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      800 Jahre Geslau
   ein Beitrag zur Ortsgeschichte

 

Arbeitsversion  September 2015

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Die Zeit des Mittelalters ab 1000

 
(Otto III - Reichenauer Schule)

Im  Jahr 1000 beschäftigt sich Kaiser Otto III  mit  der Übergabe  des Besitzes (Urkunde über den Wildbann des zu Burgbernheim und Leutershausen gehörigen Waldes)  zweier Hochadliger an den Bischof  von Würzburg.(1. Januar 1000 u. 1. Mai 1000 - recjts). Das bischöfliche Jagdgebiet  erstreckte sich  (Jehle, 2009, S. 129) über das gesamte Geslau-Colmberger Becken und umfasst  Wälder, Felder und Siedlungen. Die Urkunden aus dem Jahre 1000 übertragen allerdings nicht Grundbesitz, der in der Hand von Adligen war.  (Link zu den Originalfaksimile fortlaufend der Fries Chronik)


 

 

 

 

 

Geslau

Erstmals erwähnt wird der Name Geslau im Jahre 1216 zusammen mit dem von Burgbernheim. Damals gehörten beide Orte noch zum Einflussgebiet des Würzburger Bischofs. Geslau war als "Pfarr- und Gerichtsort der ´Zentralort´auf dem Wald, der neben Burgberheim immer wieder genannt wurde, wenn es um das Gebiet des alten Herrschaftsbezirks Burgbernheim ging" (Jehle, 2009, S. 564)

Urkunden:





 
Der Ort Geslau ist nach Hoffmann und Richter , zitiert bei Jehle (2009, S. 564) aus drei Siedlungen entstanden: dem Ort Geslau, dem Hof auf dem Donnersberg östlich Geslau, der seit 1347 in den Würzburger Lehenbüchern erscheint und Wulflingen. Die beiden Höfe von Wolflingen waren wie der Hof auf dem Donnersberg als Würzburger Lehen immer in der Hand von Adeligen oder Bürgern der Stadt Rothenburg . Jehle berichtet ausführlich auf S. 565 - 567 über die wechselvolle Geschichte der Höfe auf dem Donnersberg bis zum Jahr 1376, in dem zunächst Hans und Alberecht von Vestenberg die Zehnten zu Burgbernheim und Geslau erwarb. Im Jahr 1385 kauften namentlich genannte  Nürnberger Bürger die Zehnten als Leibgeding.
 
Wo genau Wulfingen lag, darauf geben die vorliegenden Quellen keinen Hinweis. Ob Wulfingen mit den Flurbezeichnungen  Wolffeld, das Wölffela   und Hubfeld, der Karte der Landesaufnahme zu tun hat, die nördlich der Straße von Kreuth nach Dornhausen   liegen, ist ungewiss, auch wenn eine rechteckige sowie eine bogenförmige braune  Bodenverfärbung am nördlichen Rand des Hubfeldes darauf einen Hinweis geben, dass hier u. U. ein älteres Wegenetz, das schon zur Zeit der Landesaufnahme nicht mehr vorhanden war, sich aber anhand von bestehenden Wegen und versetzten  Ackergrenzen fortsetzen lässt.  Die Flurbezeichnung Sechseräcker westlich des Wolffsfeldes. könnte mit den Besitzungen der Seckendorffs zusammenhängen.

Andererseits waren Wölfe bis ins 17. Jahrhundert keine Seltenheit im Bereich der Frankenhöhe, so dass die Bezeichnung auch daher stammen könnte. (Jahresbericht des Historischen Vereins für Mittelfranken 1841/42)





Im Lehenbuch des Hochstiftes Würzburg aus den Jahren 1303 - 1345 und dem Lehensbuch des Fürstbischofs Albrecht von Hohenlohe (1345-1372) werden u. a.  die  Orte Dornhausen,  Geslau, Gunzendorf, Hürbel, Reinswinden und Stettberg genannt (Jehle, 2009, S. 161). Ausdrücklich genannt wird die Karrachmühle.

Übersetzungshilfe

  • (1303 - 1315): "Item Heinr. Gezzler mansum in Ratswinden) (Hoffmann, 1972, S. 58)
  • (1303-1313): "Item Alb. de Gezzeler habet in feudo unam curiam et terciam partem decime ibidem" (Hoffmann, 1972, S. 71)
  • (1303-1313): "Item Einhardus de Gessler tenet decimam et unam curiam in Gezzler, super quam detit uxori sue dotem 30 lb h.."(Hoffmann, 1972, S. 71)
  • (1303 - 1313):" Item Krafto de Lore miles tenet unum mansum in Reinswinden. Et in Gezzler advocaciam  et alia bona ibidem sita, que tenuit quodam dictus Veldner famulus Coquinariorum de Nortenberg." (Hoffmann, 1972, S. 104)
  • (1303 - 1313): "Item Walterus de Argshouen resignavit Wortwino de Gezzler decimam dictam Wulfelingen sitam in Gezzler" (Hoffmann, 1972, S. 71)
  • (1333 - 1335): "Item Otto natus Alber. de Gesseler recepit unam curiam in villa Gesseler et unum bonum in Pfotzendorf" (Hoffman, 1972, S. 315)
  • (1347) : "Item Heinr. dictus Sturmer de Gesseler recepit in feodum ex resignacione dicti Abaedar de Seckendorf militis qui manu fideli sibi portavit resignavitque omne ius in postscripta curia libere, videlicet curiam sitam in villa Gesseler vffem Donrstberg  cum omnibus pertinenciis suis universis. (Hoffmann 1982, S. 65)
  • (1348) : "Item Wortwinus Gesseler et Cunr. Kurenberg receperunt curiam dictam Wlfingen zu Gesseler cum omnibus pertinenciis suis universis. Si haben Alh. von Swenyngen bekant 60 lb h fur ir morgengabe vf dem selben hof vnd Cunr. Kurenber portat eedem. "  (Hoffmann 1982, S. 83 f)
  • (1355) : "Fridr. dictus Insingen oppidanus in Rotenburg recepit decimam maiorem et minutan super duabus curiis in Gezzler sitis zum Wulfing dictis, quarum unam colit Johannes Lesch, armiger, aliam vero .... dictus Wortwin ibidem" (Hoffmann 1982, S.129)
  • (1349): "Item Tierolfus de Toerzbach armiger recepit ex resignacion Heinr. Stuermer curiam in Gezzler vffem Donrsperg cum suis pertinenciis." (Hoffmann 1982, S.158)
  • (1360): "Item Johannes Lesche armiger recepit et cum Joh. Tubrer ad portandum sibi et pueris suis ex hereditate materna ex resignacione Ottonis Lesche portatoris duas partes decimarum maioris et minuete in Guekelhusen et in Rukertzhouen prope Rotenburg. Item recepit curiam in Gezzler cum suis pertinenciis, quam ipse possidet. " (Hoffmann, 1982, S. 166)
  • (1365): "Item ... Otto Wortwin de Gessler recepit sibi et fratri suo Fridr. curiam in Gezsler cum suis pertinenciis ex obitu patris sui Wortwin de Gessler. " (Hofffmann, 1982, 217)
  • (1365): "Item eodem Alber. Stuermer de Gessler armiger recepit in feodum curiam vf dem Donrsperg dictam cum suis pertinenciis ex obitu Heinr. patris sui." (Hoffmann, 1982, 223)
  • (1367/1368): Item dominus contulit Johanni Hostawer unam curiam in Gessler cum suis pertinenciis ex vedicione et resigacione Joh. Leschen de Gessler" (Hoffmann, 1982, 241)
  • (1368): "Item ... dominus contulit de speciali gracia johanni de Sekendorf dicto de Jogsperg militi decimam super curiis in Gessler dictis des Leschen  hof, des Wulflings, des Wortwins hof Wulfling." (Hoffmann, 1982, 242)
  • (1368): "Item Sifr. Banhofer de Gerut recepit decimam mojorem et minorem super curiis dictis Otten et Hastawer ville et marchie Gessler ex obitu Sifr. Banhof, Cunr. et Wortwini fratrum eius in quntum sibi ius conpetit feria tercia post Letare" (Hoffmann, 1982, 242)
  • (1367): Item eodem Hoh. Hostawer recepit curiam in Gesseler cum pertinenciis ex vendicione et resignacione Hoh. Leschen de Gesseler. (Hoffmann, 1982)
  • (1370): Item Joh. Huslode residens in Letenhofstet recepit curiam in Gesler cum suis pertinenciis, que quondam fuit Joh. Leschen ex vendicione Joh. Leschen et ex resignacione dicti Hostauwer et ex relacione Heinr. Husloden"(Hoffmann, 1982)
  • (1371): "Herolde de Reno armiger recepit curiam dictam Reitswinden prope Gesseler solventem redditus 3 maldrorum siliginis,  2 maldrorum avene et 2 lb h ex obitu Heroldi patris sui." (Hoffmann, 1982, 280)



Höfe
Donnersberg
Wulflingen I
Wulflingen II
Zehnt

Walther von Archshofen 
zwischen 1303 und 1313 Übergang an Wortwin von Geslau
1368 Johann von Seckendorff zu Jochsberg
Lehensträger
vor 1347 Aberdars von Seckendorff
1347,1359 Heinrich genannt Stürmer
um 1400 Hans Plast 
(? Teilung in zwei Höfe)
1439 Burkhart von Seckendorff
 
Wortwin

Johannes Lesch
Johannes Hostauer
1370  Johann  Huslode zu Kettenhöfstetten
1401 Peter Judensmyt (Bürger zu Rothenburg)

1356 verkauft aus reiner Geldnot der Würzburger Bischof 
Bischof Albrecht  das Lehens zu Burgbernheim und Geslau von  an Ulrich Plast, Würzburger Amtmann zu Gailnau, und Heinrich Ölhafen von Nördlingen, zusammen mit Gütern in Burgbernheim für 2900 lb hl unter Vorbehalt des Wiederkaufs. 


1376 erwerben Hans und Albrecht von Vestenberg die Zehnten zu Burgbernheim und Geslau für 4700 lb hl Würzburger Währung.

1385 Erwerb der Zehnten durch die Nürnberger Bürger Ulrich Haller. Danach  gelangten die Zehnten an die Rieter, also die Burgrafen zu Nürnberg.





 

Das älteste erhaltene Salbuch  des Burggrafenthums Nürnberg aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts  in  Momenta Boica Neue Folge Band 47, S. 168 f     Link zum Dokument  verzeichnet dem Kastenamt Colmberg zugehörig die Orte Puchelberg, Kirchberg in der Prunst, Hannenbach, Erelbach, Altenstat, Sachsen, Hegnaw, Bieg, Oberntagsteten, Frumoltsfelden, Gessler, Gereut, Guntzendorf, Ednaw, Steinlach

Danach gab es (zitiert bei Rechter, 2012) in Geslau  folgende Hofstellen, mit Besitz und Abgaben:

  • Apel Stammeler, 1 Viertel einer Hube; gibt 12 Schilling 8 Heller, 1/2 Gans, 1/4 Lamm, 1 Fasnachtshuhn, 2 Metzen Dinkel und 1 1/2 Metzen Hafer.
  • Rüdelseitz, 1 Viertel einer Hube; gibt 12 Schilling 8 Heller, 1/2 Gans, 1/4 Lamm, 1 Fastnachtshuhn, 2 Metzen Dinkel und 1 1/2 Metzen Hafer und 1 Fuder Heu. Zusammen mit seinem Bruder Wölflein gibt er von einem Haus noch ein Fasnachtshuhn
  • Wölflein, der Bruder des Rüdelseitz, 1 Viertel einer Hube; gibt 12 Schilling 8 Heller, 1/2 Gans, 1/4 Lamm, 1 Fastnachtshuhn, 2 Metzen Dinkel und 1 1/2 Metzen Hafer und 1 Fuder Heu.
  • Pruckenslegel, 1/3 einer Hube; gibt 5 Untzen und 3 Heller, 1/3 von zwei Gänsen, 1/3  eines Lamms, 1 Fasnachtshuhn , 3 Metzen Dinkel, 2 Metzen Hafer. Ebenso von zwei Hofstätten und 1 Garten 2 Hühner.
  • Ch. Püsch, die Hälfte einer Hube; gibt 10 Unzen und 5 Heller , 6 Metzen Dinkel, 4 Metzen Hafer, 1/2 Lamm, 1/2 von 2 Gänsen und 2 Fasnachtshühner
  • Ch Rüdel, ein Haus; gibt 1 Huhn
  • Freitembach, ein Haus; gibt 1 Huhn
  • Leupoltinne, ein Haus; gibt 1 Huhn
  • Ch. Gereutsman, 1/3 einer Hube; gibt 5 Unzen und 1 1/2 Pfennige, 3 Metzen Dinkel, 2 Metzen Hafer, 1/3 eines Lamm, 2 Gänse, 1/3 eines Huhnes und 1 Fuder Heu.
  • Chunrad Gereutsman. sein Schwager, 1/3 einer Hube; gibt 5 Unzen und 1 1/2 Pfennige, 3 Metzen Dinkel, 2 Metzen Hafer, 1/3 eines Lamm, 2 Gänse, 1/3 eines Huhns und 1 Fuder Heu.
  • Wortwein, 1/3 einer Hube; gibt 2 Pfund Heller und 1 Huhn; vom Hof gibt er 40 Pfennige
  • Lesch, ein Hof; gibt 5 Schilling Heller
  • H. Stürmer, ein Hof; gibt 4 Unzen Pfennige
  • Müller, gibt 1 1/2 Pfund Heller und 1 Huhn.

In der  Monumenta Boica 47 Link zum Dokument  heißt es ergänzend:

  • "Der vorgeschriben Apel Stammeler von wisen ein halb pfunt"
  • "Pruggenslegel von der wisen ein halb pfunt. Derselb zwei fuder heus"
  • "Daselbs daz dritteil des zehenden ist hern Chonr. von Seckendorf. Darnach ist ein dritteil der zweier teil di des pischofs sein, der herreschaft."

Danach erfolgt noch eine Auflistung der gesamten Abgaben.  Wichtig erscheint die Drittelung des Zehnts insofern als zwar das Burggrafentum Nürnberg die Herrschaft über Geslau hatte, aber ältere Rechte wie die des Beschofs, gemeint ist wohl der Bischof zu Würzburg auf Abgaben  bis ins 18. Jahrhundert fort bestanden.(vgl. 18. und 19. Jhd.). Nach Rechter (2012) "gelang es bilang nicht" mit Ausnahme der Mühle " die 14 Anwesen an die in das 16. Jahrhundert zurückreichenden Besitzerlisten der Häuser anzuschließen"




Auch für die anderen oben genannten heutige Ortsteile Kreuth, Gunzendorf, Aidenau und Steinach weist das o.g. Salbuch die Besitzer auf. (--> vgl. unten). 


von Timemaps (Eigenes Werk)
[CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) oder GFDL
(http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html)], via Wikimedia Commons

Von 1347 bis 1352 breitete sich in Europa die Pest aus, die nach Mittel- und Nordeuropa aus. Ihr fiel ein Großteil der damaligen Bevölkerung zum Opfer. Man bringt diese Pestwelle in Verbindung mit den mittelalterlichen Wüstungen, d. h. der Aufgabe von Siedlungen in Verbindung. Sprandel  gibt aber zahlreiche andere Gründe für den Wüstungsprozess im Mittelalter an.  Neben Wüstungen aus dieser Zeit am Fuß der Frankenhöhe (z. B. bei Neusitz ) ist die Wüstung Mettenbach bei Oberfelden  bekannt.
Jehle (2009, S. 609 f) beschreibt den bei der "Errichtung der Pfarrei Stettberg (1351) wurde der später abgegangene Ort Ullenhofen oder Wellenhofen noch als bewohnt bezeichnet wird... Die eigenartige Formulierung cum loco olim curiarum (mit dem Platz der einstigen Höfe) Ullenhofen könnte aber bedeuten, dass die Höfe von Ullenhofen nicht mehr in ihrer Ursprünglichen Rechts- und Wirtschaftsform existierten. Die Siedlung lag wohl am Ort des heutigen Flurnamens Wellhofhöhe oder unterhalb davon, nur ca. einen Kilometer westlich von Oberfelden ". Er vermutet gar, dass Ullenhofen /Wellenhofen in Oberfelden aufgegeangen ist.
Einfall von Heuschrecken in Franken (Frieschronik)
Bericht über den Heuschreckeneinfall und Pest im Raum Rothenburg






Stettberg fällt erst im Jahr 1525 unter brandenburgische Hoheit.



 

 

 

In einer Urkunde aus dem Jahr  1398 erlässt Burggraf Johann III eine Seidelordnung für all seine Gebiete   (Monumenta zollerana, Bd. 6, gekürzt) dort nach Geszler bzw. Göszler suchen):

"Wir Johanns von Gots gnaden Burggrafe zu Nurmberg, Bekkennen offensichtlich mit dem brief, und thun kunth allen den, die In sehen, höhren oder lesen für uns, unnser erben. wann solche recht und gewonhait haben unnser zeidler uf unnserm forste zu Göszler ..."




links: Burgruine Seldeneck bei Bettwar
oben: Fragment eines gotischen Fensters




Die Zeit anfangs des 15. Jahrhunderts war von den gegenseitigen Landansprüchen der Reichsstadt Rothenburg und des Burggrafen Friedrichs von Nürnberg gekennzeichnet und führte letztendlich im Jahre 1407 zur Belagerung der Stadt Rothenburg und 1408 zur Zerstörung mehrerer Burgen auf reichsstädtischem Gebiet. Einige Quellen aus der Monumenta zollerana Bd. 6 belegen dies:


  • Die Reichsstadt Rothenburg hat sich mit Burggraf Friedrich zu Nürnberg über den Kauf von Seldeneck und andere Streitpunkte vertragen. (29. Juli 1404)

  • Ausspruch des Landgerichts zu Nürnberg, dass Burgrraf Friedrich von der geächteten Reichsstadt Rothenburg wider Gebühr vor ihr Landgericht geladen worden (21. Oktober 1405)

  • Das Landgericht zu Nürnberg setzt den Burggrafen Friedrich in nutzgewähr aller Güter und Schlösser der Reichsstadt Rothenburg (21. Oktober 1405)

  • 26. October 1405:Das Königliche Hofgericht fordert den Burggrafen Johann zu Nürnberg auf, den Burggrafen Friedrich in seinen Rechten wider die Reichsstadt Rothenburg zu schirmen.

    Gleichartige Aufgebote ergingen gleichzeitig an die übrigen Fürsten, Grafen und Herren des Frankenlandes: an die Bischöfe von Bamberg, Würzburg und Eichstädt, an den Pfalzgraf Johann bey Rhein und Herzog in Bayern, an die Grafen Berthold, Friedrich und Wilhelm von Henneberg, die Grafen Ludwig und Friedrich zu Öttingen, die Grafen Heinrich zu Schwarzburg, Ludwig von Rieneck und Lienhard von Castell, Ulrich, Albrecht und Hans von Hohenlohe, Fridrich Herrn zu Haideck, Conrad Herrn zu Weinsberg.

  • Der Hauptmann des Fränkischen Landriedens vermittelt einen Waffenstillstand zwischen Burggraf Friedrich und der Reichsstadt Rothenburg. (30. Juni 1406)
(Sie können mit obiger Quelle der Monumenta Zollerana selbst den Originallaut suchen)

Die Burg Colmberg war 1407 der Sammelort aller hohenzollerischen Lehensleute und ihrer Verbündeten im Krieg gegen den mächtigen Bürgermeister Heinrich Toppler der eben genannten Reichsstadt Rothenburg. Nach Broser (Geschichte der Burg Colmberg) Nun kamen hier mindestens 2727 Ritter zusammen, denn so viele Fehdebriefe hatte Rothenburg vorher erhalten. Jeder brachte noch einige bewaffnete Knechte mit. Von hier aus zog das Heer (geschätzt etwa 10 000 Mann) unter der Führung des Burggrafen zur Belagerung der Reichsstadt. Rothenburg musste schließlich verhandeln und fünf Burgen im eigenen Besitz schleifen  lassen.


  • Der Bischof von Würzburg verbündet sich mit Burggraf Friedrich zu Nürnberg wider die Reichsstadt Rothenburg (8. April 1407)
  • Urtheilsspruch des Königlichen Hofgerichts in Burggraf Friedrichs Streitigkeit mit der Reichsstadt Rothenburg. 25. Mai 1407

  • König Ruprecht gebietet dem Burggrafen Johan die Reichsacht an der Stadt Rothenburg vollstrecken zu helfen (21. Juli 1407)

  • König Ruprecht stiftet Frieden zwischen Burggraf Friedrich VI und der Reichsstadt Rothenburg (8. Februar 1408) . Abbruch der Schlösser Northemberg, Entsee, Hoboltzhem, Liebental und Gamelszuelt

    (Sie können mit obiger Quelle der Monumenta Zollerana selbst den Originallaut suchen)




Reste der Mauern von Burg Nordenberg
Plan der Anlage von Nordenberg: Burgen in Bayern
Plan der Anlage von Endsee: Burgen in Bayern
gestaffelte Wälle Richtung Obernordenberg

Die Folge dieser Niederlage Rothenburgs folgte der Bau der Rothenburger Landwehr von 1420 bis 1480, von der auf der westlichen Frankenhöhe heute nur noch Reste in der Karrach vorhanden sind.

Links: Reste der Rothenburger Landhege in der Karrach  Rechts: Grenzstein der Rothenburger Landhege (eine Seite trägt das Wappen von Rothenburg, die andere Seite das von Brandenburg-Ansbach)

Das Landesarchiv von Baden-Württemberg verfügt über einen Lehensbrief vom 24. April 1406  des Grafen Johanns von Wertheim für Fritz und Reihard zu Stettberg über 20 Morgen Acker, 5 Viertel Wiesen und das Zehentlein zu Stettberg, sowie einen Lehensbrief vom 8. Juni 1427 für Rost Reinhard zu Stettberg. 1454 wird in einem Lehensbrief Jost Reinhard zu Stettberg erwähnt und 1482 ein Michael Reinhard

Mit der Urkunde vom 15. Dezember  1491  (Abschrift um 1570) wird der "Verkauf des Weilers Gunzendorf und ds Hofs zu Geslau von Peter Volckamar, Bürger zu Nürnberg an Graf Gottfried von Hohenlohe" besiegelt. Mit Urkunde von 1492 verleiht der Würzburger Bischof an Gottfried von Hohenlohe das Weiler Gunzendorf mit der Mühle, den Hof zum Geßler bei Schillingsfürst gelegen, das von Peter Volckmeyer zu Nürnberg gekauft wurde. 

"1603 Juli 4 *Lehnrevers Michel Walzens zu Windelsbach für Graf Ludwig zu Löwenstein-Wertheim über folgendes Erbzinslehn: 20 Morgen Acker, 5/4 Wiesen und das Zehendlein zu Stettberg samt dem Bau, den er darauf tun soll. Welches Erbzinslehn so oft es zu Fällen kommt innerhalb 2 Monaten jedesmalen empfangen und was es ein Erbfall ist, davon das Besthaupt, so es aber durch Contract in Kauf-, Kaut oder anderer Weise geschehe der Handlohn, daneben auch alle Jahr auf Martini Episcopi der Grafschaft Wertheim 1 fl. Gold rheinischer Währung und dazu ein Faßnachtshuhn mit seinen Rechten, als von andern der Grafschaft Wertheim dergleichen Gütern entrichtet wird, praestiert werden solle."

Vom 19. November 1618 belegt ein Dokument dass  Hans Hermann von den Grafen Ludwig Wolfgang Ernst und Johann Dietrich von Löwenstein 20 Morgen Acker, etliche Wiesen der Zehnten zu Stettberg gegen Besthaupt, Handlohn und jährlich 1 Goldgulden auf Martini zahlbar, dazu ein Fastnachhuhn. 





 

Orstfundstellen aus der Monumenta zollerana

 

Link zur Bd 6:

Link zu allen Bänden

 

Burg Nortenberg

 

“Unpartheyische Geschichte der Reichsstadt Rothenburg und derselben Gebiet” (Rothenburg 1798)

Jahrsbericht des Historischen Vereins im Rezat-Kreis, Band 4 1834

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