Das Heimat- und Uhrenmuseum Schwenningen mit Schwerpunkt auf
der Heimat- und Kulturgeschichte Schwenningens und der Umgebung
befindet
sich in einem ehemaligen Lehrerhaus aus dem frühen 18. Jahrhundert.
Der Fachwerkbau zählt zu den ältesten in Schwenningen
erhaltenen Gebäuden und dient seit 1931 als Museum. Seine
Ausstellungsschwerpunkte liegen auf der Geschichte der
Alamannen an der Neckarquelle, auf der Präsentation historischer
Bauernstuben und im Bereich der Uhrenfertigung auf handwerklichen
Uhren aus Schwenningen und dem Schwarzwald, wozu auch die
Hellmut-Kienzle-Uhrensammlung gehört.
Bild: Heimat- und Uhrenmuseum Schwenningen. Foto: Städtische
Museen Villingen-Schwenningen (Wikimedia CC BY-SA 3.0) Die Alamannen an der Neckarquelle
Die im März 2005 eingeweihte Ausstellung hat das Leben der
in Schwenningen ansässigen Alamannen im 7. und 8. Jahrhundert
zum Thema. Neben Funden aus dem Gräberfeld "Auf der Lehr"
steht das rekonstruierte Gesicht einer alamannischen
Frau, deren Grab unversehrt aufgefunden wurde, im Mittelpunkt der
Präsentation.
Historische Bauernstuben
Die Inszenierungen historischer Bauernstuben
im ersten Obergeschoss stammen aus den 1930er Jahren und dokumentieren
die Lebensbedingungen in Schwenningen im 19. Jahrhundert. Zugleich
zeigen sie, wie man unter dem Eindruck der fortschreitenden
Urbanisierung und Industrialisierung das bäuerliche Leben als
Sehnsucht nach bäuerlicher Idylle idealisierte und rekonstruierte.
Handwerkliche Uhren aus Schwenningen und dem Schwarzwald
Das zweite
Obergeschoss zeigt mit Exponaten aus Schwenningen
und anderen Schwarzwälder Produktionsstätten die Rolle
der Uhrenindustrie als des wichtigsten Wirtschaftsfaktors der Stadt.
Die Nachbildung einer Uhrmacherwerkstatt macht mit den Arbeitsbedingungen
frühmoderner
Uhrmacher vertraut.

Uhrmacherwerkstatt im Heimat- und Uhrenmuseum Schwenningen. Foto:
Städtische Museen Villingen-Schwenningen (Wikimedia CC BY-SA
3.0)
Hellmut-Kienzle-Uhrensammlung
Ebenfalls im zweiten Obergeschoss
befindet sich eine Sammlung hochwertiger Uhren des 16. bis 19.
Jahrhunderts aus den bedeutendsten europäischen Zentren der Uhrenindustrie,
die vom Uhrenfabrikanten Hellmut Kienzle in den 50er- und 60er-Jahren
zusammengetragen
wurde. Mit dem Erwerb dieser Sammlung durch das Land Baden-Württemberg
1975 wurde diese Sammlung für das Land erhalten. Die Stücke zeigen
nicht nur den repräsentativen Charakter von Tisch- und anderen
Prunkuhren, sie verdeutlichen auch, wie das Uhrwerk zum Sinnbild
für die Funktionsweise
der Welt, des Staates und des menschlichen Körpers gesehen
wurde.
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