Spätmittelalter am Oberrhein

Stichworte zur Epoche: Das Bild der Frau


Köln, Museum für angewandte Kunst
Katalog "Zahn und Wild" Nr. 32

Metz Unmuße

Wandbehang, Basel, um 1470/80,
87 x 110 cm

Eine Bauersfrau reitet auf einem Esel zum Markt. In ihrem Gürtel steckt ein Spinnrocken, in ihrer Hand hält sie die Haspel und lässt den Faden durch die andere Hand laufen, so dass sich das Kind vor ihr an ihrer Brust selbst festkrallen muss.In einem Korb auf ihrem Kopf trägt sie einen Hahn, eine Ente und einen Krug. Hinter ihr auf dem Esel sitzt ein Hündchen, vor ihr eine Katze; der Esel trägt über sein Ohr gestülpt eine Flachshechel. Mit dem rechten Fuß stößt sie ein weißes Leinentuch in den bereitstehenden Waschzuber.
Die Gruppe wird begleitet von einem Schaf, einem Schwein und einer Kuh, von denen zumindest Schwein und Kuh im Stall versorgt werden müssten.

Die Gruppe begegnet einem modisch gekleideten jungen Mann, der sie erstaunt mustert.

Die Schriftbänder tragen folgenden Text:
liebz metzelin wie machtu so un miessig sin ("Liebes Metzelin, wie magst du so ohne Muße sein" - jg. Mann, rechts)
unmuoss hand ich fil wen ich ze merck wil ("Unmuße hab ich viel, wenn ich zu Markte will" - Bäuerin, links)

Durch die Begegnung mit dem müßiggehenden jungen Mann wird der satirische Charakter des Bildes deutlich, wonach die Frau sich mit allerhand Arbeiten überhäuft und so ein Bild der sinnlosen Betriebsamkeit abgibt.

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