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223px-Wappen_von_Geslau
      800 Jahre Geslau
   ein Beitrag zur Ortsgeschichte

 

Arbeitsversion  September 2015

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Forstwirtschaft




  Wolf Helmhardt von Hohberg (1695)
2012 betrug der Flächenanteil des Waldes in Geslau 22,5 % Anteil. Nach der Zusammenstellung des Hofbesitze in Geslau von 1742 betrug der Waldanteil 13,5 %.

Der Unterschied erklärt sich aus der Tatsache, dass

  • damals eigenständige Dörfer mit höherem Waldanteil heute zu Geslau gehören und
  • die Zusammenstellung den herrschaftlichen Besitz (siehe) unten nicht erfasst.

Somit dürfte der sich der Waldanteil seit 1742 nur unwesentlich verändert haben.
Im Hochmittelalter dagegen dürfte der Waldanteil insgesamt sogar geringer gewesen sein.

Am Rittersberg findet man Relikte möglicherweise ehemaliger Hochäcker mit Erosionserscheinungen im unteren Bereich unter heutigen Waldbeständen. Diese schon zu Zeiten der ersten Landesaufnahme im 19. Jahrhundert bewaldeten Gebiete gehörten zur damaligen Zeit im Gegensatz zur Karrachmühle  Besitz von Bewohnern von Gunzendorf, während das Gebiet  nördlich Gemeindeeigentum von Gunzendorf war. Die Langstreifenfluren weisen und die Geländebefunde weisen auf ehemalige agrarische Nutzung hin. Wann diese aufgegeben wurde und aus welchem Grund  ist unsicher.

Tief eingeschnittene Erosionsrinnen am Rittersberg nördlich von Gunzendorf
(weitere Fotos)
 berichtet Born (1974, S. 67 ff) über  die  Ursachen  von Wüstungsperioden  des späten Mittelalters. Danach  kam es " noch während der Landausbau des späten Mittelalters anhielt, ... in einzelnen Gebieten seit 1320/30 zu Entsiedelungen. Sie nahmen an Umfang ständig zu und erbrachten bis zur Mitte des 15. Jh. einen beträchtlichen Verlust an Wohnplätzen und Fluren.... Die wichtigste Ursache der Entsiedelung bildete der Rückgang der Bevölkerungszahlen durch Hungersnöte und vor allem durch die 1347/51 erstmals stärker auftretenden Pestepedmien....  Aus der negativen Bevölkerungsentwicklung erwuchs die Agrarkrise des späten Mittelalters, als seit etwa 1375 sinkende Getreidepreise das Interesse an Bodenbewirtschaftung  minderten. Dörfer und Einzelhöhe wurden aufgegeben, Ländereien nicht weiter bestellt, so daß sie sich schließlich mit Wald überzogen. "

Andererseits könnten auch die im Unterhangbereich festgestellten Erosionserscheinungen Grund für die Aufgabe gewesen sein, wobei Wölbäcker nur bis ins Mittelalter angelegt wurden, weswegen eine Aufgabe in der frühen Nezeit infolge klimatischer Ereignisse unwahrscheinlich ist.
Noch im 19. Jahrhundert war der nördliche Teil des Rittersberges  weitgehend unbewaldet und als Gemeindebesitz von Gunzendorf  Hutgebiet, denn 1910 führte dorthin die Hutstraße.

Das rechts abgebildete Titelblatt der Waldordnung des Fürstentum Brandenburg-Ansbach aus dem Jahre 1692  fasst u. a. die seit dem Jahre 1528 getroffenen Regelungen zur Bewirtschaftung der fürstlichen, aber auch der in Gemeinde- und Privatbesitz befindlichen Waldgebiete auf über 200 Seiten  zusammen. In der rund 90 Jahre jüngeren Zusammenfassung verschiedener Ordnungen aus dem Jahre 1784 sind (siehe unten rechts) die

  • Regeln für die Entnahme von Bauholz, Brennholz, Werkholz, Holz für die Köhlerei,
  • die Wiederaufforstung,
  • das Holzsammeln ebenso wie
  • das Sammeln von Eicheln ,
  • die Gebühren für die einzlnen Verwendungen sowie
  • Strafengebühren bei Verstößen
  • die Viehweide auf öden Schlägen
  • die  Geweinnung von Laub für die Einstreu
  • die Gewinnung von Samen
zusammengefasst .

Ebenso findet man in dem Dokument Regelungen für die Hege und Jagd.                                                                                                                      

Hochfürstlich. Brandenb. Onolzbachische Waldordnung 1692 - Bestand der Schlossbibliothek Ansbach


Auf der Karte der Uraufnahme sind in Geslau und Umgebung die ehemaligen Besitzungen geistlicher Herrschaft vermerkt, denn spätestens 1802/1803 wurde der Besitz kirchlicher Güter säkularisiert::



  • Gemeindewald - an die einzelnen Gehöfte vergeben
  • Staatswald - ehemaliges Johanniterholz
  • Communwald der Stadt Rothenburg auf  Gemeindegebiet Geslau
  • Spital Rothenburg
  • Königlich

Heute werden die Waldgebiete durch Privatbesitzer, die z. T. in der Forstbetriebsgemeinschaft Rothenburg zusammengeschlossen sind, das Forstamt der Stadt Rothenburg und durch den Bayerischen Staatsforst bewirtschaftet.








Real-Index oder Extractus der Hochfürstl. Brandburg-Onolzbachischen ... (1784)













 

 

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