Oberpfalz


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Geschichte
 

Historisch entspricht die Oberpfalz dem bayerischen Nordgau des 7. bis 14. Jahrhunderts. Der Name, der heute noch in der Benennung des Regierungsbezirks Oberpfalz weiterlebt, kommt von der Zugehörigkeit zur Pfalzgrafschaft am Rhein bzw. zur Kurpfalz. Diese wurde als Pfalz am Rhein bzw. Untere Pfalz, der im oberpfälzischen Bergland gelegene Landesteil als Obere Pfalz bezeichnet.

Neumarkt i.d. Oberpfalz. Marktplatz mit Rathaus und Stadtkirche
Neumarkt i.d. Oberpfalz. Marktplatz mit Rathaus und Stadtkirche

Durch alte Besitzungen des bayerischen Herzogtums und die Erbschaft von Seiten des Stauferkönigs Konradin war das Land nördlich von Regensburg am Ende des 13. Jahrhunderts Besitz der Wittelsbacher. MIt der ersten Teilung im Wittelsbacher Haus 1255 und der Abtrennung eines niederbayerischen Landesteils blieben die rheinische Pfalzgrafschaft, Oberbayern und die Gütter in Nordgau in der Hand des älteren Bruders Ludwig des Strengen (+ 1294). Die politischen Streitigkeiten und Erbauseiandersetzungen zwischen dessen Söhnen wurden schließlich im Hausvertrag von Pavia 1329 bereinigt: Der jüngere Bruder, Kaiser Ludwig der Bayer, willigte in die Gebietsteilung mit seinen Neffen ein und überließ diesen die Rheinische Pfalz und die Gebiete im Nordgau.

Seitdem war die Oberpfalz zum größtenTeil Bestandteil der pfälzischen Kurlande, die Regierung übernahmen meist jüngere Söhne des in Heidelberg regierenden Kurfürsten. Die Einrichtung eines eigenen Herzogtums Neumarkt als Erbteil von Johann, einem der jüngeren Söhne des Kurfürsten Ruprecht III. (er war von 1400 bis 1410 deutscher König) blieb Episode, der Besitz fiel 1499 wieder an das Stammhaus zurück.

Die Reformation fand früh Eingang, die Oberpfalz blieb allerdings lutherisch, als die Kurpfalz selbst mit Friedrich III. das reformierte Bekenntnis übernahm.

Die Oberpfalz war im Spätmittelalter durch die dortigen Erzvorkommen und die damit verbundenen Metall verarbeitenden Handwerksbetriebe bedeutend. Hier lagen auch die bedeutenden Handelsstraßen von Nürnberg nach Böhmen.

Hauptort der Oberpfalz war Amberg. Hier residierte der kurpfälzische Statthalter. Die Erhebung Neumarkts zur Residenz durch Pfalzgraf Friedrich, den späteren Kurfürsten Friedrich II., blieb nicht dauerhaft.

Die Besitzungen des Herzogtums Bayern-Landshut in der Oberpfalz fielen im Kölner Spruch 1504 als mütterliches Erbe an die Herzöge Ottheinrich und Philipp von Neuburg. Sie kamen mit Neuburg an das Haus Zweibrücken und wurden im Kern 1685 mit dem Rgeirungsantritt der Neuburger Linie in der Kurpfalz mit dem Stammland vereinigt. Das Fürstentum Pfalz-Sulzbach folgte mit dem Regierungsantritt Carl-Theodors 1743.

Gemäß der Absprachen zwischen dem Bayernherzog Maxilimian und dem Kaiser wurde zu Beginn des 30jährigen Kriegs die Oberpfalz 1621 von Bayern besetzt und 1627 formell annektiert. Die sofort einsetzende Gegenreformation war mit einer Vertreibung der Protestanten verbunden, was zusammen mit den verwüstungen des Kriegs und der Verlagerung der Handelsstraßen zum wirtschaftlichen Niedergang des Landes führte.

 

     

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