Mit 100 Sachen durch die Landesgeschichte

Wie unter einem Vergrößerungsglas

werden die Ausstellungsstücke betrachtet und erläutert. Geradezu sinnbildhaft wirken deshalb die beiden ausgestellten Mikroskope als Instrumente nahsichtiger und konzentrierter Betrachtung. Das frühere der beiden gehörte der badischen Großherzogin CarolineLuise — einem Zeitgenossen galt sie als die „Vielwisserin und Vielfragerin in Baden". Die gebildete Fürstin übte sich im Mikroskopieren.

Die einfache Apparatur erinnert an neuzeitliche Kindermikroskope und wird durch Objektträger mit verschiedenen Präparaten ergänzt. Durch einen Trick ließ sich das Mikroskop übrigens auch als „Camera obscura" nutzen, die aufgelegten Objekte erschienen dann stark vergrößert an der Wand eines verdunkelten Zimmers — dabei spielte neben einem ernsthaften wissenschaftlichen Interesse gewiß auch der Drang nach Belustigung eine Rolle, denn der Anblick einer auf 50 Zentimeter vergrößerten Laus dürfte nicht nur die Markgräfin amüsiert haben. Auch in der Ausstellung wird der konzentrierte, „vergrößernde" Blick auf einzelne Sachen amüsieren, überraschen und zum Nachdenken anregen.

Eine ganz andere Bewandtnis hat es mit einem zweiten, in der Ausstellung gezeigten Mikroskop. Es gehörte Maria Gräfin von Linden, die als erste Frau in Württemberg zum Studium zugelassen wurde und 1896 in Tübingen promovierte.

Die beiden Apparaturen schlagen einen Bogen vom Barock zur Moderne und stehen auch für das wachsende Selbstbewußtsein der Frauen in diesem Zeitraum

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Schwetzinger Uhu

im Detail:

siehe auch:

Das Nähkästchen der Zarin Maria Feodorowna

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