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      800 Jahre Geslau
   ein Beitrag zur Ortsgeschichte

 

Arbeitsversion  September 2015

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Landschaftsgeschichte


Die Frankenhöhe ist Teil der Süddeutschen Schichtstufenlandschaft, die aus den  Sedimentgesteinen des Erdmittelalters aufgebaut ist. Im Raum Rothenburg sind dies der Muschelkalk und vorwiegend östlich von Rothenburg  der Keupers, der mit einer markanten Geländestufe den Anstieg zur Frankenhöhe bildet.
Im Erdmittelalter  befand sich im Bereich des heutigen Mitteleuropas eine flachwellige Rumpflandschaft, das Germanische Becken, im Westen die Gallische Schwelle, im Osten die Böhmische Masse und im Süden das sogenannte Vindelizische Land aus  Gesteinen des Erdaltertums mit etwas niedrigeren Gebieten, der Burgundischen Pforte im Westen und der Thüringischen Pforte im Osten. Tektonische Erdkrustenbewegungen führten dazu, dass zeitweise das Germanische Becken Verbindungen zu dem im Süden gelegenen Ozean, der Tethys  hatten.


Kurzer Überblick über die Erdgeschichte mit Videos


nach Georg Wagner (1960)
So war während der Muschelkalkzeit, genauer im Unteren Muschelkalk und im Oberen Muschelkalk, das Germanische Becken von einem flachen Binnenmeer bedeckt, während im Mittleren Muschelkalk dieses Meer zeitweise austrocknete, wie Gips- und Salzablagerungen beweisen.

Während der Keuperzeit waren die beiden Pforten im Süden des Germanischen Beckens geschlossen und so herrschten nach dem Austrocknen des Germanischen Beckens  mit den Ablagerungen des Gipskeupers terrestrische Bedingungen. Dies beweisen  die überwiegenden Landfossilien, aber auch die Sedimente selbst.

Muscheln (Lima) aus dem Oberen Muschelkalk  Sammlung am RSG

Schachtelhalm aus dem Keuper Sammlung am RSG

Fossiles Nadelholz aus dem Keuper  (Privatsammlung)
Noch während der Ablagerung der kreidezeitlichen Sedimente setzte durch die beginnende Alpenbildung und den Einbruch des Oberrheingrabens im Tertiär eine großräumige (bis ins heutige Frankreich) reichende Verbiegung und Hebung des mesozoischen Gesteinspaketes ein. Dabei pausten sich im palöozoischen Grundgestein vorhandene variszischen und herzynischen  Bruchstrukturen in das mesozoische Gesteinspaket durch. An diese drei (von vier) Streichrichtungen  halten sich die Hauptrichtungen vieler deutscher Mittelgebirge.


Reliefkarte erzeugt mit den GTOPO30-Daten des US Geological Survey
An  diese vier Hauptstreichrichtungen halten sich auch viele Verwerfungen im Bereich der Frankenhöhe (geologische Karte Blatt Rothenburg) und diesen "Schwachstellen" wiederum viele von Fließgewässern, wie beispielsweise der Froschbach und der Hagenbach im unteren Verlauf der Speierhofverwerfung folgt.  Die Frommetsfelder Verwerfung hat laut Haunschild (1963, S. 28 ff) bei Hürbel immerhin eine Sprunghöhe von 50 - 60 m.  Auch kleinräumige Verbiegungen der mesozoischen Schichten fanden statt (Mulden und Sättel), wie Haunschild  (1964, S. 64 ff) auskartiert hat.
Oft folgt der Verlauf der Fließgewässer aber auch der Fallrichtung der Gesteinsschichten und den später ausgeräumten tektonischen Mulden oder durch Reliefumkehr aus  tektonischen Sätteln entstandenen morphologischen  Mulden  oder einfach dem heutigen Gefälle. (Erklärung der Fachbegriffe)





Blick von Aidenau Richtung Colmberg. Die breit angelegte Talung im Hintergrund bei Colmberg lässt sich durch heutige Gegebenheiten nicht erklären. Die heute den Einschnitt befließenden kleinen Bäche können den  Einschnitt in den Blasensandstein bis einschließlich  Werksandstein auf einer Breite von mehr als einem Kilometer nicht verursacht haben.
Nach Büdel zitiert bei Semmel (1972, S. 57 f) entstand nach Büdels Auffassung unter wechselfeucht-tropischem Klima in Meeresspiegelhöhe gelegenen süddeutschen Gebiet eine flachwellige Rumpflandschaft, die erst "im mittleren und jüngeren Pliozän durch tektonische Bewegungen erfaßt worden" sei.
Gegen Ende des Tertiärs, genauer (im Pliozän nach Büdel (1977, S. 219 ff), fand auch infolge der Kippung der süddeutschen Großscholle eine Umstellung des Entwässerungsystems statt. Während vorher Teile des Urmaines und die  Regnitz Richtung Donau entwässerten, was durch Lydite (schwarze Kieselgesteine, Foto) im unteren Almühltal, die aus dem Frankenwald stammen. So wurde die Rezat, die nach Büdel (vgl. Abbildung - muss noch eingefügt werden) ursprünglich der Altmühl und damit letztendlich der Donau tributär war von der Regnitz angezapft, die heute (!) bekanntlich dem Main zufließt.  
Wann genau im Maingebiet die Taleintiefung begann und ob sie klimatisch oder tektonisch bedingt ist, war 1979 (Zusammenfassung der wiss.  Zulassungsarbeit des Verfassers) Auf jeden Fall im wechselten im Pleistozän  mehrere Kalt-/Eiszeiten mit Warmzeiten ab. Dabei erstreckten sich die alpinen Gletscher bis etwa München und das Inlandeis Skandinaviens erstreckte sich bis zum Nordrand der Mittelgebirge. Zumindest der Schwarzwald soll in größeren Höhen vergletschert gewesen sein. (vgl. Haack-Atlas). In dem Gebiet dazwischen herrschten sog. periglaziale Bedingungen, vergleichbar mit dem Tundren oder subpolaren Gebieten. Der Boden war dauerhaft gefroren (Permafrostboden) und taute in den Sommermonaten nur oberflächlich auf. Entsprechend feucht mussten die betroffenen Gebioete gewesen sein. An den Talhängen und auf Flächen mit  bei einer Neigung von mehr als 2° fand Solifluktion (Bodenfließen, mit Steinen versetzt!).
Solche Kryoturbations- bzw. Frostmusterböden sind derzeit im Raum der westlichen Frankenhöhe nirgends aufgeschlossen könnten aber vielleicht  in frischen Baugruben in den Myophorienschichten (wie. z.B. in Geslau beobachtet werden ).  Von pleistozänen Schotterschleiern berichtet Haunschild (1964, S. 63 ):Westlich von Cadolhofen entlang des Ödenbaches, der der Altmühl zustrebt, sowie am Kreuthbach (östlich Geslau) liegen ebenfalls Schotterschleier mit mehr oder weniger großen Schotteranhäufungen."  Diese Schotter weisen z. T. Windschliff auf, wie der Verfasser beobachtete, der trocken-kaltes Klima während der Kaltzeiten belegen.


Kryoturbationsböden oben in Ton (bei Bergrheinfeld (Schweinfurt) und in Kalkgestein bei Randersacker (Würzburg)
Aufnahmejahr (1978/1979)

Anmoorige Böden holozänen Alters treten im Schneelochschlag westlich von Steinach am Wald auf (Geologische Karte 6627  Blatt Rothenburg, siehe auch Kapitel Vegetation)





Ein stark vereinfachtes Modell der Landschaftsentstehung
Aufschlüsse und Geotope aus Rothenburgs Umgebung

 

 

Geologische Strukturen









Das Untersuchungsgebiet ist Teil der durch die
mesozoischen Gesteinsschichten aufgebauten süddeutschen Schichtstufenlandschaft. [--> Einfaches Modell der Entstehung für die Schule]

Deutlich auf dem Satellitenbild lässt sich der Verlauf der Keuperstufe westlich von Nürnberg, die durch das Untersuchungsgebiet (rot umrandet) nach Südwesten verläuft, bei Crailsheim dann nach Westen bzw. nach Nordwesten umbiegt und sich bis Heilbronn anhand der bewaldeten Rahmenhöhen verfolgen lässt. 

Der Verlauf der Stufe der Frankenhöhe und ihrer nördlichen Fortsetzung des Steigerwaldes springt wie im Bereich  von Rothenburg oder nördlich im Bereich des Bullenheimer Berges nach Westen vor, während sie dazwischen wie z. B. bei Bad Windsheim nach Osten zurückweicht. Darin machen sich großräumige Verbiegungen der süddeutschen Großscholle bemerkbar.
 
Verfolgt man den Verlauf der bewaldeten Gebiete, so erkennt man manche regelmäßige und linienhafte Anordnung der Waldgebiete. 
Der Verlauf erfolgt im wesentlichen NW-SO. Dieser Verlauf lässt zwei Erklärungsvarianten zu: 
  • Die bewaldeten Gebiete zeichnen Höhenrücken nach, die Täler der  konsequent entwässernden Gebiete der Frankenhöhe begleiten.
  • Die bewaldeten Gebiete zeichnen Höhenrücken nach, die teils von Tälern begleitet aber tektonische Störungen nachzeichnen. 
Auffällig ist die Linie Heilbronn - Südrand des Rieses aber auch im Untersuchungsgebiet selbst. 
Den Zusammenhang mit herzynisch  streichenden Störungen  bei Frommetsfelden östlich von Ansbach und Schillingsfürst kann man in der geologischen Karte nachweisen.Mit Phantasie kann man am Nordrand des UG bis Nürnberg bewaldete Gebiete mit erzgebirgischer Streichrichtung erkennen (Nordrand der Frankenhöhe vor der Windsheimer Bucht und Biberttal bis Nürnberg.












Profil vom Spessart zur Fränkischen Alb erzeugt aus GTOPO30-Daten des US-Geological Survey  - RSG-Programmers-Group

Im Untersuchungsgebiet an der Oberfläche anstehend sind Gesteine des Mesozoikums ab dem Mittleren Muschelkalk bis Blasensandstein des Mittleren Keupers. Ist der Muschelkalk nur im Bereich des Taubertales und westlich davon sowie den Seitentälern des Taubertales aufgeschlossen, so bilden die Unterlage der weitgespannten nach Osten hin geneigten Verebnung vor der Frankenhöhe die Schichten des Unteren  oder Lettenkohlenkeupers. Diese sind durch eine mehr oder weniger mächtige quartäre Löss- bzw. Lösslehmauflage überlagert.  Den Anstieg zur Stufe der Frankenhöhe bilden dann mit sanften Hängen die Myophorien und Estherienschichten, die in der Stufe selbst nochmals eine Verebnung bilden.  Den eigentlichen Anstieg zur Frankenhöhe bilden dann Schilfsandstein, Lehrbergschichten und Blasensandstein, der eine breite, aber z. T. stark zerschnittene Verebnung bildet und meistens bewaldet ist. 
Durch rückwärtige Zerschneidung des Schilf- und Blasensandsteins hat man auch auf der rückwärtigen Seite eine deutlich ausgeprägte Stufe, die dann im Geslauer Becken erneut auf den Myophorien und Estherienschichten mündet

Nach CRAMER (1964, Erläuterungen zur Geologischen Karte 1: 500 000) liegt (vgl. noch einzufügende Abbildung) der Bereich der Frankenhöhe im UG geprägt zu sein durch einen Schnittpunkt unterschiedlicher Biege- (Mulden und Sättel) und Bruchtektonik (überwiegend Aufschiebungen). Dabei soll die Bruchtektonik im UG jünger sein als die Biegetektonik (HAUNSCHILD, Erläuterungen zur Geologischen Karte von Bayern 1: 25 000 1964) 

Von den tektonischen Strukturen machen sich im Satellitenbild morphologisch/in Wechsel der agrarischen Nutzung  bemerkbar und damit erkennbar: 
 
  • die Frommetsfeldener Störung, die im Gelände selbst über rund 20 km verfolgbar ist,
  • und südlich dieser eine kleinere Verwerfung, die sich aber im Nebental der Altmühl fortsetzen könnte (die größere Frankenheimer Störungszone liegt außerhalb des  Satellitenbildes.

Außer dem Colmberger Schild in der nordwestlichen Fortsetzung des Ansbacher Sattels lassen sich aus dem Satellitenbild keine weiteren tektonischen Strukturen ableiten.
Taubertal bei Tauberscheckenbach/Tauberzell (April 2003)


Der Main und seine Nebenflüsse - erzeugt mit unveröffentl.
Programmentwurf "Geograph-Karte" (DOS-TurboPascal)
Die Tauber "besitzt nach FUGMANN (1988) ein Einzugsgebiet von 1.809,5 km2 Größe. Ihre Quelle liegt auf der Ostabdachung der Hohenloher Ebene im Vorland der Frankenhöhe bei ca. 455 m ü. NN. Von dort aus fließt sie zuerst in der Subsequenzzone der Keuperstufe, dann erfolgt südlich Rothenburg eine starke Eintiefung um ca. 65 m in den Oberen Muschelkalk ..." (SPONHOLZ, 1997, a.a.O. S.51)

Die tertiäre und pleistozäne Reliefgenese im Bereich des Taubertales scheint eng verknüpft zu sein mit den Bewegungen der sog. "Süddeutschen Großscholle" sowie tektonischen Verbiegungen.
Einen Überblick über den Forschungsstand  über die post-jurassische Landschaftsentwicklung ... gibt (KURZ, 1988, a.a. O. S. 18 ff)
Die Korrelation älterer Terrassen entlang der Flussläufe von Jagst und Kocher, die dem Rhein  über den Neckar tributär sind und den Terrassen der Tauber, die über den Main ebenfalls dem Rheint tributär sind infolge der tektonischen Bewegungen in den Abflussgebieten und ihren Vorflutern, unterschiedlicher Zeitpunkte der Umstellung der Entwässerungsrichtungen mehr als fraglich. (vgl. ....)

"Für das Tal der dem Main tributären Tauber gibt  JUNGBAUER (1983) in Anlehnung an CARLE (1973) folgende Terrassensequenz an:
  • 100 bis 160 m über dem Fluß vermutlich pliozäne Höhenschotter zwischen Igersheim und Schäftersheim
  • 50 bis 70 m und 20 bis 30 m über dem Fluß altpleistozäne Terrassen.
  • 5 bis 10 m über dem Fluß lößbedeckte Riß-Terrassen
  • würmeiszeitliche Kiessande der Tauber im Bereich der Talsohle und wenig darüber"  (SPONHOLZ, 1997, a.a.O.  S.51).
 
Die Maintalbildung unter besonderer Berücksichtigung der Terrassen untersuchen u. a. (KÖRBER 1962, HEIM 1979 )

Ein älterer Beitrag mit Bildern zur Entstehung des Maintales (Einleitung zu einer Zulassungsarbeit aus dem Jahr 1979)

 


Hangverflachungen, die Terrassen der Nebenflüsse der Tauber oberhalb der Niederterrasse sein könnten, sind an mehreren Nebenflüssen der Tauber - wie hier an ... bei ... beobachtbar. Bei einer Geländebegehung im Rahmen der Facharbeit von Ralf Hahn wurden bei Tauberzell auch Windkantern auf Kalkstein beobachtet (Photo hinzufügen!)  Durch ... sind hier bei ... zwei unterschiedliche Terrassenniveaus aufgeschlossen: ...
Selbst das nur mit ... km sehr "kurze" Vorbachtal als Nebenfluss der ... bildet eine deutliche "Niederterrasse" aus.  Diese erscheint in manchen Abschnitten durchaus zweigeteilt, wie hier bei dieser "Kaskade" des Vorbaches.


Im Raum Tauberzell weisen die Hänge eine in gleichem Niveau verlaufende terrassenähnliche Verebnung auf, auf denen man Windkanter finden kann. Im Übergang zum  höher liegenden Steilhang war im Jahr 2004 an einem  neu angelegten Weganschnitt deutlich der kantige Solifluktionsschutt bis Blockgröße aufgeschlossen. Die im Anschnitt darüberliegende Bodenbildung zeigt an, dass nach dem Ereignis der Solifluktion genug Zeit zur Bodenbildung blieg, also eine Phase, in der sich kaum etwas in der Reliefgenese ereignete..



Die Talränder der Tauber sowie die Flächen beidseits der Tauber weisen in den durch  Muschelkalk geprägten Gebieten zahlreiche Dolinen unterschiedlicher Größe und Gestalt auf. 
 
 
Unregelmässig geformte Doline bei 
Bettenfeld im südlich des Schandtaubertales. 
Hier konnte im Frühjahr 2002 im Untergrund 
das Geräusch fließenden Wassers festgestellt
werden. 
Eine regelmäßige, kreisrunde Form
zeigt diese unter Waldbedeckung vorzufindende Doline bei ...
SPONHOLZ (1997 a. a. O S. 101 ff) verweist auf zahlreiche, nach der Größe und auch der Relieflage bereits im Endtertärtär bereits angelegte Großdolinen, die später durch eingeschwemmte Sedimente plombiert und verfüllt wurden. Der Lk Ek 1998/2000 konnte bei einer Bohrung im Rahmen eines Gelände- und Laborpraktikums im Herbst des Jahres 1998 bei der Probennahme durch der plombierten Großdoline (siehe Bild unten) durch Herrn Dr. Erhard Schulz vom Geographischen Institut der Univeristät Würzburg teilnehmen. Im anschließenden Laborpraktikum, an dem der Autor zeitweise teilnehmen konnte, wurde festgestellt, dass das Material der Verfüllung die gesamte quartäre Landschaftsgeschichte der Umgebung seit dem Ende der Würmeiszeit dokumentiert.
Doline bei ... Dass diese
Doline noch aktiv ist, konnte im Frühjahr 2002 an frischem, nachgestürztem Material beobachtet werden.

Großdoline bei  Adelshofen/Rothenburg

 

Die holozäne Talgeschichte wurde mit der Arbeit über "Die morphogenetische Wirksamkeit historischer Niederschläge"  von HAHN,H.-U.(1992)  am Beispiel der Besselbergäcker und der Grünbachau im unteren Taubertal beispielhaft aufgearbeitet. HAHN (1992) unterscheidet für den dortigen Beispielshang neben allgemeinen ... , regional beschränkten extremalen Wetterereignissen, sogeannanten "Events" durch die Untersuchungen GLASERS ... belegt folgende durch den Menschen beeinflusste  Phasen der " quasinatürlichen  Rahmenbedingungen wie Relief- und Bodenverhältnisse: 
1. Die Periode der neolithischen bis keltischen Landnutzung.
2. Das Frühmittelalter mit dem beginnenden Wein- und Getreideanbau.
3. Die Periode vom Hochmittelalter bis zur Frühneuzeit mit intensiviertem Landbau sowie durch Verbauung und Terrassierung 
    der Reblagen.
4. Das 19. Jahrhundert mit der Besömmerung der Brache und der sukzessiven Aufgabe des Weinbaus.  vgl. (Facharbeit von Hahn, R : Weinbau in Tauberzell)
5. Wiederbewaldung der Unterhänge und moderne Fruchtwechselwirtschaft an Ober- und Mittelhang in diesem Jahrhundert. " (HAHN, 1992, S. 40 ff)

Zu  morphodynamischen Prozessen ab dem Mittelalter im Untersuchungsgebiet: im Bereich der Karrach/Rothenburg
HAHN relativiert hiermit insofern die Übertragbarkeit von punktuell erhobenen Ergebnissen, als diese durch räumlich eng beschränkte Ereignisse einerseits beschränkt wird. Man erinnere sich nur an die in die 90-er Jahren regional stark durch Wiebke betroffenen Gebiete im Raum Rothenburg . Andererseits sieht HAHN die Entwicklung des Reliefs seit spätestens der neolithischen Landnutzung stark beeinflusst durch die jeweils bevorzugte Siedlungsaktivität und die vorherrschende Agrarwirtschaft. Insofern wäre es mehr als interessant an anderer Stelle des Taubertaleinzugsbereiches vergleichende Untersuchungen durchzuführen und Übereinstimmungen bzw. Abweichungen festzustellen. 

Das Gebiet Tauberzell um Tauberzell erweist infolge der räumlichen Nähe zum Keltenoppidum Finsterlohr und der durch HAHN, R. (1988)  dokumentierten Siedlungsgeschichte Tauberzells für vergleichende Untersuchungen mehr als geeignet, um eventuell übereinstimmende bzw. abweichende Formungsprozesse aufzuzeigen, die letztendlich nur e i n  Beitrag zur  Aufhellung der komplexen holozänen  Reliefgenese sein könnte. Angesichts nur weniger jüngerer Untersuchungen in diesem Raum erscheint dies mehr als notwendig!

HEIM, 2004



Dragons flight's Temperature Record Series : Erläuterungen  Quelle

  Zeitraum  Untergliederung nach Pollenanalysen Beschreibung Besiedlungsgeschichte
Spätglazial 20000 - 10000 v.Chr  Ältere Dryaszeit gegen Ende tauchen erstmals Birken-
und Kiefernpollen auf, Rückgang der Nichtbaumpollen (NBP)


10000 - 9000 v.Chr.  Allerödzeit starker Rückgang der NBP, 
viel Birke und Kiefer



Jüngere Dryaszeit  Anstieg der NBP,
Rückgang der Bäume, erneuter Eisvorstoß

Postglazial
Vorwärmezeit (Präboreal erneut viel Birke und Kiefer


Frühe Wärmzeit (Boreal oder Haselzeit)  starker Anstieg der Haselpollen

6000 - 1000 vChr  Eichenmischwaldzeit (Atlantikum) viel Pollen der Arten der Eichenmischwälder, 
die Temperatur war damals noch etwas
höher als heute



Späte Wärmzeit (Subboreal Abkühlung und langsam Einwanderung 
der Buche und Tanne



Buchenzeit oder Nachwärmezeit (Subatlantikum

Quelle: ?

 

 

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