Das
Heppenheimer Protokoll

Der
"Halbe Mond", das Tagungslokal der Heppenheimer Versammlung.
Stahlstich um 1840 von E. Grünewald und G. Lambert.
Bild: Museum Heppenheim
|
Die
gemäßigten Kräfte sahen im Offenburger Programm eine "wirklich
freche Kriegserklärung". Ihre Haltung formulierten sie in
den Programmpunkten einer Versammlung süddeutscher
Liberaler am 10. Oktober 1847 in Heppenheim.
Sie
stellten eher die Notwendigkeit der deutschen Einigung in
Freiheit und politischer Gleichberechtigung in den Vordergrund;
Freiheit und Gleichberechtigung äußerten sich
aber nicht nur in demokratischer Mitbestimmung, sondern
auch in bürgerlich-politischen Grundrechten - hier
trafen sich die Ansichten und Forderungen von Offenburg
und Heppenheim. Was aber trennte, war der Weg, auf dem man
diese Ziele erreichen konnte: hier Gespräch mit den
Regierenden, dort fast schon revolutionäre Umwälzung.
Die
Heppenheimer Versammlung war ein lang geplanter und klug
berechneter Schachzug in Richtung auf die deutsche Einheit.
Die Versammlung galt in der Öffentlichkeit als ein erster
Kongress zur Erfüllung der offenen nationalen deutschen
Frage.
|