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Putsche und Krisen

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Geschichtsseite - Übersicht

Die Inflation

Ursachen:

Kosten für die Kriegführung von 1,2 Milliarden Mark monatlich 1914 bis 5 Milliarden 1918 monatlich.

Finanzierung des Krieges durch "außerplanmäßige Einnahmen":

- Anleihen bei Unternehmen und Bürgern (insges. 96,4 Milliarden Mark)

- Neudruck von Papiergeld (neben der durch Golddeckung abgesicherten Goldmark) unter inflationärer Minderbewertung der Mark im Ausland (umlaufende Geldmenge 1917 das Achtfache des Jahres 1914)

Tabelle 1: Mark und Goldmark im Verhältnis zu Schweizer Franken und Papiermark
100 Mark 100 Goldmk
1914 122,60 SFr 101,9 Papiermark
1918 68,50 SFr 208,3 Papiermark
1919 1080,5 Papiermark

Weiteres Fortschreiten der Inflation durch Kriegsfolgekosten:

Folge: permanentes Defizit im Staatshaushalt von 1918 bis 1923

Weiterer Inflationsschub: Ruhrkampf (passiver Widerstand bei der frz./belg. Besetzung des Ruhrgebiets)

Den Einnahmen des Staates im Rechnungsjahr 1923/24 von 1,2 Milliarden "Kaufkraft-Mark" (Umrechnung der Papiermark in eine gedachte Währung, die sich an der tatsächlichen Kaufkraft orientiert) standen Ausgaben von 12,9 Milliarden "Kaufkraft-Mark" gegenüber; das entsprach einem Defizit von 11,7 Milliarden, die Summe des Defizits seit 1920 betrug fast 32 Milliarden "Kaufkraft-Mark" (bei 14 Milliarden Einnahmen).

Maßnahme der Regierung: vermehrter Druck von Papiergeld

Tabelle 2: Wert einer Goldmark in Papiermark im Monatsdurchschnitt
Dezember 1914 1,019
Dezember 1922 1.750,866
Juli 1923 262.034
5.10.1923 142.927.853
31.10.1923 17.270.448.905
20.11.1923 1.000.494.971.000


Zum Arbeitsblatt:  Statistisches Material zur Inflation

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