Mit 100 Sachen durch die Landesgeschichte |
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Das Reliquiar des heiligen Fidelis von Sigmaringen
DER HEILIGE |
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Fidelis hieß mit bürgerlichem Namen Markus Roy.
Er wurde 1577 oder 1578 als fünftes Kind des Sigmaringer
Stadtschult-heißen geboren. Nach dem Studium der Rechte empfing er
1612 in Konstanz die heiligen Weihen und trat in den Kapuzinerorden ein.
Damals erhielt er das Ordenskleid des heiligen Franziskus sowie den Ordensnamen
Fidelis (der Treue). Der Papst sandte ihn 1622 zur Bekehrung der protestantischen
Schweizer nach Hochrätien und Graubünden. Dort, in Seewis, wurde
Fidelis nach einer Predigt am 24.4.1622 von aufgebrachten calvinistischen
Bauern erschlagen. ihre Waffen - Streitkolben (Morgenstern) und Schwerter
- wurden später zu den Attributen des Ermordeten und begegnen uns auch
am Reliquiar.
Als erster Märtyrer des Kapuzinerordens und der päpstlichen Kongregation der Glaubensverbreitung" wurde Fidelis rasch verehrt: man exhumierte seinen hastig begrabenen Leib, teilte die Gebeine, um der großen Nachfrage nach Reliquien gerecht zu werden und verteilte sie auf verschiedene Kirchen. Zunächst blieb der Kult inoffiziell. Nachdem Fidelis jedoch am 12.3.1729 von Papst Benedikt XIII. selig gesprochen worden war, stand er im Zentrum der Aufmerksamkeit. Als Landeskind Hohenzollern-Sigmaringens zog er besonders das Interesse des dortigen Fürsten Joseph Friedrich von Hohen-zollern-Sigmaringen (1702-1709) auf sich. Dieser bemühte sich darum, Reliquien an den Heimatort des Märtyrers zu holen. Der Bischof von Chur, in dessen Gruft Fidelis ruhte, übersandte im August 1731 einen notablen Particul von dessen gebeinen". Johann Caspar Lutz, Silberschmiedemeister aus Augsburg (1718 - 1741), wurde umgehend mit der Anfertigung des Reliquiars beauftragt. Am 29.6.1746 wurde Fidelis heilig gesprochen. Seit dem 11.8.1926 ist er der offizielle Patron des Landes Hohenzollern. Daneben ist er Schutzherr der Städte Sigmaringen und Feldkirch, der Erzdiözese Freiburg und verschiedener Kapuzinerprovinzen. Aufgrund seiner Ausbildung gilt er als Patron der Juristen. In der Sigmaringer Pfarrkirche St. Johann befindet sich die Wiege des heiligen Fidelis, in die man noch heute neu getaufte Kleinkinder legt und segnet.
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