Spätmittelalter am Oberrhein |
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Leben und Wohnen |
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Der gedeckte Tisch in einem wohlhabenden oberrheinischen Haushalt um 1500 | ||||||||
In der Stube wurde der Speisetisch eingedeckt, wobei in der Regel eine Seite des Tisches zum Servieren der verschiedenen Gänge (Trachten) frei blieb. Die Speisenden nahmen Platz auf Bänken und Stühlen, deren Bequemlichkeit durch aufgelegte Polster, Kissen und Tuche erhöht wurde. Die Wand schmückte ein Wirkteppich aus Heidnischwerk. An der mit einem feinen Leinentuch bedeckten Tafel aß jeder Tischgast von einem Eßbrettchen aus Holz und mit einem Messer, das oft zum persönlichen Besitz gehörte und zum Essen mitgebracht wurde. Ein vielgestaltiges Sortiment an Trinkgefäßen stand den Tafelnden zur Verfügung. Der Wein befand sich einem Krug aus glasierter Irdenware. Die Fleischspeise servierte man auf einer großen Zinnplatte, die beim Auftragen zusätzlich mit einer Deckplatte versehen war, die das Gericht vor dem schnellen Auskühlen bewahrte. Zum Fleischgang - gerösts von fleysch mit specerey - wurden Spitzbrote und Wecken gereicht, Früchte und Nüsse vervollständigten die Mahlzeit. | |||||||||
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