Zwangsarbeit - Lager vor Ort -
Unterbringung...

... von ausländischen Zivilarbeitern und Kriegsgefangenen bei IG Farben bzw. der Chemischen Fabrik Transehe & CO, K.G.

Erste Unterkünfte für die russischen Kriegsgefangenen und Franzosen

Am Weiherweg südlich des Stauweihers waren im August und Dezember 1942 die ersten Wohnbaracken für ausländische Zivilarbeiter und russische Kriegsgefangene aufgestellt worden, denen eine weitere Wohnbaracke für die russischen Kriegsgefangenen im Juli 1943 folgte.

Ankunft italienischer Militärinternierter

Im September/Anfang Oktober 1943 wurden der Firma Transehe 100 Italienische Militärinternierte (IMI) zur Arbeit überstellt, die in einer weiteren Baracke an der Ecke Ludwig-Hermann-Straße/ Weiherweg untergebracht wurden . Der Baracke wurde aber erst im Mai 1944 eine Wasch- und Abortbaracke hinzugefügt. Wir können nach den Dokumenten davon ausgehen, dass auch die IG Farben zur gleichen Zeit 46 italienische Militärinternierte zum Kanalbau zugewiesen bekam, die mit in die Russenbaracken eingewiesen wurden.
Nach einer Vereinbarung mit Mussolini wurden diese IMI, die in der Behandlung den sog. "Ostarbeitern" gleichgestellt waren, also auf der untersten Stufe der Arbeitshierarchie standen, im August 1944 auf der Basis eines Einvernehmens zwischen Hitler und Mussolini in den Status von "Zivilarbeitern" überführt, ohne dass ihre Lebensbedingungen als kostenlose Zwangsarbeiter bis zur ihrer Befreiung im Jahre 1945 eine wesentliche Veränderung erfahren hätten.

Brand der Italienerbaracke

Da am 13. November 1943 die Baracke der Firma Transehe vollständig niedergebrannt war, wurde noch im gleichen Monat an der Ludwig-Hermann-Straße eine gemauerte Wohnbaracke für 60 ausländische Arbeiter erstellt. Wer dort wohnte, wissen wir nicht, aber man darf vermuten, dass es die bei der IG Farben tätigen französischen Zivilarbeiter gewesen sind. Dies wird auch durch Zeugenaussagen (Fr. Specht) bestätigt. Die Franzosen erfreuten sich am Ort großer Beliebtheit, vor allem wegen ihres Charmes sowohl bei den einheimischen wie den ausländischen Frauen. Zeitzeugen berichten, dass sich einer von ihnen als Friseur ein Zubrot verdingte.

Polenbaracke

In der Ludwig-Hermann-Strasse befand sich auch eine sogenannte "Polenbaracke", die aber für die Arbeiter bei der LEW vorgesehen war und die Arbeiter der Firma Thosti beherbergte.

Weitere zivile ausländische Arbeitskräfte im Gasthaus Mohr

Solange der nationalsozialistische Behördenapparat keine Einwendungen erhob, waren vor allem zivile westliche Fremdarbeiter im Gasthaus Mohr untergebracht und erfreuten sich dort erheblich mehr Möglichkeiten als in den Barackenlagern am Weiherweg, die bewacht und umzäunt (bis 1944) waren.

Zeitungsartikel zum Besuch Fulvio Depetronis (Zwangsarbeiter bei Transehe) im Oktober '03


Augsb. Allg.
28.10.03


Augsb. Allg.
31.10.03


Augsb. Allg.
05.11.03


Augsb. Allg.
05.11.03


Augsb. Allg.
06.11.03


Ghf'er Stadtztg.
19.11.03


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