450 Jahre Augsburger Religionsfriede


Als Frieden möglich war

'Als Frieden möglich war'
450 Jahre Augsburger Religionsfrieden

16. 6. bis 16. 10. 2005
Maximilianmuseum Augsburg
www.augsburger-religionsfrieden.de

 

Der Augsburger Religionsfrieden ist eines der bedeutendsten deutschen Verfassungsdenkmäler. Er wurde am 25. September 1555 auf dem Augsburger Reichstag zwischen Kaiser Karl V., vertreten durch seinen Bruder Ferdinand, und den katholischen und protestantischen Reichsständen geschlossen. Mit dem Gesetz wurde das evangelisch-lutherische Bekenntnis reichsrechtlich zugelassen und so zum ersten Mal die Koexistenz zweier verschiedener Glaubensrichtungen im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation auf Dauer verfassungsrechtlich anerkannt.
Kernpunkt des Augsburger Religionsfriedens war der Grundsatz 'cuius regio, eius religio' – wessen Land, dessen Religion. Das garantierte den Fürsten und Territorialherren die Freiheit, für sich und ihre Untertanen über die Konfession zu entscheiden. Dass es bis heute in Deutschland Gebiete mit überwiegend evangelischer oder katholischer Bevölkerung gibt, geht auf diese Zeit der Konfessionalisierung zurück. Für die Bevölkerung wurde mit dem Augsburger Religionsfrieden erstmals das Recht festgeschrieben, aus Glaubensgründen in ein anderes Fürstentum oder eine Reichsstadt wie Augsburg umzuziehen. Hier wie in einigen anderen Reichsstädten war mit dem Augsburger Religionsfrieden die gleichberechtigte 'Bikonfessionalität' von Katholiken und Lutheranern im öffentlichen Leben durch eine besondere Rechtsgarantie erlaubt.
Mit dem Augsburger Friedensschluss von 1555 begann eine Phase der inneren Ruhe im Deutschen Reich. Doch wuchs schon eine Fürstengeneration nach dem Augsburger Reichstag die Bereitschaft wieder, für den eigenen Glauben ins Feld zu ziehen. Erst nach dem 30jährigen Krieg wurde mit der strengen Regelung und Einhaltung der Parität der Konfessionen dem konstruktiven Miteinander der Weg bereitet. Augsburg feiert das Ende der Unterdrückung der evangelischen Konfession und die Einführung der Parität im öffentlichen Leben der Stadt bis heute mit einem bundesweit einzigen Feiertag, dem Augsburger Hohen Friedensfest.
Die Ausstellung 'Als Frieden möglich war' stellt den Augsburger Religionsfrieden in der Kontinuität zwischen Reformation und Westfälischem Frieden dar. Der größte Teil der Ausstellungsstücke, die in den nächsten Monaten in Augsburg zu sehen sind, stammt aus bedeutenden Museen und Archiven in ganz Europa und aus New York. Der Pariser Louvre sendet eine Büste von Papst Urban VIII. von Gian Lorenzo Bernini nach Augsburg, das Wiener Staatsarchiv die Originalschrift des Augsburger Religionsfriedens. Das Kunsthistorische Museum in Wien liefert exklusive Kunstschätze von bedeutenden Portraits bis zu türkischen Waffen.
Das Musée cantonal des Beaux-Arts Lausanne verleiht erstmals die weltberühmte 'Bartholomäusnacht' ('Le Massacre de la Saint- Barthélemy'), die die blutige Hinrichtung von tausenden Hugenotten in Paris abbildet. Aus dem Metropolitan Museum of Art in New York wird ein eiserner Feldharnisch Ferdinands I. von 1549 nach Augsburg gebracht. Weitere Leihgeber sind unter anderem das Victoria & Albert Museum und die Royal Collection in London, die Real Armería Madrid, das National Museum Stockholm und das Rjiksmuseum Amsterdam.
Zahlreiche der gezeigten Dokumente und Kunstwerke waren im 16. und 17. Jahrhundert in Augsburg entstanden, als die Stadt ihre Blütezeit als europäische Wirtschafts- und Kulturmetropole erlebte. Rund ein Drittel der im Rahmen der Ausstellung gezeigten Exponate stammen aus den weltweit renommierten Augsburger Beständen.

   
   

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