Die
Heilige Verena wird vor allem im alemannischen Raum, und hier
wieder besonders in der Nordschweiz als Glaubensbotin sowie als
Einsiedlerin und Wohltäterin verehrt. Sie soll um 260
in Theben in Ägypten geboren und 320 in Tenedo, heute
(Bad) Zurzach in der Schweiz, gestorben sein.
Gotischer Chor des Verena-Münsters im Ort (13. Jahrhundert)
Die Legenden berichten von ihrer Geburt als Tochter wohlhabender
Eltern im oberägyptischen Theben und ihrer Taufe durch einen
Bischof Chaeremon. Vermutlich als junge Frau kam
sie mit der Thebäischen
Legion des Mauritius bis nach
Mailand, wo sie im Haus des
heiligen Mannes Maximus lebte. Sie ernährte sie gefangene
Mitchristen und bestattete die Hingerichteten. Als sie vom Tod des Mauritius
und seiner
Gefolgschaft in Agaunum (dem heutigen St. Maurice) hörte,
zog sie dorthin, um diese zu bestatten. Da einer der Legionäre,
Victor, ihr Verlobter gewesen sein soll, zog sie sich in ihrer
Trauer nach Solothurn zurück und schloss sich in einer Höhle
der später nach ihr benannten Verena-Schlucht ein, um als Einsiedlerin
zu leben.
Wunderheilungen, die sie vollbrachte, riefen die römischen Autoritäten
auf den Plan, und Verena wurde verhaftet. Nachdem sie jedch den
römischen Statthalter vom Frieber befreite, konnte sie in ihre
Höhle zurückkehren.
Um vor den immer zahlreicher werdenden Besuchern zu fliehen,
verließ sie ihre Höhle und ließ sich auf einer Rheininsel bei
Tenedum (Zurzach) nieder, trat jedoch bald als Magd in den Haushalt
eines Priesters ein. Eines Tages wurde sie verdächtigt,
Wein und Bot zu entwenden, um es Armen zu geben. Als man sie
zur Rede stellte, verwandelte sich
der
Wein in Wasser.
Bereits im 5. Jahrhundert entwickelte sich eine Wallfahrt zum
Grab der Heiligen, über dem bereits im 5. Jahrhundert eine erste
Kirche entstand. Verena selbst wurde ab dem Hochmittelalter
mit den kennzeichnenden Attributen Krug und
Doppelkamm
abgebildet. |