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      800 Jahre Geslau
   ein Beitrag zur Ortsgeschichte

 

Arbeitsversion  September 2015

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Mühlen im Bereich Windelsbach - Geslau

 
Die Karrachmühle gehört neben der  Neumühle  bei Steinach am Wald zu den wenigen erhaltenen  Mühlen auf der Frankenhöhe im Gebiet der  Kommunalen Allianz  Obere Altmühl. Auch in Stettberg war im 19. Jahrhundert (vgl. Urpositionsblatt) eine Mühle im Bereich der Verbindungsstraße nach Cadolzhofen. Hier war eine Zulauf durch eine Abzweigung des Ödenbaches geschaffen. Bei der Guggelmühle (Gugelmühle) zwischen Cadolzhofen und Windelsbach  war es ebenfalls eine Ableitung vom Ödenbach (hier mit kleinem Vorratsteich). Der Hauptvorrat war  im Windelsbacher Krausenweiher, der seinen Zufluss durch den Wurmbach erhält und unterhalb des Weihers Ödenbach heißt. (vgl. !!!!)

Im Gegensatz zu den Taubermühlen , die wegen ihrer engen Folge ein ausgeklügeltes Wasserversorgungssystem ( 3), (4) benötigten, da das Wasser der Tauber auch der Wasserversorgung Rothenburgs diente aber ein vergleichsweise großes Einzugsgebiet hatten, besaßen die beiden Mühlen auf der Frankenhöhe  mit Zulauflängen von 0,8 bis 1,8 km ein nur extrem  kleines Einzugsgebiet.
Zudem besitzt die Frankenhöhe nach den detailliert erhobenen Daten (auch Prognosen für die Zukunft)  des PIK-Potsdam  zwischen Wintermaxiumum und Sommerminimum bis zu 100 mm Unterschied bei den Monatsniedeschlägen. Auch im langjährigen Jahresdurchschnit sind die Niederschläge hier niedrig.
So besitzt  Windelsbach mit 637,6 mm N die niedrigsten Niederschläge der erfassten Stationen  Rothenburg 694,4 mm N, Schillingsfürst 768 mm  N und  Colmberg 746,1 mm N  und  Leutershausen 685,7 mm N. (5). So ist es nicht verwunderlich, dass die Mühlen der Frankenhöhe über mehrere Teiche als Wasserspeicher verfügen mussten:
  • Bei der Landesaufnahme erkennt man insgesamt drei - den Großen Karrachsee, den Oberen Karrachsee und einen kleinen Teich im Waldgebiet nordöstlich der Karrachmühle, der über ein kleines Tal einen natürlichen Abfluss Richtung Karrachsee besitzt. (6) und auf der amtlichen Topographischen Karte 6 Quellen, die über ein Kanalsystem die Karrachmühle mit Wasser versorg(t). Letztere wurden auf der Karte der Landesaufnahme nicht verzeichnet, könnten also späterer Entstehung sein.  (7)   (Quellhorizont:

  • Bei der Neumühle bei Steinach war es ein großer See unmittelbar westlich der Mühle sowie ein weiterer kleiner See rund,1,6 km westlich der Mühle, durch den Stockengraben mit der Mühle und dem heute nur noch zeitweilig beflossenen  Holdengraben ebenfalls der Versorgung der Mühle gedient hat, der heute nur noch zeitweilig beflossen wird.



"Karrach, verstümmelt Koari, Rothenburgischer Ort innerhalb der Landwehre, 2 Stunden von der Stadt gegen Colmberg. Er hat 2 Gemeindrechte und 2 Haushaltungen, ist nach Windelsbach eingepfarrt und zehntfrey. Es sind daselbst 2 Seee, wovon der eine dem Müller daselbst, der andere dem Rothenburgischen Steueramte zugehört.Letzteres kaufte den See 1383 mit Nortenberg. Die Mühle, Karrachmühle genannt ist 1692 wieder aufgebaut worden. Der Ort hat 2 Dienste  und stellt 1 Wagen."
Weiterhin zur Karrachmühle in der gleichen Quelle:
" Karrachmühl, Reichsstadt Rothenburgische oberschlächtige Mühle am Karrachsee, welche zwey Mahlgänge, 1 Gerbgang und 1 Schneidwerk zu Brettern hat. Die Mühle, welche zehntfrey ist, wurde 1692 wieder frisch aufgebaut; und ist nach Windelsbach eingapfarrt."

Geographisches Lexikon 1799-1804, Bd. 3, S.65-66

Link: Territorium Rothenburg um 1800

---> Territorialwelt in Franken
---> historische Karten
Bereits das älteste Lehenbuch des Hochstifts Würzburg belegt die Karrach:

(1303-1313): "Item Fridr. Ramunk junior de Bernheim tenet in villa ibidem decimam vini. Et 2 mansos ibidem. Item in Hochbuch 5 feuda. Item in Steinfuert unam curiam. In Karach unum feudum. ..."

(1322 -1333): "Item Lup. Coquinarius de Nortemberg recepit ius patronatus in Gattenhouen, in Steiynsuelt, in Scheckembach propre Tuberam, in Bynolspach et cappelle in Nortemberg. Item dezimas in opido zu dem Hagen, in Swinsdorf, zu der Linden, in Bynolspach et duos mansus ibidem et omnia, que pertinent zu der Karach. ..."






Auch Geslau besaß früher eine Mühle. Ursprünglich wurde sie durch eine kanalartige  Abzweigung des Karrachbaches  gespeist, der dann in den Kreuthbach mündet.
 

 

Rechter (2012) beschreibt schon für das  Jahr 1579, dass die Mühle abgegangen ist, doch wurde eine Rossmühle errichtet. Auf  der Hofreite  stehen ein altes Mühlhäuslein und die Rossmühle. Rossmühlen nutzen wegen der nicht ganzjährigen Sicherheit der Wasserversorgung  als Antrieb der Mühle die Arbeitskraft von Pferden oder Ochsen. Ob die Rossmühle nicht doch zeitweise die Wasserkraft nutzte geht aus den Angaben nicht hervor, aber noch in der Karte der Uraufnahme erkennt man die Zuläufe.16 47 kauf Georg Balth. Bauer das öde Gut mit der einfallenen Rossmühle..  1662 kauft der Metzger Hans Salomon Feyerlein die noch öde Rossmühle und erhaält das Recht die Mühle (neu) zu errichten.  1724 kauft der hohenlohische Müller Hans Georg Leitner die noch immer öde Mühle mit den Zugehörungen eine neue Mühle, die  1742 zwei Mahlgänge besitzt. 1867 kaufen Samuel Hamburger und Moses Eckmann von Colmberg nach dem Ableben des Müllers Leitner das Anwesen. Danach scheint die Mühle nicht mehr ihrem ursprünglichen Zweck gedient zu haben.





Schematische Darstellung einer Rossmühle


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