Han's Klaffl bot am PKG an zwei Abenden Kabarett vom Allerfeinsten

Ehe ich begonnen hatte, die Veranstaltung am 27.11. zu bewerben, da war sie bereits ausverkauft. Es ist erstaunlich, wie viele Lehrer an Gymnasien, Realschulen und Grund-und Hauptschulen es gibt!

Und allen war Han's Klaff, der "Nestbeschmutzer", der die eigenen Kollegen "durch den Kakao" zieht, wärmstens empfohlen worden. Aber auch Eltern und Schüler kamen, wollten ihn sehen und hören und wurden in ihrer Erwartungshaltung keineswegs enttäuscht, ganz im Gegenteil.

Infolge der unglaublichen Nachfrage entschlossen wir uns deshalb, zwei Wochen vor der Veranstaltung noch einen zweiten Kabarettabend hintan zu hängen. Ein großes und spontanes Entgegenkommen des Künstlers!

Alle Besucher kamen auf ihre Kosten, aber alle bekamen auch ihr Fett weg. Da ging es ums Korrigieren, um Lehrer, die ohne Wein die geistige Hochfliegerei der Schüler gar nicht mehr verkraften können, um die Düfte, die aus den Sportsachen verströmt werden, um Typen von Lehrern, die sich in unterschiedlicher Weise an der Schule engagieren und jeder in seiner Weise mit den Schülern "fertig" wird.

Aber auch die Eltern nahm Han's Klaffl auf die Schippe. Am Elternsprechtag erhalten die Lehrer - dank der "Elternberatung" - völlig neue Einblicke in das Seelenleben ihrer Schüler vorgesetzt, mit denen sie nicht immer unbedingt etwas anfangen können.

Ja, und dann ging es eben auch noch um die Schüler, um die sich alles in der Schule dreht, um Pisa und um Abiturvorbereitung, um die geistigen Ergüsse des Kultusministeriums und darum, wie Lehrer diese "Einfälle" in ganz unterschiedlicher Form umsetzen oder ignorieren.

Die beiden Abende boten Kabarett vom Feinsten, weil Han's Klaffl ein Insider ist und in liebevoller und keineswegs ätzender Weise die an der Erziehung Beteiligten humoristisch analysierte und karikierte.

Wer wie meine Person den Vorzug hatte, Han's Klaffl zwei Mal zu erleben, der war sprachlos ob der Pointendichte des von Anfang bis Ende perfekt durchkomponierten Programms. Kein Wunder, Han's Klaffl ist schließlich immer noch Musiklehrer mit einen Stundendeputat von 11 Stunden pro Woche!

Lehrer und Schüler haben dank des G-8 im "wirklichen Leben" wahrlich nicht mehr viel zu Lachen, sie erhalten zu wenig Wertschätzung. So waren die Abende mit Han's Klaffl "Balsam für die Wunden" der Beteiligten und die Frage wäre angebracht, ob das Kultusministerium nicht tatsächlich eine Planstelle für ihn schaffen sollte, um den Lehrern auf dem "Dienstweg" zu zeigen, dass es weitaus verträglicher für Lehrer, Schüler und Eltern wäre, "always (to) look on the bright side of life", wie "Han's Klaffl" dies meisterhaft musikalisch umsetzte.

Zwei Abende, von dem alle Zuschauer lange zehren können. Zumindest bis nächstes Jahr, denn dann dürfen wir sein neues Kabarettprogramm genießen:

Han's Klaffl: "Restlaufzeit - Unterrichten bis der Denkmalschutz kommt".

Und da passt es wunderbar, dass der Künstler sein erneutes Kommen bereits zusagte.

Die Zwangsarbeiter-Initiative des Paul-Klee-Gymnasiums Gersthofen dankt dem Künstler insbesondere, denn ein Großteil der Einnahmen kann mitsamt denen aus den Benefizveranstaltungen mit Dieter Hildebrandt, Werner Koczwara und Helmut Schleich Mitte Dezember den überlebenden des Holocaust der bayerischen Sinti und Roma überreicht werden.

Gersthofen, den 2. 12. 2009

Dr. Bernhard Lehmann, StD




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