Zwangsarbeit - Kriegswirtschaft und
Zwangsarbeitereinsatz - Phase 2
2. Phase 1936-1941: Fremdarbeitereinsatz vor und im Krieg Nun wurde die Wehrwirtschaft gemäß dem Vierjahresplan zum zentralen Feld der deutschen Wirtschaftspolitik: "Die deutsche Wirtschaft muss in vier Jahren kriegsbereit sein". Ausländereinsatz infolge des Krieges eine Notwendigkeit Der Kriegsausbruch im September 1939 verschärfte die angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt, die auch durch die Ausweitung der Arbeitsdienstverpflichtung auf Jugendliche, Frauen und Alte nicht aufgefüllt werden konnten. Dazu kam die exorbitante Ausweitung der Rüstungsindustrie, durch die auch zahlreiche deutsche Arbeitskräfte aus anderen Wirtschaftssektoren, v.a. aus der Landwirtschaft, abgezogen wurden. Fehlen zentraler Planungen In dieser Situation setzte der "Ausländereinsatz" des NS-Regimes ein. Dezidierte zentrale Planungen gab es dafür nicht, die Entscheidungen erfolgten vielmehr situationsbedingt und entsprechend den militärischen Aktionen des Deutschen Reiches. |
Arbeitseinsatz von Polen: fließender Übergang von der Anwerbung zur Deportation Dabei war der Übergang von der Fremdarbeit, also der Anwerbung freiwilliger ziviler Arbeitskräfte, zur Zwangsarbeit fließend. Als alle Werbemaßnahmen der Arbeitsverwaltungen nicht fruchteten, griff man infolge des Mangels an Arbeitskräften verstärkt zu brutalen Zwangsmassnahmen. Zunächst wurden vor allem Polen nach Deutschland geschleust. Die insgesamt 1,7 Millionen polnischen Kriegsgefangenen und ganz überwiegend deportierten Zivilarbeiter wurden vor allem in der Landwirtschaft eingesetzt. Das "P"- Abzeichen stigmatisierte sie als erste Bevölkerungsgruppe im Reich- noch vor der Einführung des gelben Judensterns. Westarbeiter Mit der Ausweitung des Kriegsschauplatzes auf den Westen kamen auch Belgier, Niederländer, Dänen und Franzosen als zivile Arbeitskräfte und Kriegsgefangene nach Deutschland. Bis zu 1,3 Mio. französische Kriegsgefangene arbeiteten zeitweise in der deutschen Wirtschaft, gut 90 000 wurden gegen französische Zivilarbeiter ausgetauscht ("relève") und ca. 220 000 wählten die Möglichkeit, durch Überführung in den Zivilstatus mehr Geld zu verdienen (transformation), was ihnen oft den Vorwurf der Kollaboration einbrachte. |
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