5         Papierchromatographie

 

Eine spezielle Form der Adsorptionschromatographie ist die Papierchromatographie (Consdon, Gordon, Martin 1944) bei der die Phase flächenförmig angeordnet ist. Die Verteilung erfolgt zwischen einem auf Spezialpapier befindlichem Wasserfilm und dem Laufmittel. Bei der PC fließt das Analysengemisch an einem Papierstreifen nach unten. Aufgrund der unterschiedlich starken Adsorption am Papier befinden sich die einzelnen Bestandteile der Mischung nach einiger Zeit in verschiedenen Höhen.

Zur Verbesserung der Trennleistung kann die Auftrennung in zwei Richtungen unter Verwendung zweier verschiedener Lösungsmittelkombinationen durchgeführt werden.

 

6         Vergleich  Dünnschicht- und Papierchromatographie

 

Die Durchführung der Papierchromatographie ist jener der Dünnschichtchromatographie sehr ähnlich, anstelle von beschichteten Platten wird hier allerdings Papier verwendet. Der Trennmechanismus ist jedoch ein andere und auch die Trennleistung fällt geringer aus. Die Papierchromatographie ist veraltet. Sie hat dennoch Vorteile, diese sind die bessere Archivierung und größere Papierauswahl. Der Vorteil der Dünnschichtchromatographie besteht darin, dass sie eine rein physikalische Methode ist . Auch kommen kein Abbau, Verlust und Umwandlung vor, welche Möglichkeiten zur Rückgewinnung des Analysegutes nach Durchführung der Dünnschicht- Chromatographie bieten. Zudem ist sie schnell, empfindlich, hat eine hohe Trennschärfe und einen geringen Substanzbedarf. Das heißt mit einem geringen apparativem Aufwand erhält man eine hoher Aussagekraft.

 

7         Farbtrennung mit der Papierchromatographie (Versuch)

 

 

 

 

7.1      Vorwort

 

Jeder gute Maler, so wird gesagt, kommt mit 3 Farben aus. Alle anderen Farben lassen sich aus den 3 Grundfarben zusammen mischen. Rot und Blau ergibt zusammen Violett, Gelb und Blau zusammen Grün. Und wie erhält man Schwarz ?
Selbst kleine Chemiker können mit der Chromatographie dieses Rätsel lösen.

 

7.2      Material

 

Rundes Filterpapier( mittelschnell; 15 cm oder größer) oder wahlweise zurechtgeschnittenes Kaffeefilterpapier, Filzstifte (wasserlöslich; je billiger, um so besser), Bleistift, Petrischale (oder geeignete Glasschale), Pipette (am besten selbst aus Biegeglas geschmolzen), kleines Becherglas (oder irgendein Gefäß).

 

7.3      Chemikalien

 

Wasser (wahlweise Wasser-Spiritus oder Wasser-Essig-Gemisch (weil´s so schön riecht)

 

7.4      Hinweis

 

Schwarze und Dunkelbraune Filzstifte enthalten die meisten Mischfarben (bis zu 6). Teurere Filzstifte sind ungeeignet, da sie oftmals  Einzelfarben enthalten. Die einzige Unwägbarkeit besteht darin, das einige Schüler nicht in der Lage sind, sich auf die langwierige Arbeit des Tropfens zu konzentrieren.

 

7.5      Durchführung

 

  1. Bleistiftpunkt als Zielmarkierung in die Mitte des Filterpapiers  malen.
  2. Filzstiftfarbe in Größe eines 5 oder 10 Pf-Stückes (wird demnächst auf Euro aktualisiert) von  beiden Seiten auf Filterpapier mehrfach aufmalen.
  3. Filterpapier mit Bleistiftpunkt nach oben auf die nach oben hin offene Petrischale legen (Filterpapier darf nicht aufliegen !) Filterpapier bis Punkt 9 nicht bewegen.
  4. Mit der Pipette Wasser aus dem gefüllten Becherglas aufnehmen.
  5. Einen Tropfen Wasser auf den Bleistiftpunkt geben.
  6. Warten, bis die Pfütze vom Filterpapier aufgesogen ist.
  7. Weiter mit Punkt 5 und 6, bis....
  8. Der entstehende Farbkreis fast den Rand der darrunterliegenden Petrischale erreicht hat.
  9. Filterpapier herunternehmen und trocknen lassen.
  10.  Nächste Farbe ausprobieren.

 

 

 

7.6      Beobachtung

 

Das Farbgemisch des Filzstiftes wird in seine Einzelfarben zerlegt. Dunkle Erdfarben enthalten bis zu 6 Einzelfarben, die als große Farbkreise auf dem Filterpapier zu erkennen sind.

 

7.7      Erklärung

 

Tja. Vor erst ein paar Jahrzehnten hat´s dafür einen Nobel-Preis gegeben. Nur soviel: Es handelt sich um ein "Wettschwimmen" der Farben, ein Zusammenspiel zwischen Kohäsion und Adhäsion mit dem Filterpapier.

 

7.8      Entsorgung

 

Keine.

 

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