Zwangsarbeit - Lager vor Ort - Ziegelei

Die Ziegelei in Gersthofen

Wir besitzen frühe Zeugnisse, daß sowohl auf dem Gelände der Ziegelei als auch im Herrschaftsgebäude der Ziegeleibesitzerin Kranzfelder Zwangsarbeiter untergebracht waren.
Vom Besitzer der Schuhfabrik Schraml wissen wir, daß seine 20 ukrainischen Zwangsarbeiterinnen in der Ziegelei untergebracht waren. Lagerleiter Konrad Skworzow hatte seinen Wohnsitz ebenfalls im Haus von Frau Kranzfelder, die im Haushalt ebenso eine junge Ukrainerin beschäftigte, Frau Tjutiunnik, die heute noch in der Ukraine lebt und auf eine Entschädigung wartet.
Gemäß dem Luftbild befand sich neben dem heute noch stehenden Baum eine große Wohnbaracke, es ist anzunehmen, daß entweder italienische Militärinternierte oder bei Baufirmen beschäftigte Ausländer in der Ziegelei untergebracht waren.

In den Achziger Jahren wurde die um die Ziegelei herumführende Straße nach Wernher von Braun benannt, dessen Opportunismus wir in der Ausstellung herausgearbeitet haben.
Wir sind der Ansicht, daß Straßen nur nach Personen benannt werden sollten, die Vorbilder für die Jugend sein können. Für Wernher von Braun trifft dies nicht zu. Zusammen mit dem Umstand, daß sich im II. Weltkrieg hier ein Zwangsarbeiterlager befand, ist dies Grund genug, die Umbenennung dieser Straße von der Gemeinde Gersthofen zu verlangen. Umso mehr, weil die Bennennung der Straße nach Wernher von Braun eine ständige Beleidigung für Frau Anna Pröll darstellt, deren Schwager Fritz im KZ Dora bei der Produktion der V2-Rakete ums Leben kam.


Luisja Tjutjunnik


Ehemalige Zwangsarbeiterbaracke


Heutige Ziegelei


Luftaufnahme der Ziegelei


Neue Baracke für Zwangsarbeiter 09/44


Zwangsarbeiter in der Ziegelei (05.09.42)


Ziegelei


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