Zwangsarbeit - Lager
vor Ort - Fragebogen...

... zur Anwerbung / Deportation und Zwangsarbeit ukrainischer Staatsbürger im Deutschen Reich im II.Weltkrieg

Barabasch Warwara

1. Unter welchen Umständen wurden sie von der deutschen Wehrmacht angeworben und wie lange waren Sie nach Deutschland unterwegs?

Am 13. September 1942 wurde ich von den Deutschen deportiert, Ende September waren wir in Augsburg, dort arbeitete ich bis zum Ende des Krieges.

2. Als sie nach Deutschland kamen, wo wurden Sie zur Arbeit eingesetzt, welche Arbeit mussten Sie leisten?

Ich arbeitete in einer Fabrik (Wäscherei Norbert Diknu, Oblatterstr. 36)

3. Können Sie sich an daran erinnern, wo sie gearbeitet haben (Firma, Ort des Arbeitseinsatzes?)

Ich kann mich nur an die Namen der Besitzer Norbert Diknu und seine Frau Anna erinnern. Da war noch eine Frau Stumm Ela, Sylvia und Buchhalter Fanzankel.

4. Wie haben die Deutschen Sie behandelt?

5. Hatten Sie am Wochenende Freizeit, durften Sie die das Lager verlassen, konnten sie andere Orte besuchen?

Wir hatten einen Tag in der Woche frei , in die Kirche konntenwir nicht.

6. Wie lange dauerte die Arbeitswoche? Wurde ihnen Urlaub gewährt?

Wir arbeiteten 10 Stunden pro Tag.

7. Wie viele Wohngebäude befanden sich im Lager?

Ich wohnte im Lager, dort lebten über 1000 Menschen. Ich schlief auf einer Holzpritsche, ich hatte eine Strohmatte, eine Decke und ein Kissen und Holzschuhe.

8. Wie wurden Sie ernährt? Wer kochte für Sie?

Wir aßen jeden Tag Kartoffeln, 300g Brot und Kohlrüben.

9. Bekamen Sie Lohn für ihre Arbeit oder Bezugsscheine?

10. Durften Sie sich mit Ihren Landsleuten unterhalten? Können Sie sich an Mitgefangene erinnern?

11. Wir kamen Sie in die Sowjetunion zurück?

Ich kam krank nach Hause und arbeitete nicht mehr.

12. Wie verhielt sich die Regierung gegenüber den Heimkehrern? Wurden Sie verfolgt? Welche Arbeit haben Sie ausgeübt, als Sie nach Hause kamen?

13. Was sind Ihre Empfindungen gegenüber dem deutschen Volk heute?

Was kann ich über die Deutschen sagen, sie sind gleich wie wir, gute Leute.

14. Persönliche Eindrücke:

Ich lebe in Kramatorsk in der Nähe von Donetzk, Filatowastr. 36. Ich bin 79 Jahre alt, krank, blind. Ich lebe von Spritze und Tabletten, die Rente ist sehr niedrig. Ich warte schon lange auf eine Entschädigung von der Stiftung. Viele haben sehnsuchtsvoll auf die Entschädigung gewartet, aber viele sind schon gestorben.
Ich warte schon 60 Jahre und warte auf den Tag, dass ich wenigstens eine Entschädigung bekomme. Wenn ich sterbe, ist das Geld für mich nicht mehr interessant.
Entschuldigung dass ich so schrieb wie ich es tat, ich sehe sehr schlecht.


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