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Von
der Zeit der Kelten bis zum Jahr 1000 |
Die Kelten
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Eine dauerhafe
Besiedelung des westmittelfränkischen Raumes durch die Kelten ist
u. a. belegt durch die latènezeitliche (5. bis 1. Jh. BC) durch
Keltensiedlung Finsterlohr. Dannheimer (1968, S. 48 )
schließt aus der Tatsache, dass sich in der Umgebung sog.
keltische Vierecksschanzen häufen u. a. bei Ohrenbach, und
Oberoestheim), dass das Oppidum Zentrum eines eines keltischen
Teilstammes war. Auffällig ist, dass keiner der Schanzen in
den Mittelgebirgen, sondern vor den Stufen von Steigerwald und
Frankenhöhe lagen.
Bemerkung des Verfassers:
Dass man in den Mittelgebirgen, im Gegensatz zu älteren
Relikten und Siedlungen, keine keltischen Zeugnisse findet mag in
den Tatsachen begründest sein,
- dass
die Kelten verstärkt Ackerbau betrieben daher in Lössgebieten
siedelten und
- andererseits
im Rückgang der
Mitteltemperaturen in der Eisenzeit (Latène)
Dennoch muss den Kelten das Gebiet der
Frankenhöhe ´bekannt´ gewesen sein: "Die
Flussnamen Rezat, Tauber, Wörnitz, Aisch, Zenn, Altmühl sind
vorgermanisch. Auch der Name des Waldes Vircunnia, in dem Ansbach im 8.
Jahrhundert lag, wird als keltisch gedeutet." (Jehle, 2009, S. 27).
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Teile
der Wallanlagen der Keltensiedlung Finsterlohr,,
vergleiche auch weitere Photos
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Das Vordringen der
Germanen und die Völkerwanderungszeit
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Frühes
Mittelalter
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Im Jahr 748 wird in
der Frieschronik die Gründung des Gumbertusklosters in Ansbach
erwähnt, die erst 786 durch Kaiser Karl d. G. bestätigt wird.
Vom Gumbertuskloster geht auch die Erschließung des Gebietes um
Ansbach und eventuell des Gebietes der westlichen Frankenhöhe
durch die Ansiedlung von Sachsen und Slawen aus.
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Fossa Carolina by
Vitold Muratov (Own work) [CC-BY-SA-3.0
(http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons
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Im Jahr 793 liess
Karl der Große bei Weißenburg die "Fossa Carolina", eine Verbindung
zwischen der Altmühl (der Donau tributär) und der Rezat (dem
Main tributär) ausheben. Ob dieser Vorläufer des
Ludwig-Donau-Kanales und des Main-Donau-Kanales funktionsfähig war
scheint umstritten zu sein. Glaubte man früher dieser sei aus
militärischen Gründen angelegt worden, wird heute angenommen,
dass er vorwiegend Handelsverbindungen dienen sollte.
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Die Frage nach dem
Alter der Teilorte von Geslau
Die erste urkundliche
Erwähnung gilt für offizielle Feiern und Jubiläen. Doch
dürfte die urkundliche Erwähnung nicht das tatsächliche
Alter der Siedlungen sein. Wichtig, wenn auch mit gewisser Unsicherheit
verbunden, sind in der Siedlungsforschung Ortsnamen. Gewisse Namen,
Endungen oder Vorsilben stehen für bestimmte Gründungsphasen.
Allgemeine
Übersicht
Nach
dem Interaktiven
Atlas der deutschen Siedlungsnamen (Leibntz-Institut
für Länderunde, 2014) begann nach der
Völkerwanderungszeit bis zum 4. Jahrhundert in merowingischer Zeit
vom 6. bis 8. Jahrhundert die Besiedelung des Altsiedellandes mit
Namensendungen -dorf, -hausen, - weiler.
Im 8. Jahrhundert beginnt das Vordringen in die Mittelgebirge,
zunächst am Rand, erkennbar an den Endungen -bach, -born
Im 10. Jahrhundert erfolgten umfangreiche Rodungen in den
Mittelgebirgen mit Ortsnamensendung -roth, -rithe, reut, - brand,
-schwand. Auch slawische Namensendungen sind -itz und -ow und wurden in
der frühmittelalterlichen bis hochmittelalterlichen Ausbauphase
gegründet.
Nach der hochmittelalterlichen Ausbauphase folgte eine
spätmittelalterliche Wüstungsperiode.
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Die Teilorte des heutigen Geslaus
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Aufgrund obiger Ausführungen kann geschlossen werden, dass die
endgültige Besiedelung der westlichen Frankenhöhe nach dem 8.
Jahrhundert erfolgte. Die Frage, wann die einzelnen Teilorte entstanden
ist nicht endgültig geklärt.
Es fehlen
noch die urkundlichen Erwähnungen der Lehenbücher des
Gumbertuskloster und teilweise des Hochstiftest Würzburg
Name
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(erste)
urkundliche Erwähnung
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Ortsnamenforschung -
Alternativen - urkundliche Nennungen
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Hilfe
bei
lateinischen Texten
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Dornhausen
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1352: "Item
Vlr.
Plast recepit ex resignacione Lup. et Dietr. Coquinariorum de Bilriet
per eos domino episcopo literatorie facta omnia bona et iura feudalia,
que habent et habuerunt hactenus in Guntzendorf, Hurbel et Dornhusen,
quesita et inquirenda." (Hoffmann, 1982, S. 113)
1362:
(Hoffmann, 1982, S. 182)
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Die
Endung -hausen wird
nicht in Verbindung gebracht mit der Besiedelung des Altsiedellandes
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Kreuth |
1368: " Item Sifr.
Banhofer de Gerut recepit decimam maiorem et minutam super curiis
dictis Otten et Hastawer ville et marchie Gessler ex obitu Sifr.
Banhof, Cunr. et Wortwini fratrum eius in quantum sibi ius
competit feria tercia post Letare" (Hoffmann, 1982, S. 242)
ca.
1450 Monumenta Boica Bd. I NF, 1902: Gereut
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ab.
10. Jahrhundert; -reuth für Rodung
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Schwabsroth |
1390 (Rüdel,
Ortsgeschichte von Schwabsroth), Swabsrode
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ab
10. Jahrhundert (s. o.)
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Gunzendorf |
1345: Item
Waltherus Coquinarius recepit villam Kuntzendorf cum pertiensis suis
universis."
(Hoffmann, 1982, S. 3)
1352:
"Item Vlr.
Plast recepit ex resignacione Lup. et Dietr. Coquinariorum de Bilriet
per eos domino episcopo literatorie facta omnia bona et iura feudalia,
que habent et habuerunt hactenus in Guntzendorf, Hurbel et Dornhusen,
quesita et inquirenda." (Hoffmann, 1982, S. 113)
1362:
"Item ... Petrus et Egidius dicti Plast fratres recepterunt in feodum 5
mansus in Gunczendorf et 2 mansus ibidem, super quos ... burggrauius se
dicit esse advocatum et decimam feni ibidem. Item 10 ß h
reddituum super curia in Dornhausen. Item terciam partem eins lehen in
Bergel, quod Heinr. Arnolt colit. "
ca. 1450 Monumenta Boica Bd. I NF, 1902: Guntzendorf
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Oberndorf |
1303
- 1313: "Item
Lup. de Tubera recepit 4 1/2 mansos in
Oberndorf sitos. Et in Obernfelden 7 lb h redditus"
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Aidenau |
1. Mai 1000 Alberichsdale in der Gemarkung
Einigenouua
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Ednaw (ca. 1450)
Die Endung -au hat mehrere Bedeutungen:
- Ort
am Wasser
- feuchte
Niederung
- Andere
Namen auf -au leiten
sich von slawischen Genitiv- und Adjektivendungen
wie -ow, -owa, -awa her.
Insbesondere
die dritte Bedeutung könnte mit Sicht auf Reinswinden interessant
sein.
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Oberbreitenau |
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1294 kam es
mit Jehle
(2009,S. 276) zur Übertragung der Burg Virnsberg an den Deutschen
Orden durch Burgraf Konrad d. J. Neben zahlreichen
Gütern (z. B. Dachstetten und Wippenau ) gehörten dazu
auch ihre Güter in Breitenau (Oberbreitenau und Unterbreitenau) Ob
hier nicht ein Fehler Jehles vorliegt, da die Monumenta zolleran Bd. 2, von einem Breitenau (Brattenau) , das neben anderen Orten
bei Obernzenn
liegt.
Eigenartigerweise wird auch für das hier gemeinte Ober- und
Unterbreitenau in der Mundart "Bratna" gebraucht.
Zwar erwähnt das älteste Salbuch des Burggrafen zu
Nürnberg kein Breitenau, noch Unter- und Oberbreitenau .
In den 16-Punkte-Berichten von 1608/1681 werden
die beiden Orte
im Kastenamt Colmberg aufgeführt. Danach hat Unterbreitenau
8 Mannschaften, alle mit der Vogtei Schnepf zu Rothenburg. Oberbreitenau dagegwen
8 Mannschaften , alle Stift Ansbach.
Die Besonderheit Breitenaus liegt begründet in der Lage an der
Grenze des Einflussgebietes des Fürstentums
Brandenburg-Ansbach, des Fürstentums
Hohenlohe-Schillingsfürst und der Reichsstadt Rothenburg (siehe
auch Buch am Wald).
Der komplizierte Grenzverlauf zwischen den heutigen
Gemeinden Schillingsfürst, Buch am Wald, Gebsattel und Geslau im
Bereich des Speierhofes ist das Ergebnis langer Streitigkeiten,z.B.
und
Übereinkommen und mündete in eine "Versteinung der
Grenze"
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Unterbreitenau |
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Steinach
am Wald |
1303/1313
"Item
Heinr. dictus Taschelin et Sigfr. frater suus receperunt decimam in
Bokenfelt et novalia supra Steinach ..." (Hoffmann, 1972, S. 102)
ca.
1450 Monumenta Boica Bd. I NF, 1902:
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Steinlach |
Lauterbach |
1390 (Rüdel,
Ortsgeschichte von Schwabsroth), Swabsrode |
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Reinswinden |
(1303/1313):"Item
Heinr. Gezzler mansum in Ratswinden" (Hoffmann, 1972, S.58)
(1303/1313) "Item
Lup. miles dictus Amman de Vfkirchen habet in feudo unum dimidium wiler
dictum Oberouelden et nemusculum ibidem situm et homines ibidem
residentes. Et in Reitsfelden tria bona." (Hoffmann, 1972, S. 71
(1303
- 1313): Item Krafto de Lore miles tenet unum mansum in
Reinswinden. Et in Gezzler advocaciam et alia bona ibidem sita,
que tenuit quodam dictus Veldner famulus Coquinariorum de Nortenberg." (Hoffmann, 1972, S.
104)
(1303
- 1313): "Item Frid., Lup. de Ufkirchen, recepit dimidium wiler
in
Obernuelden et pro se et lup. fratre suo dimidium nemus, quod dicitur
die Holtzmark. Et in Rentswinden 3 bona" (Hoffmann, 1972, S.
108)
(1317-1322):
" Item Fritzo dictus Amman tenet mediam villam Obernvelden
et tria bona in Reteswinden" (Hoffmann, 1972, S. 185)
(1322-1333):
"Item Gunderamus et Waltherus de Argeshouen fratres
receperunt ex resignacione Fritzonis Ammam redditus 5 lb h herrengulte
in tribus bonis in villula Retswinden." (Hoffmann, 1972, S. 251)
(1333 -
1335): " Item Gundram de Rote recepit redditus maldri
siliginis, maldris avene et 8 uncias den. et 4 pullos in Rotswinden et
40 pullos pro wisunga."
"Item Walth. frater predicti recepit 2 bona, solvencia 12 uncia den.
sita ut supra, 2 maldra siliginis et tot avene et 6 pullos cum aliis
obvencionibus. " (Hoffmann, 1972,S. 333)
(1335-1345):
" Item Sitze et Ber. nati quondam .. dicti Schrufer civis
in Rotenburg receperunt ex resignacione Gundrami ibidem redditus 8
unicarum denariorum annuatim super bonis in villa Retzwinden . Item et
reditus 2 maldrorum siliginis et 2 maldrorum avene ibidem, 2 pullos
carnispriviales et autumpnales" (Hoffmann, 1972,S. 393)
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Im Süden von
Ansbach gibt es eine Reihe von Siedlungen, die die Endung -winden
aufweisen: Bernhardswinden, Brodswinden, Egloffswinden, Dautenwinden,
Ratzenwinden. Dies mag "trotzdem die Vermutung zulassen, hier habe eine
planmäßige Rodung und Besiedlung mit Hilfe von slawischen
Bauern unter der Führung des Klosters oder Stifts Ansbach - oder
vielleicht auch des Bischofs von Würzburg - stattgefunden. "
(Jehle, 2009, S. 41) . Die Bestimmungsteile weisen
jeweils auf die beteiligten Dienstleute hin. Jehle
erwähnt aber nicht die Orte Reinswinden, Morlitzwinden,
Schweikartswinden und Winden bei Leutershausen.
Die Frieschronik (Blatt 105, 106) berichtet im Jahr
796 von der Ansiedelung von Sachsen "Wie etliche Sachsen haeraus
in Francken komen und daselbst gebauet und gewonet haben" und
erwähnt dabei Mainwinden, Radestzwinden.
Reins- = Rats-, Rents-, Retes- , Rets-, Rots-,
Retzwinden (Hoffmann, 1972, S.
508)
Raizwinden
Aus dem Jahres bericht des historischen Vereins im
Rezatkreis, Band 2, 1832:
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Stettberg |
(1317 - 1322) :"
Item
Lupoldus de Nortemberg coquinarius tenet ius patronatus in Gatten
houen.... Item decimas in Steteberg et Kadoltshoven ab alia parte
rivi." (Hoffmann, 1972)
In den
mittelalterlichen Seelbüchern des Kollegiatstifts St. Gumbert zu
Ansbach wird Stettberg mit Stiftungen an das Gumbertuskloster mehrfach
erwähnt:
1336:
Stiftung:"Zinse de uno dietarum
prati in Stetberg"
(1336?
- 1340) Stiftung: Zinse de duobus dietariis pratorum in
Stetberg"
(1343): Stiftung:
Zins der zwei geschenkten Wiesen zu Stetberg
Weitere Quellen sprechen sogar von 5 Wiesen (Engel, 1950,S. 81)
Offensichtlich
bildeten diese Wiesen einen Grundstock für den Hof
am südlichen Ortsausgang, der im Zuge der
Gründung des Spitals Ansbach dem von
Markgraf Georg Friedrich 1562 gegründenten Spitals Ansbach
zugeschlagen wurde. Nach der angegebenen Quelle wurde von jedem Kloster ein Gülthof
gegeben.
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Hürbel
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(1335 - 1345):
"Item
Burk. de Seggendorf recepit decimas maiores et minutas in Anfelden et
in Huerbel"
1352: "Item
Vlr.
Plast recepit ex resignacione Lup. et Dietr. Coquinariorum de Bilriet
per eos domino episcopo literatorie facta omnia bona et iura feudalia,
que habent et habuerunt hactenus in Guntzendorf, Hurbel et Dornhusen,
quesita et inquirenda." (Hoffmann, 1982, S. 113
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Geslau
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1216 Gesselere
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keine zeitliche
Zordnung aufgrund der Endung:
Gesselere (1216)
Gessler (zweite Hälfte 14. Jhd.)
Göszler (1398)
Geszler
(1404)
Gesla
Gesselham
(1499, bei Jehle, 2009, S. 34)
Geßlau
(Bavarica)
Geslau
(Bavarica)
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Oberbreitenau:
Evangelische Kirchen
- Evangelisch-Lutherische
Kirchengemeinde Kirnberg, Evangelisch-Lutherisches Pfarramt Gebsattel,
Schulstraße 5, 91607 Gebsattel, Telefon 09861/3449, Telefax
09861/3483
- Übersicht der Pfarrei Gebsattel
- Die Kirchengemeinde
gehört zum Dekanat
Rothenburg ob der Tauber.
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Unterbreitenau
Evangelische Kirchen
Katholische Kirchen
http://franconica.uni-wuerzburg.de/ub/foliomagnifier.html?book=0&page=5001&id=108815&bl=908&bt=2240&z=4
http://franconica.uni-wuerzburg.de/ub/foliomagnifier.html?book=0&page=5004&id=108815&bl=49&bt=1668&z=4
http://franconica.uni-wuerzburg.de/ub/foliomagnifier.html?book=0&page=5013&id=108815&bl=1304&bt=1884&z=4
http://franconica.uni-wuerzburg.de/ub/topographia-franconiae/territorienwelt.html?id=408
http://franconica.uni-wuerzburg.de/ub/topographia-franconiae/territorienwelt.html?id=252
http://franconica.uni-wuerzburg.de/ub/topographia-franconiae/territorienwelt.html?id=341
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