Vom
Ereignis zum Mythos
Die
Ausstellung spannt in mehr als 20 thematischen Einheiten
den Bogen vom geschichtlichen Ereignis bis zum polemischen
Disput über Glaubenssätze und Machtansprüche und spürt dem
Mythos vom "Gang nach Canossa" bis in der Kunst und Kultur
des 19. Jahrhunderts nach. Es werden der Einfluss der Klöster
und die Position der Fürsten zum Thema gemacht, es geht
um das Seelenheil im Jenseits und die Angst vorm Fegefeuer,
die Sachsenkriege, das erstarkende Bürgertum in den mittelalterlichen
Städten, um wegweisende Impulse für die Kunst und Architektur
der Romanik und die Bedeutung des "geflügelten Wortes" in
der Bismarck-Zeit. "Wir wünschen uns, dass durch diese Ausstellung
Geschichte auch jenseits der romanhaften Verarbeitung für
viele weiter spannend bleibt, und dass die Kenntnis historischer
Entwicklungen auch die Wahrnehmung für die Notwendigkeiten
der Gegenwart fördert", unterstrich Paderborns Bürgermeister
Heinz Paus die Bedeutung des Kulturprojekts.
Paderborn - ein geschichtsträchtiger Ort
Nicht
ohne Grund findet die facettenreiche Canossa-Ausstellung
in Paderborn statt: Die Auswirkungen der geschichtlichen
Ereignisse manifestierten sich hier in der Präsenz von gleich
zwei Bischöfen. Den einen bestätigte der Papst, dem anderen
sprach der König das Bistum zu. Zudem erlebten die Stadt
und die Kirche im Hochmittelalter eine zweite Blüte. Noch
heute ist das Stadtbild geprägt von Bauten aus dieser Epoche,
neben der Kaiserpfalz sind darunter die imposante Klosterkirche
Abdinghof, das Busdorf-Stift oder die Bartholomäuskapelle
mit ihrer einzigartigen Akustik. Wichtige Kunstgegenstände
befinden sich im Domschatz und im Diözesanmuseum.
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