"Das
Königreich Württemberg 1806 - 1918
Monarchie und Moderne"

Die
vier Könige
Die
vier württembergischen Könige werden dem Besucher mit vier
lebensgroßen Portraits zusammen mit dem Thron, der Krone
und dem Szepter am Beginn der Ausstellung vorgestellt.Die
vier Bildnisse stehen für die unterschiedlichen Rollenauffassungen
der Könige. Friedrich, der erste König, greift demonstrativ
nach der Krone. Er zieht alle Register um seinen neuen Status
und seine Macht vorzuführen. Sein Sohn Wilhelm I. vermeidet
das geradezu. Er gibt sich als bescheidener Soldat, der
an seinem Schreibtisch zum Wohle des Volkes arbeitet. Sein
Sohn Karl, durch das entstehende Kaiserreich politisch entscheidend
geschwächt, tritt gleichwohl in großer Pose auf, denn er
repräsentiert auch schon ein Stück weit die wirtschaftlichen
Erfolge des Bürgertums. Wilhelm II. kommt ohne großen Auftritt
aus, trägt zwar eine an preußischen Vorbildern orientierte
Uniform, doch wahrt er - betont zurückhaltend erscheinend
- seine württembergische Identität. In den vier anschließenden
Kabinetten werden die Könige nochmals behandelt. Hier geht
es um ihre dynastischen Verbindungen, ihre Ehen und privaten
Vorlieben: um den Freundschaftskult unter Friedrich, die
exotische Welt der Wilhelma, die sich Wilhelm I. als Fluchtort
schuf, die überwältigend üppige Aussteuer der russischen
Zarentochter Olga und die Jagdleidenschaft des Bürgerkönigs
Wilhelm II. Eine höchst abwechslungsreiche Auswahl von
Objekten hat man hier zusammengestellt. Für Friedrich zum
Beispiel ein Service aus purem Gold aber auch Karikaturen,
die seine Heirat mit der englischen Königstochter aufs Korn
nehmen. Für Wilhelm I. ein Gemälde aus Privatbesitz, das
den klugen Reformer bei einem "Bad in der Menge" zeigt,
für Karl Fotos, die sein problematisches Privatleben zu
offenbaren scheinen und für Wilhelm II. einen Film, der
die übergroße Anteilnahme der Bevölkerung bei seiner Beerdigung
dokumentiert.
Bild:
König Friedrich I. von Württemberg, © LMZ-BW
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