Mit 100 Sachen durch die Landesgeschichte

Aus dem Nähkästchen geplaudert

Aus dem Nähkästchen geplaudert wird in der Ausstellung ganz buchstäblich:
als eine Erinnerung an die württembergische Prinzessin Sophie Dorothee wird ein aufwendig dekonertes Handarbeitstischchen gezeigt.

Katharina die Große hatte Sophie als Gemahlin für ihren verwitweten Sohn Paul auserkoren, und als Maria Feodorowna wurde sie schließlich 1796 russische Zarin. Wohl aus Anlaß der Thronbesteigung wurde ihr als Geschenk aus dem fernen Stuttgart das zierliche Möbelstück überreicht. Nach der Gravur auf der aus vergoldetem messing gefertigten Abdeckplatte stammt es aus dem "Cabinett Schreiner Müller à Stuttgart" und ist auf den "18 DEC. 1796" datiert. Es begleitete die Monarchin auf all ihren Reisen und schmückte schließlich einen Raum in Schloß Gatchina bei Sankt Petersburg, der außerdem Porträts der württembergischen Verwandten und die von Dannecker geschaffenen Bildnisbüsten der verstorbenen Eltern der Zarin aufnahm — ein Stück Württemberg in Rußland, das erst vor einem Jahrzehnt wieder nach Schwaben gelangte. Ähnlich erinnerungsbehaftet wie das Nähkästchen sind die meisten der gezeigten Objekte: jenes Goldblattkreuz etwa, das im 7. Jahrhundert einer verstorbenen Alemannin mit ins Grab gegeben wurde, ziert heute in Kopie das Brustkreuz des Bischofs von RottenburgStuttgart; der heilige Fidelis, ein hohenzollerisches Landeskind, auf dessen Märtyrertod 1622 ein kostbares Reliquiar verweist, wird noch immer im Land verehrt und ist unter anderem auch der Patron einer Stuttgarter Pfarrkirche; und ein unscheinbarer Handkarren wird von den ersten, noch bescheidenen Geschäften des Künzelsauer Unternehmers und Mäzens Reinhold Würth erzählen.

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Das Nähkästchen geöffnet

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