumt hatte. Während der Schulzeit war seine liebste Beschäftigung die Musik. Mit ihr hat er sich getröstet und ohne die Mithilfe eines Lehrers das Querflötenspiel erlernt.

Nach dem Abitur stand er auf zwei eigenen Beinen und begann, sich gegen die militärische Tradition seiner Mutter aufzulehnen, die versucht hatte, aus dem einzigen Sohn eine Kopie des Vaters zu machen. Nach und nach wuchs Adolf-Henning zu einem zeitkritischen Humanisten heran. Er ignorierte bis zum Schluß die nationalsozialistische Bewegung. In diesem Punkt ist er offenbar von seinem Vetter Max Delbrück stark beeinflußt worden, der später für seine Arbeiten über die Molekularbiologie den Nobelpreis erhalten hat.

Frucht als junger Mann

Adolf Henning konnte sich vor dem Reichsarbeitsdienst (RAD) mit dem Spaten "drücken", da er ein ausgezeichneter Flötist war und deshalb in das RAD Orchester eintreten konnte. Ein halbes Jahr RAD war damals eine der Voraussetzungen für ein Studium. Frucht schloß seine Doktorarbeit bereits nach vier Semestern ab. Sein Doktorvater, Professor Gildemeister, war von der Arbeit so angetan, daß er dafür sorgte, daß Frucht als Vorkliniker (!) seine Ergebnisse "Zur Physiologie des Blasinstrumentespiels" noch im selben Jahr (1934) auf der Jahrestagung der Deutschen Pysiologischen Gesellschaft vortragen konnte. Durch Kontakte seiner Großmutter, Amalie Harnack, und die Fürsprache Professor Gildemeisters erhielt Frucht daraufhin ein zwölf-monatiges Stipendium in den USA. 1938, als in Deutschland die politische Spannung ihrem Höhepunkt entgegenlief, befand er sich gerade in Cincinnatti (USA). Er lehnte Anfang 1939 sogar ein ihm angebotenes kostenloses Studium in den USA ab, weil er sich durch die politische Entwicklung zu einer Rückkehr nach Deutschland verpflichtet fühlte. Er hatte damals eine jüdische Freundin und hörte durch sie vom zunehmenden Antisemitismus in Deutschland. In der Hoffnung, zu Hause noch etwas "bewegen" zu können, brach er sein Studium in Cincinnatti ab und kehrte mit dem letzen Dampfer, der die USA in Richtung Deutschland vor dem 2. Weltkrieg verließ, nach Hamburg zurück mit den Worten: "Ich muß dahin gehen, wo ich gebraucht werde". (Q6) In Leipzig hatte er zuvor am 9./10. November 1938 schon die Reichspogromnacht (von den Nazis verherrlichend "Reichskristallnacht" genannt) erlebt, die seinen inneren Zorn gegen das Regime hatte aufkochen lassen.

Im Zweiten Weltkrieg arbeitete Frucht gegen die Nazis in einigen Widerstandsorganisationen mit, denen seine Verwandten angehörten. Die Verbindungen zum "Goerdeler-Kreis" beendete er aber ebenso wie seinen Kontakt zur kommunistischen "Roten Kapelle" recht schnell wieder, weil er die Tätigkeiten seiner Verwandten als "zu selbstmörderisch und leichtsinnig" (Q7) ansah. Die einzelnen Familienmitglieder der verwandten Familien Harnack, Liebig, Delbrück, Bonhoeffer und Frucht vertraten grundverschiedene politischen Strömungen; so gab es Liberale, Sozialdemokraten, wie auch Kommunisten. Nur immer dann, wenn die Rede auf Hitler kam, waren sie sich alle einig: "Hitler war untragbar!" Einige von ihnen hatten durch ihn 1933 ihre Arbeitsstellen verloren, da sie kritische Beobachter des politischen Geschehens waren und sich auch mit Kritik am System nicht zurückhielten. Arvid Harnack war Mitglied der "Roten Kapelle", einer geheimen Organisation von Wissenschaftlern, Offizieren, Beamten, Künstlern... verschiedener politischer Gesinnung, die es sich zum Ziel gesetzt hatte, gegen Hitler zu agieren, indem sie der UdSSR eine Vielzahl von Mitteilungen über militärische, wirtschaftliche und politische Geschehnisse der deutschen Führung zuspielte. (Q8) Andere leisteten "stillen Widerstand" im Goerdeler Kreis. Da diese Organisationen ihr Ziel, Adolf Hitler unschädich zu machen, nicht erreichten, wurden die meisten ihrer Mitglieder bis zum Kriegsende hingerichtet. (Arvid Harnack, Mildred Harnack, Ernst von Harnack, Justus Delbrück, Dietrich Bonhoeffer...) Fruchts Mutter, eine geborene von Harnack, kommentierte dies mit den Worten: "Unsere Familie ist wie die Kartoffeln: Der beste Teil liegt unter der Erde". (Q9)

Während des Krieges arbeitete Adolf Henning Frucht als Truppenarzt und bemühte sich stets um humanitäre Erfolge. Als er in Rußland einmal den Auftrag erhielt, ein Erschießungskommando durchzuführen, führte er die zum Tode "Verurteilten" weg, bis keine Schaulustigen mehr dabei waren und ließ die Menschen dann einfach frei. Dabei verstieß er gleich gegen dutzende von Paragraphen des geltenden Kriegsrechtes. Daß er wegen dieser und vieler anderer kleinerer "Vergehen" zum Nutzen seiner Mitmenschen - aber im krassen Widerspruch mit seinen militärischen Aufträgen nicht liquidiert wurde, verdankte er einem zeitlich einige Jahre früher liegenden, kuriosen Zufall, der ihm das Wohlwollen der Wehrmacht einbrachte: Anfang 1940 versah Frucht seinen Wehrdienst bei einer Stellungs-Artillerie-Einheit der deutschen Wehrmacht als Truppenarzt. Diese Einheit war aus Sudetendeutschen und ehemaligen Mitgliedern des 1. Weltkrieges zusammengewürfelt worden und technisch miserabel ausgestattet; - sie sollte im Frankreich Feldzug eingesetzt werden.. Am 18.06.1940 erhielt der junge Truppenarzt den Auftrag, mit einem Motorrad in das noch nicht von Deutschen besetzte Straßburg zu fahren, um für die Truppe einen Wagen zu beschaffen. "Dort hatte man seit Tagen auf die Ankunft der deutschen Wehrmacht gewartet; die Franzosen hatten in der Nacht das Rheintal geräumt und auch die Stadt Straßburg verlassen. Als Frucht in die Stadt knatterte, glaubten die dort noch verbliebenen Menschen, daß seine Maschine das Eintreffen der Wehrmacht ankündigte. Prompt führte man den jungen Truppenarzt in die Amtsräume des Bürgermeisters, um die Kapitulation der Stadt entgegenzunehmen, und eine provisorisch hergerichtete Flagge wurde auf dem gewaltigen gotischen Münster der Stadt gehißt. In Deutschland unterbrachen die Sender des Reichsrundfunks eigens ihr Programm, um das Ereignis zu melden." (Q10)
Durch diese "Heldentat" schaffte sich Frucht im 2.Weltkrieg einen gewissen "Spielraum", der es ihm ermöglichte, nicht immer nach dem geltenden Kriegsrecht zu verfahren. 1942 wurde er vom Dienst beurlaubt - er hatte die Militärs wieder einmal damit brüskiert, daß er öffentlich die hohe Todesrate (durch Verhungern) in einem Lager mit sowjetischen Gefangenen anprangerte. (Q11) Manch anderer wäre für diese Äußerungen hingerichtet worden, Frucht aber lediglich beurlaubt. Da die Wehrmaacht ihn oft mit einem anderen Maß maß, als andere Kritiker des nationalsozialistischen Systems, wurde Professor Frucht später von der StaSi verdächtigt, ein Sympatisant der Nationalsozialisten gewesen zu sein, was aber jeder Wahrheit entbehrt. Er selbst sagte oft über sich: "Wenn ich im Kriege in der Heimat gewesen wäre, wäre ich bei den Nazis angeeckt." - Und so grotesk es klingt: "Ich verdanke der Wehrmacht mein Leben!" (Q12)

Den deutschen Rußlandfeldzug erlebte Frucht als Panzerkommandant. Als Akademiker war er automatisch Offizier und hatte somit (obwohl er nicht dementsprechend ausgebildet war) eine gewisse Entscheidungskompetenz. Er hatte zunächst jedoch keinen "eigenen" Panzer, der ihm unterstand und so fuhr er mit einem Opel Laubfrosch bis kurz vor Thula, bei Moskau, wo der deutsche Vormarsch endgültig zum Stehen kam. Hier schied er durch eine Gelbsucht- Erkrankung aus dem Kriegsdienst aus, und wurde im Dezember 1941 in ein Lazarett nach Metz (Frankreich) verlegt, um sich auskurieren zu können. - Dies war sein Glück, denn von seiner ehemaligen Truppe kehrte später niemand zurück. (Q13) Als jedoch nach der Katastrophe von Stalingrad die ärztliche Versorgung wegen Überlastung total zusammenbrach, meldete sich Adolf Henning Frucht freiwillig (!) wieder zum Dienst, weil er wußte, daß er als Arzt gebraucht wurde, um das Leben vieler Soldaten zu retten.

Professor Frucht als
junger Physiologe

Nach dem Krieg blieb Dr. Frucht aus ähnlichen Gründen in Ostdeutschland, weil dort ein großer Mangel an qualifiziertem Personal auf ärztlichem, wie wissenschaftlichem Sektor herrschte. Er baute das Gesundheitswesen in der sowjetischen Besatzungszone mit auf. - A.- H. Frucht hatte am Tag der Kapitulation der Nationalsozialisten "einwandfreie Papiere" erhalten, und jetzt "keinen Dreck am Stecken" - obwohl er nie über das Maß des Zwanges hinaus mit den Nazis kooperiert hatte. Jemand, der in Deutschland keine negativen Eintragungen in seinen Akten hatte, war jedoch für die neuen Machthaber der sowjetischen Besatzungszone in höchstem Maße verdächtig und es kam vor, daß er bei Konferenzen oder öffentlichen Auftritten gezielt durch "politisch zuverlässigere" Personen ersetzt wurde. Jedoch hatte Professor Frucht auch Fürsprecher, die seine Ausbildung zu fördern versuchten. Ein hochgestellter, kommunistischer Funktionär schrieb am 2. November 1948: "Herr Dr. Frucht, derzeitiger Abteilungsleiter bei der Hauptabteilung Gesundheitswesen des Ministeriums für Arbeits- und Sozialfürsorge der Landesregierung Sachsen gehört seit 1945 zu den wenigen Ärzten, die sich bedingungslos für den Wiederaufbau eingesetzt haben. Anfangs war er Amtsarzt in Dippoldiswalde und ist seiner dortigen überdurchschnittlichen Leistungen wegen nach der Landesregierung berufen worden. Er hat während dieser Tätigkeit wesentlich mitgeholfen bei der Formulierung des Tuberkulosegesetzes im Lande Sachsen, (...) Die Erfolge des Landes Sachsen in Bezug auf diese Befehle sind unbestreitbar. Aus allen diesen Tatsachen erachte ich es für nötig, Herrn Dr. Frucht bei seiner weiteren fachlichen Ausbildung zu fördern. Gez. Dr. Gelbke - Ministerialdirektor" (Q14) Beim Aufbau des Akademienwesens konnte nach wie vor nicht auf so hervorragende Leute (laut Dr. Gelbke) verzichtet werden, so daß man ihm eine Dozentur am Leipziger Physiologischen Institut verschaffte. Dieses war im Krieg 1943 völlig zerstört worden. Kein Buch, kein Gerät, keine Aufzeichnungen waren vorhanden. A. - H. Frucht war vom Dienstgrad nicht mehr als ein Assistent, doch war er derjenige, der die Vorlesungen hielt, die heute noch von den damaligen Studenten gelobt werden. (Q15) Er arbeitete jetzt rein biophysikalisch. Zu der Zeit lag ein lähmender Druck auf den biologischen Fächern, der durch den Mißbrauch der Dogmen von Pawlow ausgelöst wurde. Diese wurden von der SED, im Rahmen der Vereinheitlichung, jeder physiologischen Arbeit zu Grunde gelegt. Professor Frucht bekam in der Folgezeit häufiger Probleme mit führenden SED-Genossen, weil er begann, diese als "heilig" geltenden sowjetischen Wissenschaftsdogmen wegen ihrer Primitivität nicht mehr länger als Basiswissen zu akzeptieren. (Q16)

Zur Biomathematik war Frucht vor dem Krieg bei seiner Doktorarbeit durch seinen Lehrer Gildemeister gebracht worden. Diese Mathematik beschäftigte ihn sein ganzes Leben lang. Frucht habilitierte sich 1953 mit einem biophysikalischen Thema und nach kurzem Aufenthalt an einem Göttinger Max-Planck-Institut wurde ihm bei seiner Rückkehr nach Ostberlin angeboten, er könne ein eigenes Institut gründen. In einem alten Gebäude am Nöldnerplatz im ostberliner Stadtteil Lichtenberg richtete er sich zuerst noch im kleinen Rahmen ein und bildete später drei Forschungsabteilungen - Biophysik, Physiologie und angewandte Physiologie. Offiziell unterstand seine Einrichtung nach wie vor dem Gesundheitsministerium, doch er begann nach und nach immer häufiger den offiziellen Dienstweg zu meiden und erlangte somit mit seinem Institut eine Art von "inoffizieller Unabhängigkeit". Dadurch, daß er jetzt viel weniger an Aufträge und Weisungen gebunden war, konnte das Unternehmen rasch expandieren und für seine gewissenhafte Arbeit bekam Professsor frucht bald ein offizielles Lob. Jetzt war er, an DDR-Maßstäben gemessen, bereits eine privilegierte Person.

Damit will ich es nun bei der Vorstellung der Lebensgeschichte Fruchts bis zum Beginn seiner "konspirativen Tätigkeit" belassen. (Anm.3)

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