Extraktion - Ölgehalt der Mandeln

 

Extraktion bedeutet, aus einem Gemenge selektiv mit einem Lösungsmittel einen (mehrere) gesuchte(n) Stoff(e) herauszulösen.

Eine Anwendung ist die Gewinnung von Pflanzenölen bzw. die Bestimmung des Ölgehaltes:

Bestimmung des Ölgehaltes von Mandeln:

Mandeln enthalten bis über 50% Mandelöl, welches vor allem in der Kosmetikindustrie verwendet wird. Dieses Öl wird durch Extraktion mit einem unpolaren Lösungsmittel wie Benzin oder Petrolether (Benzinfraktion mit niedrigem Siedepunkt) gewonnen, indem man in einer geeigneten Apparatur (Soxhlet-App.) immer wieder warmes Lösungsmittel über die feinzerkleinerte Probe laufen lässt.

  

Dabei befindet sich die Probe (ca. 2g geriebene Mandeln) in einer Extraktionshülse; im Kolben wird das Lösungsmittel verdampft, es kondensiert im Kühler und tropft in die Hülse mit der Probe. Durch Heberwirkung wird von Zeit zu Zeit dieses Lösungsmittel wieder ablaufen und erneut verdampfen. Am Ende wird das Lösungsmittel abdestilliert und das Produkt bleibt zurück.

 

Die Überführung einer Substanz aus einer Phase, in der sie gelöst oder suspendiert ist, in eine andere flüssige Phase wird Extraktion genannt. Bei diskontinuierlicher Arbeitsweise spricht man auch vom Ausschütteln, bei kontinuierlicher von Perforation. Als Extraktionsmittel können z.B. Ether, Chloroform. Essigester, Petrolether aber auch alle anderen organischen flüssigen Lösungsmittel verwendet werden. Eine Überführung ist möglich, weil sich der Stoff in einem bestimmten Verhältnis auf die beiden Phasen verteilt. Das Verhältnis wird durch die Löslichkeit des Stoffes in der jeweiligen Phase gebildet. Diese Verteilung eines gelösten Stoffes wird durch den NERNST'schen Verteilungssatz bestimmt:

 

Dabei bedeutet C die Konzentration in den Phasen A und B. Die Gleichgewichtskonstante K, der Verteilungskoeffizient, ist abhängig von der Temperatur. Ist ein Stoff im Extraktionsmittel viel besser löslich als in der anderen Phase, so ist eine Extraktion leicht möglich; K hat dann einen von 1 abweichenden Wert. Bei Substanzen mit Verteilungskoeffizient von K kleiner 100 reicht eine einfache Extraktion nicht mehr aus. In diesen Fällen muss die Extraktion mit frischem Lösungsmittel mehrmals wiederholt werden.

 

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