Otto II. der Erlauchte (* 7. April 1206
in Kelheim; † 29.
November 1253 in Landshut) aus der Familie der Wittelsbacher
war ab 1228 Pfalzgraf bei Rhein und ab 1231
Herzog von Bayern .
Otto war der Sohn Herzog Ludwigs I. von Bayern und Ludmillas
von Böhmen, der Witwe des Grafen Albert III. von Bogen.
Otto wurde 1212, im Alter von sechs Jahren, mit der fünf
Jahre älteren Agnes von Braunschweig († 1267),
der Erbin der Pfalzgrafschaft bei Rhein, verlobt. Da Otto
selbst noch minderjährig war, erhielt Ottos Vater
Ludwig die Pfalz 1214 zu Lehen, sah sich aber immer nur
als Verwalter des Titels und der Rechte, die seinem Sohn
zustanden. Folgerichtig zog er sich bei der Volljährigkeit
Ottos 1228 aus der Pfalzgrafschaft zurück, nachdem
1225 noch sein Vater und seine Gemahlin Agnes die Belehnung
durch den Bischof von Worms erhalten hatten.
Unter seiner Herrschaft kamen Gebiete der aussterbenden
Adelsgeschlechter der Grafen von Bogen, der Grafen von
Andechs und der Ortenburger zu Bayern. Mit dem Erwerb der
Besitztümer der Grafen von Bogen begann Otto ab 1242
auch deren weiß-blaues Rautenwappen zu führen,
das bis heute Bestandteil des Bayerischen Staatswappens
ist.

Reitersiegel des Pfalzgrafen und Bayernherzogs und
Pfalzgrafen Otto II. von 1233 mit dem pfälzischen Löwen
im Schild (Bayerisches Hauptstaatsarchiv München). Aus
der Ausstellung "Der Griff
nach der Krone", 2000. Dort Kat. Nr. 56.
Ottos Regierungszeit in der Pfalzgrafschaft und in Bayern
ist geprägt von der anfänglichen Gegnerschaft
gegen Königs Heinrich (VII.), die nur durch das Eingreifen
Friedrichs II. nicht zu einer politischen Niederlage des
Herzogs führte. Dieses Einvernehmen mit dem Kaiser
war wohl auch maßgeblich für den 1235 ausgesprochenen
Verzicht Ottos und seiner Gemahlin Agnes auf das welfische
Erbe.
Ebenfalls auf die wiedergewonnene Nähe zum Kaiser
ist die Verlobung von Ottos Tochter Elisabeth mit dem zweiten
Sohn Friedrichs, Konrad, zurückzuführen, an dessen
Wahl er auch beteiligt war. Infolge dessen wurde er bei
Aufbruch Konrads IV. nach Italien dessen Statthalter in
Deutschland. Der König verpfändete unter anderem
Floß und Parkstein im Nordgau an den Wittelsbacher.
Im Herzogtum Bayern hob Otto II. 1248 das Amt des Pfalzgrafen
von Bayern auf - es war, vor allem gegenüber der Pfalzgrafschaft
bei Rhein, nur noch von völlig untergeordneter Bedeutung.
Otto starb 1253 und wurde im Benediktinerkloster Scheyern
begraben. Eine Gedenktafel erwähnt ihn in der Walhalla
bei Regensburg.
|