Dora - Das Leben der Häftlinge - Sabotage
Grund für die Widerstandsbewegung Die Häftlinge im KZ Dora mussten eine Waffe produzieren, die zur Vernichtung ihrer Heimatländer eingesetzt wurde. Dies widersprach der natürlichen Vaterlandsliebe der meisten Häftlinge. Aufgrunddessen wollten sie diesen Missstand beseitigen. Aufbau einer Widerstandsbewegung Dem illegalen internationalen Lagerkomitee gelang es, Kameraden, die bereits Erfahrungen mit Widerstandskämpfen hatten, den ersten Transporten ins KZ Dora zuzuordnen. Einige politische Häftlinge übernahmen Stück für Stück wichtige Schlüsselpositionen für eine illegale Widerstandsbewegung, und konnten so gezielt sabotieren. Einer dieser eingeschleusten Buchenwald-Häftlinge war Fritz Pröll (siehe Bild 1), der am 21. Dezember 1943 im lager ankam und Schreiber des Häftlingskrankenhauses wurde. Ein weiterer "Eingeschleuster" war Albert Kuntz (siehe Bild 2), der für das KZ Dora angefordert wurde, und vom internationalen Häftlingskommitee dazu ausgesucht war, die Leitung einer Widerstandsgruppe zu übernehmen. Er versuchten zusammen mit seinen Kameraden den Widerstand von Kommunisten, Sozialdemokraten, Christen und bürgerlichen Antifaschisten zu verbinden. Der Grad der Organisiertheit war hier innerhalb der verschiedenen nationalen Gruppen unterschiedlich. Die verschiedenen Widerstandsgruppen:
Die organisierten Widerstandskämpfer wollten Kontakt zu allen Häftlingen anderer Nationen, u.a. auch zu den italienischen kriegsgefangenen, die widerrechtlich als KZ-Häftlinge inhaftiert waren. |
Auswirkungen des Widerstands Der Widerstand gegen die SS, gegen die V-Waffen-Produzenten, war ein Ergebnis der internationalen Zusammenarbeit der Inhaftierten. Ende des Widerstandes Der Grund für das Ende der Widerstandsbewegungen liegt in den fieberhaften Anstrengungen des Sicherheitsdienstes unter der Leitung des SS-Oberscharführers Sander und im Einsatz eines Spitzels (weißgardistischer Offizier, der nach dem russischen Bürgerkrieg nach Frankreich emigrierte) unter den sowjetischen Gefangenen. Die deutschen, französischen und sowjetischen Widerstandskämpfer leisteten die größten Opfer. Im August 1944 werden insgesamt 20 französische Offiziere und der Lagerälteste Christl Beham in den Bunker geworfen, und im November folgen nach dem Einsatz des russischen Spitzels Grodzow Massenverhaftungen unter den sowetischen Häftlingen. Bis Januar 1945 folgen dann die bekanntesten deutschen Widerstandskämpfer, wobei Albert Kuntz am 23. Januar 1945 unter der Torturen des SD stirbt. Die SS vollzieht Massenerhängungen unter den sowjetischen Häftlingen und erschoss am 4. April u.a. Christl Beham, Otto Runki (siehe Bild 4) und Ludwig Szimczak. |
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