Die Marokko-Reise
- Entdeckung des Lichts
Einen besonderen
Höhepunkt in Delacroix' künstlerischer Entwicklung markiert die
Fahrt nach Marokko im Jahr 1832 als Begleiter des französischen
Gesandten Charles de Mornay. In unzähligen kolorierten Skizzen
hielt Delacroix seine Reiseeindrücke zwischen Tanger und Algier
fest und erschloss seiner Kunst den reichen Motivschatz der nordafrikanischen
Kultur. Die Begegnung mit dem Sultan von Marokko und dessen hohen
Würdenträgern in Meknes sowie der Besuch eines Harems in Algier
bildeten nicht nur die Glanzpunkte von Delacroix' Reiseerlebnissen,
sondern schufen zugleich die Grundlage für seine Meisterwerke
des Orientalismus. Delacroix malte exotische Szenen mit sensiblem
Gespür für die Atmosphäre und die Lichtverhältnisse des Südens
und erfasste die Wesensart und Lebensweise der Orientalen in brillanten
Farbkompositionen, deren koloristischer Sensualismus mit der Sinnlichkeit
seiner Vorbilder wetteifert.
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