Tragik und Katharsis: Rührung und Selbsterkenntnis
KATHARSIS? Die Reinigung der Leidenschaften durch Furcht und Mitleid - Ziel und Zweck der klassischen Tragödie: Was heißt das? Wie funktioniert das? Wessen Leidenschaften? Ausgangspunkt ist der tragische Konflikt, er entsteht aus dem Dualismus von Göttermacht: <--------------------> Menschenwille: religiöses Gesetz Entscheidungsfreiheit Schicksal Auflehnung (moderner: „Gesetz" der Geschichte Leidenschaften oder gesellschaftliche Norm ) Gefühle, Liebe, Mitleid ... die Folge ist: der tragische Held verstößt gegen das verwirklicht seinen Gesetz freien Willen || || \/ \/ SCHULD UNSCHULD || || \/ Der Zuschauer empfindet, \/ weil er dem Helden ähnlich ist, Furcht vor der Mitleid mit dem schicksalhaften unschuldig schuldig Verschuldung Gewordenen und erkennt sich selbst: • seine Stellung im Machtgefüge der Welt • seine Einzigartigkeit als mit Willensfreiheit begabtes Wesen • aber auch die Gefährdung, die ihm aus der Verwirklichung dieser Freiheit erwachsen kann.
- drei Einheiten (des Ortes, der Zeit und der Handlung),
- dem vornehmlich aristokratischen Personal („Ständeklausel”)
- und der daraus resultierenden „tragischen Fallhöhe” (nur Könige fallen wirklich tief)
Das so genannte Aristotelische Regeldrama mit den
ist ein Norm aus dem Französischen Klassizismus, gegen die sich G.E.Lessing in seiner „Hamburger Dramaturgie" wandte und gegen die auch die Dichter des „Sturm und Drang" mit der Gestaltung ihrer Dramen rebellierten (J.W.Goethe, J.M.R.Lenz, F. Schiller).
„Wir sind noch immer die geschworenen Nachahmer alles Ausländischen, besonders noch immer die untertänigen Bewunderer der nie genug bewunderten Franzosen; alles was von jenseits dem Rheine kömmt, ist schön, reizend, allerliebst, göttlich..."
Quelle: G.E.Lessing: Hamburger Damaturgie, 104. Stück, zit. nach Projekt Gutenberg.
Ohne ein bisschen Werbung geht es nicht. Ich bitte um Nachsicht, falls diese nicht immer ganz themengerecht sein sollte.