Kapitel 34: Neurogenetik

34.3.3 Regionalisierung des Nervensystems

In den vorangehenden Abschnitten haben wir einige spezielle und ubiquitäre Mechanismen der Neurogenese vorgestellt, welche die Grundlage für die Bildung des ZNS und PNS darstellen. Während man die für die Entwicklung von sensorischen Systemen notwendigen epigenetischen Mechanismen bereits recht gut versteht, sind die Spielregeln der Gehirnentwicklung im Detail noch ziemlich unklar.

Über die Organisation des Nervensystems in Form von segmentalen Ganglien hinaus zeigen praktisch alle höher entwickelten Tiere eine Konzentration von Sinnesorganen und assoziierter neuronaler Organisation in der Kopfregion. Die genetische Kontrolle dieser Cephalisation und Gehirnentwicklung soll in diesem Abschnitt diskutiert werden. Ein genaueres Bild der zur Hirnentwicklung beitragenden Prozesse entwickelt sich erst seit etwa zehn Jahren durch die Entdeckung zahlreicher Kontrollgene, deren Produkte selektiv in der Kopfregion exprimiert werden und die dort die Rolle der Gap Gene und Selektorgene übernehmen. Trotz markanter Unterschiede in der Musterbildung bei Vertebraten einerseits und den Arthropoden andererseits scheint es, daß zahlreiche der beteiligten Gene strukturell und funktionell von der Evolution konserviert wurden.

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