Entwicklung der Fernkommunikation

Die Themen „Mobilität“ und „Kommunikation“ sind eng miteinander verknüpft. Früher war eine Kommunikation über größere Entfernungen ohne physische Mobilität undenkbar. Erst durch die Erfindung der Telegraphie wurden Teile der Kommunikation unabhängig von den Verkehrsmitteln.

Kann virtuelle Mobilität die physische Mobilität ersetzen? Angesichts der ökologischen Folgewirkungen des realen Verkehrs wird vielfach der „virtuelle Verkehr“ als umweltschonende Alternative angepriesen. „Datenhighway statt Autobahn“ oder „Bits reisen anstelle von Atomen“ lauten die Verheißungen. Doch gibt es viele Fragen, die heute im Zusammenhang mit virtueller Realität, Informations- und Kommunikationstechnologien diskutiert werden.

Wie kann die Notwendigkeit der physischen Mobilität durch den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien verringert werden? Wie kann man virtuelle Mobilität sinnvoll einsetzen, um physische Mobilität zu unterstützen oder zu vermeiden?

Die Geschichte zeigt, dass neue Kommunikationstechnologien die physische Mobilität nicht verringerten, sondern immer zu einer Zunahme der Mobilität führten. Erzeugen also die neuen Kommunikations­mittel wieder neue Mobilität?

Auch in diesem Bericht kann man anhand einiger Projekte sehen, wie durch die neuen Medien zusätzliche Mobilität erzeugt wird. Z.B. ist das GSI-Projekt  nur mit Hilfe des Internet möglich. Die Schüler können über Ländergrenzen hinweg gleichzeitig miteinander kommunizieren und arbeiten. Das hat jedoch zur Folge, dass sie sich auch gegenseitig in Toulouse, Cayenne, Bayern, Turin, ... besuchen um Seminare abzuhalten. Dies erzeugt zusätzliche Mobilität.

In diesem Teilprojekt wird die Entwicklung der Fernkommunikation in den Fächern Geschichte und Physik dargestellt. Leider bieten die Lehrpläne der beiden Fächer nicht genügend Ansatzpunkte, so dass dieses Themengebiet zusätzlich in einem eingerichteten Wahlkurs (Kommunikation und Möglichkeiten des Internet) behandelt wurde.

„Der Geistliche Monsieur Claude Chappe erfand 1791 mit Hilfe seiner Brüder den ersten optischen Telegrafen.“

...

„Er errichtete u.a. eine Strecke von Paris nach Lille (ca. 225 km). Bei dieser Strecke mussten 22 Zwischenstationen eingerichtet werden, für die jeweils Bedienungspersonal angelernt werden musste.“

Die Möglichkeiten des Internet (WWW, Email, News, Chat) wurden insbesondere im Hinblick auf den regulären Unterricht erprobt. Dieses Thema wird im 4. Abschnitt ausführlich dargestellt.

Besonders deutlich wird der Zusammenhang zwischen den Themen „Mobilität“ und „Kommunikation“, wenn es um die Verständigung durch Mobil- und Bildtelefon geht.

Schließlich wurde noch untersucht, welche praktischen Anwendungsbeispiele insbesondere in der Schule umgesetzt werden können.

Die Geschichte der Telekommunikation (Schülerbeitrag)

1184 v. Chr.

Der griechische Dichter Aischylos erwähnt in seinem Drama „Agamemnon", dass Rauchtelegraphen den Fall der Stadt Troja nach Argos melden.

Um 450 v. Chr.

Kleoxenos und Demoklitos entwickeln ein Fackelzeichenalphabet.

Um 150 v. Chr.

Im Römischen Reich besteht ein Rauchtelegraphennetz von 4500 km Ausdehnung.

17. Jahrhundert

Zur Nachrichtenübermittlung auf See werden Signalflaggen, beim Militär Trommelsignale eingesetzt.

1792

Die Brüder Claude und Ignace Urbain Chappe entwickeln in Frankreich gemeinsam mit Delaunay und Breguet ein optisches Telegraphensystem, das bald in ganz Europa Nachahmer findet.

1809

In München baut Samuel Thomas von Sömmering einen galvanischen Telegraphen. Wegen des komplizierten Aufbaus setzt sich das Gerät jedoch nicht durch.

1833

Carl Friedrich Gauß und Wilhelm Eduard Weber richten in Göttingen erstmals einen funktionsfähigen elektromagnetischen Nadeltelegraphen ein.

1837

Der US-amerikanische Historienmaler und Erfinder Samuel Morse meldet einen

elektromagnetischen Telegraphenapparat zum Patent an.

1840

Entwicklung des Morsealphabets und der Morsetaste (1844).

1853

Latimer Clark baut in London die erste Rohrpost.

1876

Der Schotte Alexander Graham Bell erfindet das erste praktisch nutzbare Telefon (Echtzeit-Kommunikation).

1897

Der Italiener Guglielmo Marconi nutzt die Herz’schen Radiowellen zur Erfindung der drahtlosen Telegraphie.

1969

Das Netzwerk ARPANET wird vom US-Verteidigungsministerium realisiert. Dies gilt als die Geburtsstunde des Internets.

1971: Satelliten-TV

Seit 1979

Personal Computer (PC) kommen auf den Markt.

1983

Bildschirmtext durch Staatsvertrag in der Bundesrepublik Deutschland zugelassen.

1989

Funktelefon „Pocky", das erste mobile Handtelefon der Telekom kommt auf den Markt.

1990 Digitaler Mobilfunk

1992

Am CERN in der Schweiz wird mit dem WWW (World Wide Web) als Bestandteil des Internets der Weg ins multimediale Zeitalter geöffnet.

1994

Es gibt 32.000.000 Fernsehanschlüsse in Deutschland. Im Sommerloch 1994 wird das Internet zentrales Kommunikationsthema in Deutschland.

( Quellen: Rauchzeichen GmbH)

MORSE

Morse, Samuel Finley Breese (1791-1872), amerikanischer Maler und Erfinder.

Morse wurde am 27. April 1791 in Charlestown (heute Teil von Boston, Massachusetts) geboren. Etwa zu dieser Zeit begann er, sich für chemische und elektrische Experimente zu interessieren. 1833 begann Morse mit der Entwicklung des ersten brauchbaren elektromagnetischen Schreibtelegraphen (Morseapparat). 1836 reichte er am Patentamt in Washington eine Patentanmeldung ein und versuchte erfolglos, europäische Patente für seinen Apparat zu erhalten. Im selben Jahr entwickelte er das Morsealphabet (Morsecode; 1844 geändert), dessen Binärcode lange Zeit fast ausschließlich für die Telegraphie verwendet wurde. (Quelle: Encarta)

Telekommunikation
    Handy´s

Die Anfänge: Richtfunk

Als Richtfunk bezeichnet man "eine drahtlose Übertragung von Nachrichten mit Hilfe von Radiowellen, die auf ein bestimmtes Ziel hin gerichtet sind". Dies wird mittels Parabolantennen realisiert, die einen Strahl „gebündelter Sendeenergie“, der genau auf die Gegenstelle ausgerichtet ist, aussenden.

Funktelefondienste

1958 begann der systematische Aufbau eines öffentlichen Mobilfunknetzes, des A1-Netzes. Zunächst war geplant nur Großstädte und wichtige Verkehrswege zu versorgen, doch aufgrund der großen Akzeptanz nahm man alsbald die bundesweite Versorgung in Angriff. 1970 waren 80% der Fläche der BRD abgedeckt, was einem Versorgungsgrad von 95% entsprach. Damit war das A1-Netz das weltweit größte zusammenhängende Mobilfunknetz. Zur Entlastung der Gebiete hoher Verkehrsdichte nahm man die Netze A2 und A3 in Betrieb. 1971 erreichten die A-Netze mit 11.000 Teilnehmern ihren Höchststand. Das A-Netz war ein handvermitteltes Netz. So mussten 1971 etwa 600 Vermittlungskräfte eingesetzt werden, um die Funktionalität zu gewährleisten. Ziel der weiteren Entwicklung war nun die Umstellung des Mobilfunks auf Teilnehmerselbstwahl. Diese wurde im B-Netz realisiert, das 1972 startete. Durch den größeren Komfort hatte das B-Netz einen um den Faktor 2,5 größeren Zuspruch als das A-Netz. Bereits 1979 war das B-Netz mit 13.000 Teilnehmern voll ausgelastet. Es genoss zu diesem Zeitpunkt technisch eine weltweite Spitzenstellung. 1980 wurde das B-Netz zum B2-Netz erweitert, das 1986 mit 26.911 Teilnehmern seine Kapazitätsgrenze erreicht hatte. Auf das B-Netz folgte 1986 das C-Netz, das folgende Vorteile gegenüber bisherigen Netzen bot:

Gebührensenkungen und günstigere Endgeräte machten es möglich, dass das C-Netz 1988 bereits ca. 100.000 Teilnehmer zählte. 1992 schließlich wurden die D-Netze in Betrieb genommen. Das besondere daran war zum einen, dass eine europäische Kommission (GSM) die technischen Rahmenbedingungen absteckte und so das Tor zu einem paneuropäischen Funktelefonsystem öffnete, zum anderen di e DBP-Telekom zum ersten Mal einen privaten Netzanbieter für das Gebiet der BRD zuließ. So begann die DBP-Telekom mit dem Betrieb des D1-Netzes und parallel hierzu Mannesmann-Mobilfunk mit dem Betrieb des D2-Netzes. Die wesentlichste Neuerung beim D-Netz war die volldigitale Übertragung, wodurch eine verbesserte Sprachqualität, Sprachverschlüsselung, die Einbeziehung von Datendiensten und letztendlich kleinere und leichtere (<300 g) Endgeräte, sog. "Handys", möglich wurden (Quelle: http://stud.fbi.fh-darmstadt.de/~wess/index.html).

Satelliten-Telefonieren mit Iridium

Als erster Anbieter zum weltweiten Telefonieren über Satelliten hat Iridium am 1. November 1998 den Betrieb aufgenommen. Die 66 benötigten Satelliten sind in der Umlaufbahn, die Bodenstationen arbeiten, und die 12 Gateways, welche die Signale von den Satelliten ins Mobilfunk- und Festnetz und umgekehrt vermitteln, sind besetzt und betriebsbereit.

Ab 2003 – nur fünf Jahre später als Iridium – sollen sie dann Daten an jeden beliebigen Punkt der Erde senden, wie es bisher nur mit Glasfaserleitungen zu erreichen ist. Wie beim Iridium-Projekt ist wiederum Motorola der Hersteller und Lieferant der Satelliten. Das Teledesic-System wird sich nahtlos in öffentliche und private Kommunikationsnetze auf der Erde integrieren.

Eine Telefonverbindung über Satelliten wird für die meisten Nutzer die Ausnahme sein. Die Gespräche werden primär über das Mobilfunk- und Festnetz vermittelt. Hauptzielgruppe für das satellitengestützte Telefonieren ist der mobile, weltumspannend tätige Profimarkt: multinationale Konzerne und Erdölunternehmen, Luft- und Schifffahrt. Kurz gesagt, die Hauptinteressengruppe von Iridium sind Geschäftsleute die bereit sind für weltweiten Netzkontakt des Handys (sogar an Nord- und Südpol) 10DM pro Minute Gesprächsgebühr zu bezahlen.

 

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