Zwangsarbeit - Lager vor Ort -
Verpflegung...
...der Zwangsarbeiter bei der Chemiefabrik Transehe & Co. KG
Unterschlagung von Essensrationen Bis zum 1.Juni 1944 wurden die italienischen Militärinternierten bei Transehe von der Wirtschaftspächterin des "Straßerbräu", Anna Gollong verpflegt, die aber ihren Pachtvertrag kündigte. Die Wirtschaft blieb wegen der Verpflegung der Zwangsarbeiter für die Allgemeinheit geschlossen. Bald nachdem die Witwe, die nach Angaben Anselmo Mazzis "fett wie ein Nilpferd" war, nach München umgezogen war, stellte sich heraus, dass sie Essensrationen unterschlagen hatte. Gemeinde will Lokal für Allgemeinheit wieder öffnen Der Bürgermeister, dem die Versorgung der IMI beim Straßerbräu ein Dorn im Auge war und der die Wirtschaft für die Allgemeinheit wiedereröffnen wollte, informierte Herrn von Transehe davon, "dass auch eine pachtweise Überlassung der Lokale für die Verpflegung ihrer ausländischen Arbeiter nicht in Frage kommen" könne, denn der Ertragswert sei seit der Schließung stark gesunken, der Fortbetrieb der Wirtschaft sei "ein dringendes öffentliches Bedürfnis". |
Gefährdung wehrwirtschaftlicher Ziele Gleichzeitig drohte er mit massiven Maßnahmen: Kompromiss Infolge solcher unzweideutigen Drohungen, die darauf hinausliefen, dass eine Nichtversorgung der IMIs die Erreichung kriegswirtschaftlicher Ziele verhindere, blieb dem Bürgermeister Wendler gar nichts anderes übrig als einen Kompromiss einzugehen. Schon am 3.6.1944 teilte er dem Gemeinderat mit, dass sowohl die Wirtschaft nach einer Instandsetzung wieder der Öffentlichkeit zur Verfügung stehe als auch die Versorgung der IMIs durch die Verlagerung der Ausländerküche in einen Nebenraum ins ehemalige Schlachthaus sichergestellt sei. Der Kriegerswitwe Johanna Stöckeler aus Gersthofen, Eschenweg 9 war künftig für die Verpflegung der IMIs zuständig. |
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