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Spätmittelalter am Oberrhein:

BILDERSTURM

LEBEN UND TOD DES MITTELALTERLICHEN BILDES

Musée de l’Oeuvre Notre-Dame Strasbourg
12. Mai - 26. August 2001

In den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts wird Europa von einer sozialen Krise erschüttert, welche die Einheit und Macht der Kirche in Frage stellt und einen tiefgreifenden Wandel der politischen Lage, aber auch des Denkens und der Kunst mit sich bringt. In weiten Teilen Süddeutschlands und der Schweiz, insbesondere in Straßburg und Basel, entstehen reformierte Kirchen, die sich von der Amtskirche lossagen. Die Heiligenbilder, die in großer Zahl in den Gotteshäusern aufgestellt sind, werden als Symbole einer überholten Auffassung vom Gottesdienst Opfer methodischer und weitreichender Zerstörung.

Aber nicht nur die Reformation mit ihren liturgischen Erneuerungen hat das Antlitz der Kirchen grundlegend verändert und zahlreiche Bilder zerstört. Eine ähnliche Krise ist beispielsweise auch in der Gegenreformation zu beobachten.

Im ersten Teil der Ausstellung wird die Frage nach den Ursprüngen des christlichen Bildes und der Verehrung der Heiligenbilder im Mittelalter gestellt. Der zweite Teil dokumentiert die Kritik, die diese Bilder erfuhren, und ihre Zerstörung zu Beginn der Neuzeit, aber auch im Laufe der Gegenreformation und der Französischen Revolution. Bruchstücke von Hochaltären, versprengte Ensembles, vergrabene Statuen, zerkratzte Bilder, zerschlagene, verunstaltete oder veränderte Plastiken legen Zeugnis ab von einer bewegten und oft nicht mehr gekannten Vergangenheit.
Kopf des Bischofs Albrecht von Nürnberg, um 1510 - 1520. Bern, Charnier des Sculptures, Museée Hist. Bern
Organisiert wird die Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Historischen Museum von Bern und unter Mitwirkung eines internationalen Forscherteams, dessen Arbeiten im Ausstellungskatalog veröffentlicht werden. Der Katalog erscheint in französischer und deutscher Sprache.

Schließlich ruft diese Zusammenarbeit die alten Beziehungen in Erinnerung, welche die beiden Städte seit dem Mittelalter pflegen. Beziehungen, die sich nicht auf den Bau der jeweiligen Münster beschränkten, sondern die gerade während der Reformation besonders eng waren. Die Exponate aus den reichhaltigen Sammlungen der beiden Museen werden durch Meisterwerke aus öffentlichen und Privatsammlungen ergänzt. Sie alle bürgen für die Qualität der Ausstellung.

Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Generalsekretärs des Europarats Klaus Schumann, der französischen Kulturministerin Catherine Tasca und der schweizerischen Kulturministerin Ruth Dreifuss.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in französischer und deutscher Sprache.

Musee de l’Œuvre Notre-Dame

3, place du Chäteau, F - 67000 Strasbourg

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr/ Montag geschlossen

zu den Bildern der Ausstellung

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