Vergangenheit und Gegenwart des Landes standen im Blickpunkt,
als 1857 der Vorarlberger Landesmuseumsverein (damals noch unter
dem Namen „Museums-Verein für Vorarlberg“) gegründet
wurde und das erste Augenmerk galt der römischen Vergangenheit,
besonders der Geschichte des antiken Brigantium (Bregenz). Verhindern
wollte man die Vernichtung von Kulturgut, die Beschäftigung
mit der Gesichte sollte ein Vorarlberger Landesbewusstsein fördern.
Die Sammeltätigkeit des Vereins, auch in vielen anderen
Bereichen, bildete den Grundstock für die kulturgeschichtlichen
Sammlungen aus Ur- und Frühgeschichte, Römerzeit, Volkskunde,
an Waffen, Rechtsaltertümern und Kunst, für die dann
1905 ein Gebäude am Bregenzer Kornmarkt bezogen wurde. Nach
einer Umgestaltung 1959/60 wurde das Landesmuseum 2009 geschlossen,
und 2013 – inzwischen in vorarlberg museum umbenannt – in
einem neuen Gebäude wieder eröffnet.

vorarlberg museum, von der Rathausstraße gesehen. Foto:
Hanspeter Schiess
Mittlerweile umfasst die Sammlung des vorarlberg museums um
die 160.000 Objekte, von archäologischen Artefakten, über
sakrale und profane Kunst von der Frühzeit bis zur Gegenwart
bis hin zu volkskundlichen Objekten und Werken der Kunst vom
Mittelalter bis in die Gegenwart. Hervorzuheben sind hier eine
einzigartige Angelika-Kauffmann-Sammlung sowie eine vorzügliche
Gotik-Sammlung. Regionaler Schwerpunkt ist seit der Gründung
des Museums Vorarlberg selbst und seine Umgebung.
Im Bereich Europäische Ethnologie / Volkskunde findet sich
eine umfangreiche Trachten- und Textiliensammlung sowie Druckstöcke
und Modeln, schließlich die Spielzeugsammlung und die Technische
Sammlung mit Exponaten aus Bereichen der Bäuerlichen, Industrie-
und Handwerkskultur.
Eng verbunden mit der historischen Sammlung des Museums sind
eigene sozial- und kulturhistorische Forschungen zur Vorbereitung
von Sonderausstellungen und Präsentationen des Sammlungsbestands.
buchstäblich vorarlberg
Die Sammlungsausstellung buchstäblich vorarlberg vermittelt
Einblicke in die Museumssammlung. Alphabetisch geordnet (re-)präsentieren
26 Objektgruppen wesentliche Bestände wie die Stiche der
Künstlerinnen Angelika Kauffmann, die Schwerzenbach’sche
Schwertknaufsammlung oder die Selbstporträts von Edmund
Kalb. Gezeigt wird aber auch vermeintliches Banales wie Souvenirs
aus Vorarlberg oder eine Sammlung von Radiogeräten. Auch
wenn nur ein geringer Teil des Gesamtbestands ausgestellt werden
kann, so vermittelt die Präsentation, die durch Opulenz
besticht, einen Einblick in die Vielfalt der Museumssammlung.
buchstäblich vorarlberg ist als einzige Ausstellung im
alten Gebäudebestand der ehemaligen Bezirkshauptmannschaft
angesiedelt und versinnbildlicht die historische Dimension des
Hauses und seine Sammlungstradition, auf der die heutigen Aktivitäten
des vorarlberg museums gründen.
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