Zwangsarbeit - Lager vor Ort - Hery
Interview mit Frau Carolina Hery, ehem. Sägerei- und Möbelschreinereibesitzerin am 11.4.2001 Ich bin am 27.1.1920 in Ebersberg bei München geboren, mein Mann Otto Hery wurde am 13.7.1900 geboren und starb im Oktober 1975 . Sein Bruder Emil, Jahrgang 1898 starb 1958, seine Schwester Wilhelmine, Jahrgang 1908 starb vor zwei Jahren, 1999. Alle drei führten gemeinsam das Sägewerk, das Hobelwerk und die Kistenfabrik. Holz wurde hauptsächlich vom Baron von Schätzler aus Scherneck gekauft, die Bahn war Hauptabnehmer von Holzschwellen. Die Geschwister hatten das Werk von ihrem Vater Emil Hery, geb. 1870 , gestorben 1933 übernommen, der schon viel Grund und Boden erworben hatte. Die Geschwister kauften nach und nach Boden hinzu, sodaß wir mehr als 600 000 qm Grund besaßen. Mein Mann Otto heiratete mich 1941 und wir hatten zusammen eine Tochter, Carola, geb. 1942 und einen Sohn Otto, den jetzigen Besitzer der Immobilienfirma, geb. 1947. Unser Sägewerk war direkt neben dem Bahnhof, damit das Holz be- und entladen werden konnte. Ein riesiges langes Rohr führte aus dem Sägewerk hinüber zum Bahnhof, sodaß auch das Sägemehl direkt verladen werden konnte. |
Ab und zu kam Kolagin, ein Russe zu mir ins Herrenhaus, er zimmerte meiner Tochter Carola Spielzeug und ich versorgte ihn ab und zu mit Kuchen oder anderen Lebensmitteln. Als die Amerikaner Ende April 1945 nach Gersthofen von Richtung Gablingen mit Panzern und LKWs kamen, nisteten sie sich für einige Tage bei uns im Haus ein und wir mußten in das kleine Huttl am Ende unseres Grundstücks vorübergehend einziehen. An mehr kann ich mich nicht erinnern, ich hatte schließlich ein kleines Kind zu versorgen, um den Betrieb meines Mannes und den seiner Geschwister kümmerte ich mich nicht, deshalb kann ich nicht mehr aussagen. |
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