Der lesende Klosterschüler
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Die Personen des Romans nehmen die Skulptur "Lesender
Klosterschüler" nicht nur unterschiedlich wahr, sie
ändern im Verlauf der Handlung auch ihre Einstellung zu
ihr und auch ihr Handeln selbst.
- So ist sie für Helander, ironisch kommentiert,
"ein Gebrauchsgegenstand" und gleichzeitig das "innerste
Heiligtum" seiner Kirche, die sich im geistigen
Widerstand zur Gewaltherrschaft der "Anderen" befindet.
Im Gegensatz zu Teilen der evangelischen Kirche
Deutschlands, die den Nationalsozialismus bejahen und in
Adolf Hitler einen von Gott gesandten Retter des
deutschen Volkes sehen, bekennt sich Helander zu den
Glaubensgrundsätzen der "bekennenden Kirche" und des
"Pfarrernotbundes". Er lehnt die nationalsozialistische
Weltanschauung und die Verfolgung von Juden,
Geisteskranken und Andersdenkenden ab. Barlachs Plastik
wird "gebraucht", damit die Gläubigen an die
"uralten" Traditionen des Christentums
(Nächstenliebe, Solidarität mit den Schwachen
etc.) erinnert werden.
- Knudsen hält sie zunächst für ein
"Götzenbild", ein Symbol bürgerlicher
Ideologien, und will deshalb zunächst keine
persönlichen Risiken eingehen, um dem "Pfarrer
für die Bürger" einen Gefallen zu tun. Als er
späger Judith nach Schweden bringt, betrachtet er
nachdenklich "ein seltsames Wesen aus Holz", das es
vermocht hat, ihn umzustimmen.
- Gregor ...
- weitere Angaben im
Lehrerhandbuch
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